Testbuchführung ? Wie funktioniert denn das ??
Für das angesprochene Testbetriebsnetz werden die steuerlichen Buchführungsabschlüsse nach bundeseinheitlichen Kriterien und Konten aufgeschlüsselt. Die Daten werden auf Plausibilität geprüft und in einem Großrechner zu Kennwerten verrechnet. Diese Kennwerte lassen dann Aussagen über Produktionsstruktur, Erlös- und Kostenstruktur, die Wirtschaftlichkeit und die Kapitalstruktur der landwirtschaftlichen Betriebe und damit der Landwirtschaft als Ganzes zu.
- Jedes Bundesland erfasst in einem Testbetriebsnetz betriebliche Buchführungsdaten
- In Rheinland-Pfalz führt dies die LWK in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Buchstellen durch
- Es werden etwa 900 Abschlüsse der unterschiedlichsten Sparten erfasst
- Die Buchabschlussdaten werden rechentechnisch verarbeitet und ausgewertet
- Einmal jährlich erstellt die LWK eine Broschüre (siehe rechts) mit den ausdifferenzierten Ergebnissen
- Diese Ergebnnisse werden dem Bundeslandwirtschaftsministerium zur Verfügung gestellt
- Die Ergebnisse geben Aufschluss über die wirtschaftliche Lage der einzelnen Sparten der Landwirtschaft
- Der Bund finanziert zu großen Teilen die Kosten
- Es können Sonderauswertungen zu bestimmten Fragestellungen durchgeführt werden
- Die Daten stellen eine fachlich fundierte Informationsquelle (als Entscheidungsgrundlage) für die Politik dar
- Die Daten sind eine gute Informationsquelle für landwirtschaftliche Sachverständige, für die Beratung und für Verwaltungen
- Sie sind ein gutes und bewährtes Arbeitsmittel für landwirtschaftliche Fachschulen
Nach einem bestimmten Auswahlplan werden die Betriebe für die Testbuchführung ausgewählt. Allerdings ist die Auswahl aller Testbetrieb nicht genau deckungsgleich mit der Wirklichkeit.
Die Landwirtschaftskammer bereitet in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Buchstellen derzeit knapp 1200 Buchführungsabschlüsse für die jährlich herausgegebene Buchführungsstatistik auf und führt die Testbuchführung im Rahmen der Agrarberichterstattung der Bundesregierung durch.
Die Buchstellen liefern das Datenmaterial des abgelaufenen Wirtschaftsjahres (i. d. R. 01.07. - 30 06.) bis Mitte Oktober ins Rechenzentrum. Im Anschluss daran werden die Zahlen auf Plausibilität geprüft. Der dann vorliegende Datenpool wird über ein Rechenprogramm miteinander verknüpft und verrechnet. Das Programm lässt eine große Zahl von Auswertungen zu. So werden bestimmte Zahlen alljährlich ermittelt. Mit diesen Zahlen ist dann auch ein mehrjähriger Vergleich möglich. Darüber hinaus werden aber auch sogenannte Sonderauswertungen zu speziellen Fragestellungen einzelner Jahre erstellt.
Nach den Ergebnissen der Agrarstatistik werden möglichst repräsentativ landwirtschaftliche Betriebe ausgewählt und zu einem bundesweiten Testbetriebsnetz zusammengeführt. Anhand dieser Betriebe kann die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebsformen und ganzer Regionen - bezogen auf die Landwirtschaft - dokumentiert werden.
Der Landwirt kann aufgrund dieser Daten seine Betriebsorganisation überprüfen und laufend weiterentwickeln, sie stellt wertvolles Datenmaterial zur Dokumentation der Einkommenssituation und der Betriebsentwicklungen dar.
Nicht selten finden diese Daten auch für Entschädigungszahlungen im Rahmen von hoheitlichen Eingriffen, Berufsunfähigkeit des Betriebsleiters und bei Erbauseinandersetzungen landwirtschaftlicher Familien Verwendung.
Aus dem Datenpool der Buchführungsergebnisse werden ca. 1.340 (!) Kennwerte errechnet. Diese geben Auskunft über Struktur und betriebswirtschaftliche Gegebenheiten der verschiedenen Vergleichsgruppen.
Nachrichten
13.02.2023 | Testbuchführung