Trotz Schnee volles Haus bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Züchtervereinigung Trier - Wittlich

Am 29. Januar 2015 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Züchtervereinigung Trier - Wittlich in Schweich statt.

In einem vollen Saal begrüßte der Vorsitzende Helmut Backes aus Mandern seine Züchterkollegen und die angereisten Ehrengäste. Er gab einen kurzen Abriss über das vergangene Jahr in Bezug auf die Landwirtschaft im Allgemeinen und die Tierproduktion im Speziellen. Im Anschluss daran erläuterte die Geschäftsführerin Nadine Kunz den Geschäfts- und Kassenbericht für das Jahr 2014.
In der Züchtervereinigung sind 178 Milchviehbetriebe der Milchleistungsprüfung des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz angeschlossen, 21 Mutterkuhbetriebe sind im Fleischrinder-Herdbuch Bonn organisiert.
Die Gesamtzahl der Betriebe ist in Rheinland-Pfalz etwas rückläufig, wohingegen die Anzahl der Tiere und dementsprechend auch die durchschnittliche Anzahl an Kühen pro Betrieb angestiegen sind. Diese Tendenz spiegelt sich auch im Kreis Bernkastel-Wittlich, nicht jedoch im Kreis Trier-Saarburg wieder, wo sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die Anzahl der Tiere zurück gegangen ist. Die Milchleistung jedoch konnte im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz um über 300 kg Milch gesteigert werden. Eine ähnliche Tendenz zeigen auch die Betriebe aus der Züchtervereinigung. Der Kreis Trier-Saarburg konnte eine Milchleistung von durchschnittlich 7.424 kg Milch und Bernkastel-Wittlich sogar von 7.803 kg Milch verzeichnen.
Eine beeindruckende Herdenleistung von über 12.000 kg Milch konnte vom Betrieb Helmut Schröder aus Eisenschmitt (Kreis Bernkstel-Wittlich) im letzten Jahr erzielt werden. Auch die Betriebe Clemens Bisenius aus Ralingen-Olk (Kreis Trier-Saarburg), Stefan und Matthias Zens aus Musweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich) und die Manz GbR aus Talling (Kreis Bernkastel-Wittlich) erreichten eine hervorragende Leistung von 10.500 kg Milch im Durchschnitt. Diese Betriebe stehen auch im rheinland-pfälzischen Vergleich mit an der Spitze.
Bei den besten Laktations- und Lebensleistungen sind einzelne Tiere aufgrund ihrer besonders hohen Leistungen hervorzuheben. In 2014 haben zwei neue schwarzbunte Holsteins die 100.000 kg Milch-Marke erreicht. Das waren Paola von Andreas Paulus aus Grimburg (Kreis Trier-Saarburg) mit einer Lebensleistung von 105.599 kg Milch und Gianna von Karl-Heinz Kirch aus Fisch (Kreis Trier-Saarburg) mit 105.513 kg Milch. Außerdem erreichte die Kuh Ria vom Betrieb Manz aus Talling (Kreis Bernkastel-Wittlich), die leider wegen Altersschwäche vor Kurzem den Betrieb verlassen musste, eine erstaunliche Lebensleistung von 169.560 kg Milch. Bei den anderen Rassen erreichten sieben Fleckviehkühe von drei Betrieben eine Lebensleistung von über 70.000 kg Milch und vier Kühe der Rasse Jersey, die alle auf dem Betrieb Peter Schmitz in Vierherrenborn (Kreis Trier-Saarburg) stehen erreichten ebenfalls eine Lebensleistung von über 70.000 kg Milch mit gut 4.000 kg Fett. Die höchsten Einzelleistungen in der letzten Laktation erreichte die schwarzbunte CherryLady vom Betrieb Harald Schneider in Heidweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit über 20.000 kg Milch und die Jerseykuh Jessi vom Betrieb Josef Heyer in Bergweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit über 13.000 kg Milch. Beide Tiere erreichten in der vorherigen Laktation eine ähnlich hohe Leistung, sie stehen damit im Bundesvergleich ganz weit oben und sind ausserdem mit dem Prädikat Excellent bewertet.
Die Anzahl der Kuheinstufungen und Nachzuchtbewertungen ist in den beiden Kreisen im vergangen Jahr etwas rückläufig gewesen. Erfreulich allerdings ist, dass zehn Tiere mit dem Prädikat Excellent eingestuft werden konnten. Zwei dieser zehn Tiere erhielten sogar EX 91 Punkte. Die Tiere stehen auf den Betrieben Kirch in Fisch (Kreis Trier-Saarburg, 1 Tier),
Schneider in Heidweiler (1 Tier), Pütz in Bettenfeld (1 Tier), Engel in Hetzerath (3 Tiere) und Zens in Musweiler (4 Tiere) alle im Kreis Bernkastel-Wittlich.
Im vergangenen Jahr fanden einige regionale und überregionale Tierschauen wie die Färsenschau in Bitburg, die Fleischrinderschau in Bitburg und Fleischrindernacht in Hamm, sowie die Südwest-Rinderschau in Webenheim und die alljährliche Verbandsgemeindetierschau in Kell am See statt. Bei den Fleischrinder-Veranstaltungen nahmen die Betriebe Michael Hausen aus Hentern mit der Rasse Limousin, Peter Lautem aus Nittel-Köllig und die JVA Wittlich mit der Rasse Charolais sowie Markus Linn aus Hinzert-Pölert mit der Rasse Glanrind erfolgreich teil.
Die anderen Schauen wurden von den Holstein-Betrieben Stefan Engel aus Hetzerath, Karl-Heinz Kirch aus Fisch, Klaus Pütz aus Bettenfeld, Norbert Zehren aus Kirf-Beuren, Stefan und Matthias Zens aus Musweiler, Willems und Wollscheid GbR aus Lampaden, der Zelder Agrar GbR aus Wittlich, Rudolf und Axel Hemmes aus Damflos und der Kapellenhof Krämer GbR aus Manderscheid beschickt. Der Betrieb Backes aus Mandern und die Willems und Wollscheid GbR aus Lampaden brachten ihre Fleckviehkühe nach Kell am See. Dies zeigt, dass eine Vielzahl von Betrieben aus der Züchtervereinigung sich die Arbeit und Mühe macht, Tiere für Veranstaltungen vorzubereiten und diese dort zu präsentieren.
Mit Kammerpreismünzen in silber und bronze wurden in diesem Jahr vier Betriebe ausgezeichnet. Michael Hausen aus Hentern erhielt für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Fleischrinderzucht die Kammerpreismünze in silber. Die Betriebe Helmut Schröder aus Eisenschmitt, Landwirtschaft GbR Ulmenhof aus Mandern und Rudolf und Axel Hemmes aus Damflos erhielten für ihr besonderen Leistungen in der Milchrinderzucht eine Kammerpreismünze in bronze. Das Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Manfred Zelder aus Wittlich überreichte die Preise im Namen des Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz an die Landwirte. Hans Schneider überreichte im Namen der Rinder-Union West eG Herrn Karl-Heinz Kirch aus Fisch eine Urkunde für sein Tier, das die 100.000 kg Milch erreicht hat und dem Betrieb Stefan Engel aus Hetzerath eine Urkunde der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter für die jüngste Färse, die an der Färsenschau in Bitburg teilgenommen hat. Allen Preisträgern Glückwunsch zu ihren hervorragenden Leistungen in der Tierproduktion.
Im weiteren Verlauf des Abends berichtete Herr Dr. Wolfram Klawonn vom Landesuntersuchungsamt in Koblenz über die aktuelle Situation bezüglich der Seuchensanierung in Deutschland und insbesondere in Rheinland-Pfalz. Unter der These "Biosicherheit – für Milchkühe besonders wichtig!!" ging er auf den Stand der Sanierung und die getroffenen Maßnahmen in Bezug auf BHV1, BVD und Paratuberkulose genauer ein. Er verdeutlichte wiederholt wie wichtig Hygienemaßnahmen zur Vorbeuge gegen eine Seuchenverschleppung sind und dass jeder Betrieb auch schon mit kleinen Mitteln große Fortschritte auf dem langen Wege der Seuchenbekämpfung erreichen kann. Vielen Dank an Herrn Klawonn für seine anschaulichen Ausführungen zu diesem Thema.

Nadine Kunz, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz