Jahrgang 2012 wird sichtbar

Erscheinen, sichtbar werden nennt das Wörterbuch als Bedeutung des mittelhochdeutschen Verbs schinen. Daraus leitet sich der Begriff Geschein ab, der wiederum den Blütenstand an den jungen Trieben der Weinrebe bezeichnet und den Weinjahrgang 2012 jetzt erstmals sichtbar werden lässt.

Jedes Geschein besitzt zahlreiche Knospen, die 100 bis 250 Blüten verbergen, von denen sich nach der Befruchtung je nach Ausmaß der Verrieselung im Schnitt zwischen 40 und 60 Prozent zu Weinbeeren entwickeln, die dann zusammen eine Traube bilden.

Der weitere Vegetationsverlauf ist nun witterungsabhängig. Im Vorjahr hatte ein überdurchschnittlich warmes Frühjahr die Reben rekordverdächtig bereits in der 21. Kalenderwoche blühen lassen. Am 26. Mai hatte die Landwirtschaftskammer den flächendeckenden Einsatz der Blüte in Rheinhessen und der Pfalz vermeldet. In diesem Jahr könnten die Eisheiligen eine Wachstumspause auslösen.