Bundespräsident informierte sich über den Ernährungsführerschein
Im Rahmen seiner Themenreise zur Zukunft ländlicher Räume besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Südwestpfalz. In Bottenbach nahm er an einer Unterrichtseinheit zum Ernährungsführerschein teil und ließ sich von den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie sie Brotgesichter zubereiten. Wie man sieht, waren die Kinder mit Eifer bei der Sache!
Der Ernährungsführerschein ist ein Baustein zur Ernährungsbildung in den dritten Grundschulklassen. In Rheinland-Pfalz wird er von den LandFrauen RheinlandPfalz mit finanzieller Unterstützung der IKK Südwest angeboten. 7.661 Schülerinnen und Schüler sind dank der Kooperation seit 2015 stolze Besitzer eines Ernährungsführerscheins und haben die Grundlagen einer gesunden Ernährung erworben. Die kleinen Gerichte können sie daheim nachkochen und tragen das Gelernte dadurch in die Familien. Informationen zum Projekt gibt es bei Dajana Müller, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Telefon 0671 793 1168 und beid er IKK Südwest, Katharina Koll, Telefon 0681 93696-3039.
Startschuss zum Kita-Projekt
"Her mit dem Gemüse!" heißt es demnächst in 40 Kitas in Rheinland-Pfalz. Der Startschuss dazu fällt bei der Schulung der Fachfrauen im Haus der Landwirtschaft in Bad Kreuznach.
Das Projekt der LandFrauen RheinlandPfalz zur Ernährungsbildung in Kitas wird gefördert durch das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz. "Die qualifizierten Fachfrauen der LandFrauenverbände bringen das Thema kindgerecht aufgearbeitet in die Kitas. Dabei kommen Texte aus einem Bilderbuch, eine Stoffpuppe und die Ernährungspyramide zum Einsatz. Zudem wird bei jedem der drei Termine mit den Kindern ein kleines Gericht zubereitet," erläutert Isabel Steinhauer-Theis, Vizepräsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz. "Die Kinder werden die Brotgesichter, das Müsli und den Smoothie sicherlich lieben."
"Gemüse ist gesund und Kinder sollen jeden Tag Gemüse essen. Das sagen beispielsweise auch die Ernährungsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Niemand isst aber Gemüse nur, weil es gesund ist. Es muss auch schmecken. Für alle, die Kinder erziehen, ist es nicht einfach, Kindern Gemüse schmackhaft zu machen," so Sissi Westrich, Bildungsministerium Rheinland-Pfalz. "Im Rahmen des Projektes wird das Grundwissen und die Kompetenz der Kinder zum Thema „Gesunde Ernährung“ gestärkt." Dank der Förderung des Ministeriums für Bildung Rheinland-Pfalz sind sowohl die Schulung der Fachfrauen als auch die Projekte für die Kindertagesstätten kostenfrei. Damit das Projekt in Erinnerung bleibt und weiter wirkt, erhalten die Kinder einen Kochlöffel und einen „Gemüseführerschein“. Er soll auch als Ansporn dienen, das Erlernte mit den Eltern daheim umzusetzen.
Ernährungsbildung ist ein bedeutender Baustein zur Prävention
© G. Endres
„Die LandFrauenverbände sind die Expertinnen für Ernährung! Wir qualifizieren jedes Jahr unsere Kursleiterinnen für Ernährungsbildung und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Prävention, “ stellen Rita Lanius-Heck, Präsidentin des LandFrauenverbandes Rheinland-Nassau, und Ilse Wambsganß, Präsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz, heraus. „Aktuelle Ernährungsstudien belegen, dass weiterhin ein großer Aufklärungsbedarf im Hinblick auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung besteht. Mit unseren Projekten zur Ernährungsbildung sensibilisieren wir Schülerinnen und Schüler sowie Kinder in den Kitas für eine ausgewogene Ernährung.“
Die Schulungen der Kursleiterinnen erfolgen in Zusammenarbeit den Oecotrophologinnen der Dienstleistungszentren ländlicher Raum und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. In den Dörfern werden die Vorträge, Vorführungen und Mitmachkurse gerne besucht. "In jedem Jahr stehen neue Themen zur Verfügung. Nicht nur Erwachsene werden auf den Geschmack gebracht, auch in Kinderkochkursen und Mitmachkursen für Jugendliche lernen die Teilnehmenden, was zu einer ausgewogenen Ernährung gehört. Unsere Fachfrauen stehen für die Einsätze in den Dörfern bereit," betonen die beiden Präsidentinnen.
Fachkräfte für den Ernährungsführerschein weiterhin im Einsatz
Die Nachfrage seitens der Schulen nach dem Ernährungsführerschein ist ungebrochen. „Die LandFrauenverbände engagieren sich seit Jahren in der Ernährungsbildung. Das Alltagswissen rund um eine gesunde Ernährung wird häufig nicht mehr in den Familien vermittelt. Kinder sind auf Anstöße von außerhalb angewiesen. Daher ist es besonders wichtig für eine gesunde Lebensführung, wenn Kinder von klein auf Kompetenzen in der Zubereitung und Bedeutung einer gesunden Ernährung erlernen“, betonen Rita Lanius-Heck, Präsidentin des LandFrauenverbandes Rheinland-Nassau, und Ilse Wambsganß, Präsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz. „Da die IKK-Südwest zudem die Einsätze in den Schulen weiterhin finanziell unterstützt, erhalten Drittklässler auch im nächsten Schuljahr die Chance, einen Ernährungsführerschein zu erwerben,“ stellen die beiden Präsidentinnen heraus. „In den praktischen Unterrichtseinheiten erlernen die Kinder mit viel Spaß, selbst kleine Gerichte zuzubereiten. Manche Kinder probieren dabei erstmals frisches Gemüse und stellen erstaunt fest, dass es ihnen schmeckt.“ Kater Cook begleitet die Kinder durch den Unterricht. Er spricht die Kinder besonders an und wird in der Regel sofort heiß geliebt. Die Unterrichtseinheiten finden im Klassenraum statt und passen in den Lehrplan der dritten Klassen. Am Ende des Projektes beweisen die Schülerinnen und Schüler in einem kleinen Test ihr neues Wissen und erhalten dann ihren persönlichen Führerschein. Die IKK-Südwest sponsert zudem für jedes Kind ein Schneidbrettchen, so dass das Nachkochen daheim noch mehr Freude macht. Zur feierlichen Überreichung des Ernährungsführerscheins laden die Kinder Eltern oder Mitschüler zu einem selbst hergestellten Buffet ein.
Der Ernährungsführerschein ist ein Projekt zur Ernährungsbildung an Grundschulen. Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler der dritten Grundschulklassen. In sechs bis sieben Unterrichtseinheiten erlernen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen einer gesunden Ernährung sowie den Umgang mit frischen Lebensmitteln. Die Vermittlung dieser Kenntnisse erfolgt über geschulte Fachkräfte, die die Unterrichtseinheiten vor Ort in den Klassen durchführen. Die Organisation erfolgt über die LandFrauen RheinlandPfalz in Bad Kreuznach. Informationen erhalten Interessierte bei Dajana Müller – dajana.mueller@lwk-rlp.de, 0671 7931168 – sowie bei Romy Freiler, IKK-Südwest, 0681 936963041.
Gesunde Ernährung schmackhaft machen
Das aktuell landesweit angebotene Thema lautet für Erwachsene One-Pot-Cooking – schnelle Gerichte aus einem Topf. Wenn es schnell gehen muss, bieten sich Rezepte aus einem Topf an. Neben Zeitersparnis punktet das One-Pot-Cooking mit geringem Geschirrverbrauch. Vom Brotaufstrich und Erbsen-Smoothie über Mittagsessen im Glas bis hin zu Partytopf und Nachtisch werden kreative Gerichte vorgestellt. Kostproben und Informationen über Warenkunde runden den Vortrag ab. Joghurt, Quark & Co heißt das Thema für Kinder. Sie kochen gemeinsam unter Anleitung einer qualifizierten Kursleiterin und lernen den Geschmack und die Verarbeitung von unterschiedlichen Milchprodukten kennen. Jugendliche können sich in diesem Jahr fit machen mit Powerfood für HobbysportlerInnen. Sie erfahren in den Mitmachkursen, wie sie durch kleine Gerichte ihre Leistungsfähigkeit beim Sport unterstützen können. Das Kocherlebnis und das gemeinsame Verkosten machen Spaß. Damit das Umsetzen in den Alltag gelingt, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei allen Angeboten Rezeptbroschüren zum Nachkochen.
Superfoods – wirklich super?
Superfoods erobern derzeit Supermärkte und Naturkostläden. Was steckt dahinter? Sind diese Lebensmittel besser und „gesünder“ als andere?
Der Begriff Superfood ist weder gesetzlich geregelt noch geschützt. Gemeint sind Lebensmittel, die sich aufgrund ihres hohen Gehaltes an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen gesundheitsförderlich auswirken.
Superfoods werden selten frisch, sondern getrocknet, verarbeitet in Müslis, als Pulver zum Einrühren in Wasser oder Smoothies oder auch in Kapselform angeboten. Zu den beliebtesten Superfoods gehören Chiasamen sowie Gojibeeren, Matchatee oder Acaibeeren.
Besonders den Naturprodukten aus den Anden oder dem Himalaya trauen gesundheitsbewusste Kunden wahre Wunder zu. Sie sollen in unserem Körper Unglaubliches leisten: das Herz schützen, die Hautalterung verlangsamen oder die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern. Dafür sind immer mehr Konsumenten bereit, tief in die Tasche zu greifen. Wissenschaftlich gesicherte Belege für die angepriesenen präventiven oder sogar heilenden Wirkungen gibt es allerdings kaum.
Superfood muss nicht immer exotischer Herkunft sein. Durch den modernen Begriff wird schnell vergessen, dass auch altbewährte naturbelassene Lebensmittel positive Eigenschaften haben. So stellt zum Beispiel Leinsamen eine gute Alternative zu Chia-Samen dar. Sein Omega-3-Gehalt ist ähnlich hoch und die Menge an Ballaststoffen und damit die Sättigungswirkung identisch.
Verteufeln muss man Superfoods nicht. Sie können sogar neue Geschmackserlebnisse vermitteln. Doch mit Superfoods wird man weder glücklicher, noch schöner oder älter. Sie sind in erster Linie ein Marketingbegriff und gleichen keine unausgewogene Ernährung aus. Echtes Superfood kommt aus der Region und wird entsprechend der Saison verarbeitet. Es ist vielleicht nicht so cool, aber auch wesentlich günstiger im Preis.
Die Ernährungsberaterinnen der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum bieten ab 2017 einen Vortrag mit dem Thema „Superfoods – wirklich super? Die Importschlager und ihre regionalen Alternativen“. Die LandFrauen sind herzlich zu diesem aktuellen Thema eingeladen.
Der Begriff Superfood ist weder gesetzlich geregelt noch geschützt. Gemeint sind Lebensmittel, die sich aufgrund ihres hohen Gehaltes an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen gesundheitsförderlich auswirken.
Superfoods werden selten frisch, sondern getrocknet, verarbeitet in Müslis, als Pulver zum Einrühren in Wasser oder Smoothies oder auch in Kapselform angeboten. Zu den beliebtesten Superfoods gehören Chiasamen sowie Gojibeeren, Matchatee oder Acaibeeren.
Besonders den Naturprodukten aus den Anden oder dem Himalaya trauen gesundheitsbewusste Kunden wahre Wunder zu. Sie sollen in unserem Körper Unglaubliches leisten: das Herz schützen, die Hautalterung verlangsamen oder die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern. Dafür sind immer mehr Konsumenten bereit, tief in die Tasche zu greifen. Wissenschaftlich gesicherte Belege für die angepriesenen präventiven oder sogar heilenden Wirkungen gibt es allerdings kaum.
Superfood muss nicht immer exotischer Herkunft sein. Durch den modernen Begriff wird schnell vergessen, dass auch altbewährte naturbelassene Lebensmittel positive Eigenschaften haben. So stellt zum Beispiel Leinsamen eine gute Alternative zu Chia-Samen dar. Sein Omega-3-Gehalt ist ähnlich hoch und die Menge an Ballaststoffen und damit die Sättigungswirkung identisch.
Verteufeln muss man Superfoods nicht. Sie können sogar neue Geschmackserlebnisse vermitteln. Doch mit Superfoods wird man weder glücklicher, noch schöner oder älter. Sie sind in erster Linie ein Marketingbegriff und gleichen keine unausgewogene Ernährung aus. Echtes Superfood kommt aus der Region und wird entsprechend der Saison verarbeitet. Es ist vielleicht nicht so cool, aber auch wesentlich günstiger im Preis.
Die Ernährungsberaterinnen der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum bieten ab 2017 einen Vortrag mit dem Thema „Superfoods – wirklich super? Die Importschlager und ihre regionalen Alternativen“. Die LandFrauen sind herzlich zu diesem aktuellen Thema eingeladen.
Ute Pötsch, Koordinierungsstelle Ernährungsberatung, Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Westerwald-Osteifel