Tobias Hofmann erhält Auszeichnung der Prof. Hubert Braun-Stiftung

LWK-Mitarbeiter Tobias Hofmann aus Gemmerich im Rhein-Lahn-Kreis hat eine spannende Biografie vorzuweisen: vom Heizungsbauer über das Studium der Agrarwirtschaft zur Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Am Anfang stand der Wunsch, beruflich in der Landwirtschaft tätig zu sein. Jetzt wurde er für seinen hervorragenden Studienabschluss ausgezeichnet.

Seine Eltern wollten, dass er erst mal einen handwerklichen Beruf erlernen soll. „Also absolvierte ich eine Lehre zum Heizungsbauer. Der Betrieb liegt direkt gegenüber von uns, das war praktisch.“ Danach ging es mit großen Schritten Richtung Traumberuf, und das mit ebenso großem Erfolg. Der 27-Jährige ist heute Landwirt im Nebenerwerb und Preisträger der Prof. Hubert Braun-Stiftung der TH Bingen. „Ich habe dort Agrarwirtschaft studiert und sehr gut abgeschlossen.“ 1,4 steht auf dem Abschluss-Zeugnis zum Studiengang „Agrarwirtschaft, Vertiefungsrichtung Produktionsökonomik Pflanze“. Seine Bachelor-Thesis (Abschlussarbeit) erhielt die Traumnote 1,0. Thema: Ansätze zur Reduktion landwirtschaftlicher Stickstoffsalden im Sinne einer geringeren Umweltbelastung im Rhein-Lahn-Kreis. Hofmanns Leistungen waren der Stiftung Anlass, ihn auszuzeichnen. Und seit Januar 2020 gehört er zum Team der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

„Mit dem Nebenerwerb konnte ich mir das Studium zu einem gewissen Teil finanzieren und schon erste Kontakte bei der Landwirtschaftskammer in Koblenz knüpfen. Dort habe ich dann meine praktische Studienphase absolviert“, berichtet der junge Fachmann. Somit bestand der Kontakt zur Kammer schon früh und begleitete Tobias Hofmann durch die Studienzeit. Rund ein Jahr vor seiner Anstellung in der Betriebs- und Förderberatung der Landwirtschaftskammer absolvierte er dort im Referat Raumordnung ein dreimonatiges Praktikum. In Zusammenarbeit mit Ralph Gockel, Abteilungsleiter Bildung und Raumordnung, entstand dann auch die Idee zum Thema der Bachelor-Thesis. „Mir hat es in Koblenz sehr gut gefallen, und als mich Dienststellenleiter Dr. Jürgen Becker auf die freie Stelle dort aufmerksam machte, habe ich mich direkt beworben.“

Der Gemmericher hatte übrigens auch Optionen, beruflich an der TH Bingen zu bleiben und dort weiter an seiner Karriere zu arbeiten. Aber im Moment fühle er sich bei der Landwirtschaftskammer bestens aufgehoben. „Kein Grund zum Wechsel“, sagt Tobias Hofmann. Vielleicht folge irgendwann der Master, berufsbegleitend.

Betriebswirtschaftliche Faktoren mit dem Pflanzenbau zu kombinieren – das ist für Tobias Hofmann eine spannende Kombination. „Wir beschäftigen uns natürlich gerade stark mit der Thematik Nitratbelastung. Was können die Landwirte tun, um mit ihrer Düngung einerseits die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, kombiniert mit einer fachgerechten Pflanzenernährung, und andererseits möglichst hohen ökonomischen Erfolg zu erzielen? Beim Pflanzenschutz fallen zahlreiche Wirkstoffe und somit Behandlungsmöglichkeiten der Kulturen weg“, erklärt der Agrarwissenschaftler. Hier seien situationsangepasstes Handeln und die Nutzung von Alternativen gefragt. Welche Lösungen gibt es da? Und wie kann man gleichzeitig die öffentliche Akzeptanz für den Einsatz unserer Pflanzenschutzmittel steigern? Tobias Hofmann möchte auf diese Fragen Antworten finden und individuelle Lösungen anbieten, die die Landwirte dringend benötigen. Und das traut man dem jungen Preisträger mit der spannenden Biografie auf jeden Fall zu.

 

Ein Video von der Preisverleihung gibt es hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=kqPlqy-GqNs