"Fit für die Generation Mouse-Click"

Bereits zum dritten Mal fand unter der Reihe "Freude an der Ausbildung" eine Schulung für Ausbilder/-innen an den Dienststellen der Landwirtschaftskammer Rheinland Pfalz in Koblenz und Alzey statt.

In Zusammenarbeit mit der Landjugend Rheinhessen Pfalz und Rheinland Nassau veranstaltet die Kammer diese Schulungen für Ausbilder/-innen, um aktuelle Themen zu bearbeiten, einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zu schaffen und somit für eine zukunftsorientierte und qualitativ gute Ausbildung in den Betrieben zu sorgen.

Das diesjährige Thema "Fit für die Generation Mouse-Click - Ausbildung im grünen Bereich zwischen Smartphone, Apps & Co" traf den Geschmack der Ausbildungsbetriebe. Mit großer Resonanz von über 60 Teilnehmern waren beide Seminare in Koblenz und Alzey schnell ausgebucht. Die Landwirtschaftskammer betrachtet das als ein Indiz dafür, dass sie die Aktualität und Wichtigkeit dieser Themen erkannt hat und mit deren Integration in die Ausbildung auf dem richtigen Weg ist. Vor allem die aktive und intensive Mitarbeit der Teilnehmer freute die Organisatoren und bestätigte die Wahl dieser Themenbereich.

In Alzey wurden zu große Wissensunterschiede der Teilnehmer, aber auch der Kammermitarbeiter deutlich. Während einige der Teilnehmer sich schon komplett in der digitalen Welt angekommen zeigten, neben ihrem Smartphone das neuste Tablet liegen hatten und diese Medien auch täglich in ihrem Betrieb, bei der Arbeit und in der Ausbildung ihrer Azubis nutzen, galt es für andere erst einmal den Unterschied zwischen I-Phone, Smartphone, Tablets, Apps und Android Handys zu klären.

Moderatorin und Mitorganisatorin Helma Ostermayer führte die Anwesenden mit einem Kurzvortrag zum Thema "Wir leben in einer Mediengesellschaft" in das Thema ein und regte zur aktiven Teilnahme an.  Schnell wurde klar, dass man sich vor diesem Thema nicht verschließen kann und grade in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen ein geschulter Umgang mit diesen Medien sehr wichtig und sinnvoll ist.

Zur fachlichen Unterstützung der Schulung war Daniel Jansen-Piskoric eingeladen, der bei agro-kontakt in Nörvenich unter anderem als Webentwickler und Referent tätig ist. Neben den technischen Erklärungen gab der Referent detaillierte Auskunft über die professionelle Nutzung von Sociale Media, wie der Plattform Facebook. Nicht nur zum Blödeln und Spaß "posten" sei die Plattform da, sondern viele selbstvermarktende Betriebe nutzten mittlerweile Facebook als aktives Werbemittel. Ungefähr 25 Millionen Nutzer habe Facebook derzeit in Deutschland und ein durchschnittlicher Facebook-User verbringe im Schnitt eine Stunde am Tag auf Facebook.

Jansen-Piskoric gelang es immer wieder den direkten Draht zum Thema Ausbildung herzustellen und somit die Zuhörer mit Beispielen aus der Praxis einzubeziehen. Es wurde darüber diskutiert, wie viel Handy- und Facebook-Nutzung einem Auszubildenden zusteht und wie man seine Auszubildenden vielleicht sogar durch die Nutzung der neuen Medien motivieren kann. So wurde beispielsweise eine Berichtsheft-App vorgestellt, die allerdings noch als ausbaufähig eingestuft wurde. Große Begeisterung und besonderen Anklang fanden Pflanzenerkennungs-Apps und Wetter-Apps, Ausbildung und Arbeit im Betrieb extrem erleichtern können. 

Die Nutzung und den Sinn von den sogenannten "clouds" (deutsch: Wolken) erklärte Jansen Piskoric ausführlich und anschaulich. Er zeigte an Beispielen, wie man mit clouds arbeitet und vor allem, wie man zum Beispiel das Berichtsheft damit führen könnte. Ein digitales Berichtsheft, das in einer cloud abgespeichert ist, könnte für den Ausbilder und den Auszubildenden jederzeit von überall abgerufen, bearbeitet und gestaltet werden. Sogar die  Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer könnten über die cloud auf das Berichtsheft zugreifen und so eine Kontrolle durchführen.

In Gruppen wurden persönliche Erfahrungen und Ideen der Teilnehmer herausgearbeitet, präsentiert und diskutiert. Vor allem hierbei zeigte sich noch einmal, wie wichtig der richtige und geschulte Umgang mit den neuen Medien ist. Gerade in einer immer schneller sich entwickelnden, aktiven Gesellschaft ist es von großer Wichtigkeit, geschulte und gut ausgebildete Fachkräfte zu haben, weiter zu qualifizieren und ihre Medienkompetenz auszubauen.

Die neuen Medien sind heutzutage auch aus Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau nicht mehr weg zu denken. Einen Zurück wird es hier nicht mehr geben, vielmehr weitere große, schnelle Schritte nach vorne. Gerade jetzt darf deshalb der Anschluss nicht verpasst werden, ist eine sinnvolle, in die Ausbildung integrierte Nutzung der neuen Medien von großer Wichtigkeit. Das sichert in den Grünen Berufen gut ausgebildete Fachkräfte, mit hohem medialem Verständnis.

 

Tanja Wallhäuser-Schmitt, Landwirtschaftskammer Rheinland Pfalz