Bessere Personalausstattung für alle Arbeitsbereiche nutzen

Präsident Schindler kritisiert einseitige ökologische Schwerpunktsetzung bei neuen Stellen in den DLRs.

Die vorgesehene Aufstockung des Personals an den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) in den kommenden Jahren wird von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ausdrücklich begrüßt. Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler MdB sagte am Rande einer Vorstandssitzung der Kammer in Alzey, die Personalplanung des Landwirtschaftsministeriums für 2016 bis 2022 zeige, dass das Absinken des Personals endlich gebremst und rund 40 Vollzeitstellen neu geschaffen werden, womit der tatsächliche Personalbedarf aber noch nicht gedeckt werde. Dass ein überproportional großer Teil der neuen Stellen auch noch ausschließlich im ökologischen Bereich der DLR angesiedelt werden, bezeichnet Schindler aber als einseitige Schwerpunktsetzung, die am tatsächlichen Bedarf vorbei gehe.

Die personelle Ausdünnung der letzten Jahre hätten die landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betriebe vor allem in der Beratung, an den Berufsschulen, im Versuchswesen und bei den Flurbereinigungen zu spüren bekommen. Sachgerecht, so Schindler, wäre daher eine Personalaufstockung gewesen, die allen Betrieben zugutegekommen wäre. Die Durchführung von Flurbereinigung, die Dienstleistungsangebote bei Beratung und Versuchswesen und vor allem auch ein planmäßger Unterricht für den Berufsnachwuchs seien für alle Betriebe, konventionelle wie ökologische, notwendig. Stattdessen werde das zusätzliche Personal nach der Planung des grünen Ministeriums von Ulrike Höfken zum großen Teil im ökologischen Bereich der DLR, wie ökologische Landbau, Naturschutz, Biodiversität, Wasserschutz, Pflanzenschutzsachkunde und Treibhausgasemissionshandel eingesetzt. Von den 52 Stellen, 40 neue Mitarbeiter und 12 aus dem Stammpersonal, die für „Neue Aufgaben“ eingeplant seien, würden 25 im ökologischen Aufgabenfeld gebunden, was dem praktischen Bedarf der großen Mehrheit der Betriebe im Land nicht entspreche. Die Kammer halte daher bedarfsorientierte Korrekturen in der Personalplanung für zwingend erforderlich.