Traubenentwicklung vielversprechend

In den nächsten Tagen werden in den Anbaugebieten Pfalz und Rheinhessen die ersten Trauben geerntet und überwiegend zu Jungwein, der als Federweißer, Bizzler, Rauscher oder Bremser seine Anhänger hat, verarbeitet.

Ab Anfang September können dann Jungweine aus heimischem Anbau dem  Verbraucher als Alternative zu Importen aus Südeuropa angeboten werden, die bereits seit Anfang August auf dem Markt sind. Derweil  schreitet die Entwicklung der für die Hauptlese vorgesehenen Rebsorten weiterhin gut voran. Begünstigt von der sommerlichen Witterung reifen die Beeren rasch und bilden Fruchtzucker und Aromastoffe aus, die später die Weinqualität bedingen.

Nach der witterungsbedingt sehr langen Blühphase präsentieren sich die Trauben in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten heute in sehr unterschiedlichen Reifestadien. Mit Ausnahme von Hagelschäden im Bereich Neustadt/Wstr.-Hambach und Diedesfeld blieben die Anbaugebiete in diesem Jahr von Hagel, Sturm und Starkregen weitgehend verschont. So verlief die Ausbildung der Beeren störungsfrei. Örtlich treten Probleme mit Pilzkrankheiten wie Oidium oder Peronospora auf. Für die Ernteaussichten zum Jahrgang 2012 sind die Signale aber insgesamt recht gut. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geht nach heutigem Stand von einer Ertragsmenge aus, die dem fünfjährigen Mittel entspricht, das bei gut 6 Millionen Hektolitern liegt, und die als marktgerecht gilt. Über die Qualität entscheidet ab jetzt allein das Wetter der nächsten Wochen. Die Winzer hoffen auf einen unwetterfreien Altweibersommer und idealerweise auf einen goldenen Oktober, weil damit lange Reifezeiten ermöglicht würden, während der die Trauben die Inhaltstoffe einlagern können, die ihnen die Winzer bei der Weinbereitung entlocken.