Grußwort des Präsidenten zum Jahreswechsel

Ökonomierat Norbert Schindler blickt zurück auf das bewegte Jahr 2020.

Liebe Landwirte, Winzer, Gärtner, Forstleute, Landfrauen und Landjugendliche,

so manch einer wird sagen: „Gott sei Dank ist dieses Jahr 2020 bald zu Ende.“ Mit großer Macht hat die Corona-Pandemie alle Bereiche unseres Lebens durcheinander gewirbelt. Wirtschaftliche Existenzen standen und stehen noch auf dem Spiel. Der gesellschaftliche Konsens ist brüchiger geworden, und die Infektionszahlen halten uns in Atem. Fast alle Veranstaltungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mussten abgesagt werden. Prämierungsfeiern, Meisterfeiern und andere, lieb gewonnene Begegnungen konnten nicht stattfinden. Mittlerweile sind mehrere Impfstoffe in Aussicht, und das gibt Anlass zu berechtigter Hoffnung. Außer dem vielleicht absehbaren Ende der Pandemie stimmt mich aber auch hoffnungsvoll, wie wir alle diesen Schwierigkeiten begegnet sind. Sie haben Ihre Aufgaben weiterhin erfüllt: Es wurden hervorragende Weine produziert, gute Ernten eingefahren, junge Menschen in den Grünen Berufen ausgebildet und Beratungen durchgeführt. Kurz und salopp gesagt: Sie halten den Laden am Laufen, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!

Das Jahr 2020 war insgesamt noch trockener als 2019, allerdings blieb uns der extreme Hitzestress der Vorjahre erspart. Vereinzelte günstige Niederschläge im Frühling und im Frühsommer haben im Ackerbau das Schlimmste verhindert. Die Getreideernte ist in der Folge überraschend gut verlaufen. Neben meist zufriedenstellenden Erträgen konnten vor allem die Qualitäten positiv überzeugen.

Die regional stark unterschiedlichen Regenmengen konnten in diesem Jahr an mancher Stelle auch für einen „neidischen Herbst“ sorgen. Während eine Parzelle viel Wasser abbekam und gut gedieh, litten die Trauben nebenan unter Wassermangel. Dennoch konnten alle Winzer mit den geernteten Qualitäten zufrieden sein, auch die Quantität war zufriedenstellend. Durchgehend hohe Mostgewichte bei abnehmender Säure werden das Geschick der Winzer im Keller erneut fordern.

Die amtliche Qualitätsweinprüfung konnten wir auch in Corona-Zeiten sicherstellen. Die termingerechte und verlässliche Durchführung wurde durch organisatorische Maßnahmen und Hygienekonzept während des ersten Lockdowns im Frühjahr erreicht. Gleiches gilt für die Landesprämierung, bei der lediglich ein Anstellungstermin nicht gehalten werden konnte.

Zum Jahresende wird sich der Direktor der Landwirtschaftskammer, Alfons Schnabel, nach 29 Jahren Dienst für unser Haus in den Ruhestand verabschieden. Sämtliche Veranstaltungen, die eine angemessene Verabschiedung vorsahen – sie sind ausgefallen. So gilt es auch an dieser Stelle Dank zu sagen für die langjährige hervorragende Zusammenarbeit. Alfons Schnabel hat die Geschicke der Kammer in all den Jahren mit ruhiger und sicherer Hand geleitet. Für die Zukunft wünsche ich ihm und seiner Familie alles Gute und vor allem stets Gesundheit. Dem neuen Direktor, Dr. Markus Heil, möchte ich gleichzeitig die besten Glückwünsche für das neue Amt auf den Weg geben.

Sie, liebe Landwirte, Winzer, Gärtner, Forstleute und Landfrauen, leisten in Ihrem Bereich der grünen Berufe eine hervorragende Arbeit. Trotz aller Schwierigkeiten und „schlechter Stimmung“ lassen Sie uns nach vorne schauen: Vieles, was die Pandemie hervorgebracht hat, können wir für die Zukunft nutzen. Dazu zähle ich beispielsweise die fortschreitende Digitalisierung und neue Veranstaltungsformate, aber auch mehr Achtsamkeit für uns selbst und unsere Mitmenschen.

Nicht zuletzt möchte ich allen Mitarbeitenden der Landwirtschaftskammer sowie den Kolleginnen und Kollegen im Ehrenamt meinen Dank für die gute Arbeit im Jahr 2020 aussprechen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, vor allem gesundes, erfolgreiches Jahr 2021. Dabei denke ich an einen Spruch, der hier gut passt: Die wertvollsten Geschenke packt man nicht aus, die sitzen mit am Tisch. In diesem Sinne: Genießen Sie die besinnliche Zeit im engsten Kreise Ihrer Liebsten.

Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz