Gesunde Trauben sind beste Voraussetzung

Zur Eisweinernte für den Jahrgang 2016 wurden bis zur Abgabefrist am 15. November von 203 Betrieben insgesamt 167 ha angemeldet.

Zum Ende des Anmeldeverfahrens für vorgesehene Eisweinernten zieht die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Bilanz. Demnach wird in diesem Jahr in ungewöhnlich hohem Maß auf Eiswein gesetzt und die hohe Meldequote des Vorjahres sogar noch übertroffen. Ob und in welchem Umfang es dazu auch tatsächlich kommen wird, entscheidet aber allein der weitere Witterungsverlauf. Zur Eisweinlese müssen die Trauben bei der Kelterung noch durchgefroren sein (Weingesetz § 20). Dazu sind erfahrungsgemäß Temperaturen von mindestens minus 7°C über mehrere Stunden erforderlich.

Nach mildem Winter, kühlem und verregnetem Frühjahr und verspätetem Sommer waren die Aussichten auf den Weinjahrgang 2016 noch im August gedämpft gewesen. Ein perfekter Altweibersommer und ein sprichwörtlich Goldener Oktober stellten dann aber die Weichen zum Positiven. Vielerorts ermöglichten gesunde Trauben lange Reifezeiten und starke Aromaausbildung – beste Voraussetzungen für Eiswein. Da es Dezember oder gar Januar werden kann, bis die dafür erforderlichen Bedingungen gegeben sind, müssen die Trauben, die auf diesen Frost warten sollen, möglichst gesund sein. Dazu wurden häufig auch Zwischenlesen durchgeführt, so dass am Ende nur die Trauben am Stock bleiben, die so lange durchhalten können. Der Eisweinjahrgang 2015 konnte erst am 17. und 18. Januar 2016 und nur an wenigen ausreichend kalten Standorten eingebracht werden. Die Ausbeute war entsprechend gering.

Nach Ablauf der Meldefrist lagen bei der Kammer Eisweinanmeldungen von 203 Betrieben vor (2015: ebenfalls 203).  Nach der letzten Zählung teilen sich die 203 Betriebe wie folgt auf:

  • 44 von Mosel und Mittelrhein
  • 95 von Rheinhessen
  • 54 aus der Pfalz
  • 10 von der Nahe

Die meisten Flächen liegen im Anbaugebiet Rheinhessen mit 118 ha (2015: 76,9), gefolgt von der Pfalz mit 34 ha (2015: 16,5). An der Nahe wurden 4 ha angemeldet (2015: 10,6), an Mosel und Mittelrhein zusammen 11 ha (2015: 15,4). Die dominierenden Rebsorten sind Silvaner (!) mit 70 ha, Riesling mit 42 ha und Spätburgunder mit 12 ha. Die Gesamtfläche, auf der noch Trauben zur Eisweinlese hängen, beträgt rd. 167 ha (2015: 119). Seit Einführung der Voranmeldung 2013 sind dies mit Abstand die höchsten Zahlen. 2013 hatten 102 Betriebe gut 75 ha angemeldet, 2014 gar nur 36 Betriebe rd. 20 ha.