„Ausbildungsbetrieb des Jahres” - jetzt bewerben!

Die Zukunft der Volkswirtschaft gestaltet ein bestens ausgebildeter Nachwuchs. Junge, hoch qualifizierte und hoch motivierte Fach- und Führungskräfte sind auch für eine funktionierende, wettbewerbsfähige, einkommenssichernde und flächendeckende Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau sowie in allen weiteren Berufen des Grünen Bereichs unabdingbar. Gerade vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbes, der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft, des Strukturwandels, dem allgegenwärtigen bürokratischen Aufwand und dem immensen technischen Fortschritt kommt der Qualität der beruflichen Ausbildung eine Schlüsselfunktion zu, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Mit der jährlich zu verleihenden Auszeichnung Ausbildungsbetrieb des Jahres wollen die Landwirtschaftskammer und die beiden rheinland-pfälzischen Landjugendverbände Lehrbetriebe, die inhaltlich und methodisch vorbildlich arbeiten, besonders heraus gestellt werden. Für die Bewerbungsrunde 2012 wurden die Bewerbungsformulare bereits von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verschickt. Sollten in einem Ausbildungsbetrieb kein Bewerbungsformular angekommen sein, kann dieses <media 93708 - - "TEXT, 2012 Bewerbungsbogen Ausbildungsbetrieb, 2012_Bewerbungsbogen_Ausbildungsbetrieb.pdf, 133 KB">hier</media> , von der Homepage der Landjugend Rheinland-Nassau oder der Homepage der Landjugend RheinhessenPfalz herunter geladen werden.

Das Projekt Ausbildungsbetrieb des Jahres hat bereits deutlich gemacht, dass

  • Ausbildung als Teamprojekt begriffen werden muss, bei dem es um ein ständiges Geben und Nehmen geht,
  • das richtige Verhältnis von "Fordern" und "Fördern" in die Ausbildungspraxis übertragen bzw. in ein angemessenes Verhältnis gebracht werden sollte,
  • die Förderung der Persönlichkeit, der sozialen Kompetenzen sowie der Selbstständigkeit bei allen Betrieben stark im Vordergrund durch die Übertragung eigener Verantwortungsbereiche, zum einen aus betrieblicher Notwendigkeit und zum anderen um der Ausbildung willen, steht,
  • in den Familienbetrieben die jeweiligen Partner der Ausbilder einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Gelingen einer guten Ausbildung haben,
  • das Berichtsheft in den Spitzenausbildungsbetrieben vornehmlich nicht nur als Ausbildungsnachweis, sondern auch als pädagogisches Instrument wahrgenommen wird.

Mit der Auszeichnung des Ausbildungsbetriebes des Jahres sollen die besonderen Verdienste von Ausbilderinnen und Ausbildern gewürdigt werden. Unternehmen bewerben sich heute um Auszubildende - vereinfacht lässt sich so die Idee hinter dem Wettbewerb "Ausbildungsbetrieb des Jahres" zusammenfassen. Früher war es umgekehrt: Da waren die Lehrstellen knapp, und die Landjugend und die Landwirtschaftskammer sind in die Betriebe gegangen, um Ausbildungsstellen zu finden. Doch mittlerweile hat ein Wandel begonnen: Die Betriebe haben Schwierigkeiten, ihre freien Ausbildungsplätze mit guten Leuten zu besetzen. Der Grund: Wegen des demografischen Wandels verlassen immer weniger Jugendliche die Schule und suchen nach Lehrstellen. Der Wettbewerb um knappe Lehrstellen verkehrt sich in einen Wettbewerb um qualifizierte Auszubildende. Um auf diese Situation, frühzeitig zu reagieren, haben die Landjugendverbände in Rheinland-Pfalz den Wettbewerb "Ausbildungsbetrieb des Jahres" gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Es gilt, den Betrieben klar zu machen, dass sie sich jetzt positionieren, ihre Ausbildung überprüfen und ein positives Image für die Ausbildung aufbauen müssen.

Gemeinsam wurde ein Bewerbungsbogen entwickelt und von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz an alle Ausbildungsbetriebe in den Grünen Berufen in Rheinland-Pfalz verschickt. Die eingehenden Bewerbungsbögen werden von einer Bewertungskommission gesichtet und die Betriebe, die am besten bei der Bewertung abschneiden, werden aufgesucht, besichtigt und mit den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Auszubildenden über die Fragen der Ausbildung in dem Betrieb diskutiert. Bei den Betriebsbesuchen macht sich die Kommission ein Bild über die Ausbildung in den Betrieben. Gemeinsam entscheidet sich dann die Bewertungskommission für den Ausbildungsbetrieb des Jahres 2012, der dann wiederum auf der Meisterfeier der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz im Sommer gekürt und ausgezeichnet wird.

Auch wer im vergangenen Jahr nicht zum Zug gekommen ist, sollte nicht zögern, sich nochmals zu bewerben. Der Bewerbungsbogen soll nicht zuletzt auch dazu anregen, sich mit der Art und Weise der Ausbildung im eigenen Betrieb auseinanderzusetzen und sich Anregungen für mögliche Verbesserungen zu holen.