Inklusion – Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geht neue Wege

"Menschen mit Behinderungen und Lernbeeinträchtigungen haben eine Chance, wenn sie eine berufliche Tätigkeit finden, die zu ihnen passt.

Beschäftigte, die trotz ihrer Behinderung oder Beeinträchtigung ihren Arbeitsplatz voll ausfüllen. Als Landwirtschaftskammer haben wir ausreichend Menschen mit Behinderung beschäftigt, so dass wir keine Zahlungen in den Ausgleichsfond abführen müssen", so Kammerdirektor Alfons Schnabel. Seit gut einem Jahr beteiligt sich die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit einem eigenen Projekt an dem bundesweiten Programm zur Förderung der Implementierung von Inklusionskompetenz bei den Kammern. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz nutzt dieses Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, um Chancen und Möglichkeiten in ihrem Aufgabenbereich für die Menschen mit Behinderungen und Lernbeeinträchtigungen auszuloten. Dabei richtet sich ihr Blick sowohl nach innen auf ihre Funktion als Arbeitgeber an den sieben Dienststellen im Landesgebiet als auch nach außen auf die landwirtschaftlichen Betriebe als Arbeitsplatz für ArbeitnehmerInnen, Auszubildende und PraktikantInnen. Das Projekt der Landwirtschaftskammer war bundesweit der erste Antrag und beispielhaft für Andere. 

Partner im Projekt sind neben dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie Rheinland-Pfalz, das Integrationsamt/Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, der Integrationsfachdienst Trier und die Bundesanstalt für Arbeit und das Forum Arbeit mit Behinderungen.

Die bisherigen Schwerpunkte im Projekt dienten der fachlichen Information und der Bewusstseinsbildung bei den hauptamtlich Beschäftigten in allen Bereichen der LWK und bei den für die LWK ehrenamtlich Tätigen. Inklusion war Thema in den Dienstbesprechungen und Ausschusssitzungen und bei einigen Fachtagungen.
In einem weiteren Schritt sind nun geplant: Ausbilderschulungen, Schulungen für die in der Berufsbildung tätigen Prüfungsausschussmitglieder sowie Fortbildungen für Personalrat und Mitarbeiter in der Berufsbildung.

Die Initiative der Landwirtschaftskammer weckt Interesse für vorwiegend junge Menschen mit Behinderungen und Lernbeeinträchtigung, um im Bereich der Landwirtschaft eine berufliche Heimat zu finden. "Diese Menschen zeichnen sich oft auch durch ein besonderes Engagement aus und so manch einer besitzt Fähigkeiten, die für den Betrieb von wertvollem Nutzen sein können. Nicht jede Behinderung beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit für eine konkrete Tätigkeit und so manches kann durch hohe Einsatzbereitschaft auch ausgeglichen werden. Es muss passen! Und wenn es passt, ist es ein gutes Beispiel zur Arbeitskräftesicherung." Zu diesem Ergebnis kommt Marita Frieden, Referatsleiterin bei der LWK, nach den vielen Gesprächen innerhalb der ersten Phase des Projektes. An der passgenauen Vermittlung arbeiten alle Projektpartner zusammen und gehen neue Wege, auch in der Zusammenarbeit mit Förderschulen und Werkstätten für Behinderte. Gesucht sind Betriebe, die hier einem Menschen eine Chance geben wollen. Die MitarbeiterInnen werden gezielt ausgesucht, zudem individuell geschult und über einen längeren Zeitraum betreut. Darüber hinaus wird das soziale Engagement der Betriebe auch finanziell unterstützt. Allen ist klar, dass es für die Betriebe auch einen wirtschaftlichen Nutzen haben muss, damit der Arbeitsplatz dauerhaft erhalten bleibt.

Ansprechpartnerin für das Projekt ist Marita Frieden, Tel. 0671/793 1151 oder marita.frieden(at)lwk-rlp.de