Workshop: "Meistern schwieriger Gesprächssituationen"

In der Zentrale der Landwirtschaftskammer fand jetzt ein ganztägiger Workshop im Bereich des landwirtschaftlichen Sachverständigenwesens statt.

Die Veranstaltung hatte sich an von der Kammer bestellte landwirtschaftlichen Sachverständige gerichtet und als Thema "Schwierige Gespräche souverän meistern". Als Referentin für diesen erstmals organisierten Workshop war die Sozialpädagogin Helma Ostermayer gewonnen worden.  

Mit insgesamt 11 Teilnehmern, die von Dr. Udo Sauer, dem zuständigen Referatsleiter bei der Kammer, begrüßt wurden, gab es eine optimale Gruppengröße, um ein intensives Arbeiten und Einbringen eines jeden Einzelnen zu ermöglichen. Positiv war auch, dass die Teilnehmer sowohl altersmäßig als auch bezüglich Spartenzugehörigkeit (Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau) gut gemischt waren. So waren in jüngerer Zeit bestellte Sachverständige genauso vertreten wie "alte Hasen".

Als Agenda hatte sich die Referentin zunächst das Verdeutlichen unterschiedlicher Gesprächssituationen und Kommunikationsebenen vorgenommen sowie die Darstellung von Konflikten einschl. des Aufzeigens von Möglichkeiten zur Entemotionalisierung. Ferner wurde in der Gruppe ausführlich herausgearbeitet, welche Art von Widerständen es in unterschiedlichen  Situationen gibt und wie diese ggfs. abgebaut oder sogar ganz aufgelöst werden können. Daneben wurden Möglichkeiten dargestellt, wie man – durch eigenes Verhalten, aber vor allem auch sprachlich – mit verbalen Angriffen umgehen kann.  Darüber hinaus wurde nicht zuletzt die große Bedeutung ruhigen Auftretens und sachlicher Argumentation betont und dass man sich keinesfalls  provozieren lassen dürfe. Man denke nur an schwierige Ortstermine oder an eine Gerichtsverhandlung, bei der der Sachverständige als Gutachter hinzugezogen ist.  

Anhand von Rollenspielen wurden Situationen simuliert und das Verhalten der jeweiligen Akteure beleuchtet. In der letzten Phase des Workshops wurden einzelne Teilnehmer schließlich auch gefilmt, nicht zuletzt, um anschließend Sprache einschließlich Körperhaltung bzw. Körpersprache und insgesamt das Wirken einer Person im Detail studieren und besprechen zu können.  Im Verlaufe des Workshops zeigte es sich, dass es von Vorteil war, dass einige erfahrenere Sachverständige in der Runde dabei waren, die beispielsweise beim Thema "Ortstermin" über eigene schwierige Situationen berichten konnten und wie sie damit umgegangen sind.

Sicherlich, so zeigte auch die abschließende Feedback-Runde, konnten die recht unterschiedlichen Erwartungen der Teilnehmer nicht alle zu 100 % erfüllt werden, doch kann dies ein solcher Workshop wahrscheinlich  selten leisten. Dennoch wurde die in dieser Weise erstmals angebotene Veranstaltung als sehr interessant eingestuft, so dass alle mit einem Zugewinn – der für jeden einzelnen etwas anders ausgesehen haben dürfte - die Rückreise in ihre jeweiligen Heimatorte antreten konnten.

Dr. Udo Sauer, Referatsleiter Sachverständigenwesen, Testbuchführung und Agrarstatistik