Nach der "Sahara-Hitze" am Wochenende zuvor, zeigte sich das Wetter in der Eifel komplett verändert. Aber auch ein Temperatursturz von 20 Grad und permanenter Nieselregen konnten die gute Stimmung der Besucher nicht beeinträchtigen. 

Der landwirtschaftliche Betrieb wird von Norbert Meyer im Nebenerwerb geführt. Mit der Rasse Angus hat er eine für die extensivere Bewirtschaftung bestens geeignete Fleischrinderrasse ausgewählt. Die Rasse ist durch Leichtkalbigkeit, Frühreife und allerbeste Muttereigenschaften gekennzeichnet. Eine zügige Entwicklung mit hohen Tageszunahmen bei guter Futterverwertung führt zu gut ausgeformten Schlachtkörpern. Bedingt durch die frühe Schlachtreife der Tiere sind extensivere Standorte für ihre Haltung geradezu prädestiniert.

Mit wenigen, gut ausgewählten weiblichen Tieren hat Herr Meyer seine Herdbuchzucht aufgebaut. Der konsequente Einsatz allerbester Genetik auf der väterlichen Seite zeigt inzwischen die gewünschten Erfolge. Bei der Besichtigung der Herde wurden intensiv die besten Zuchtlinien der Anguszucht diskutiert. Anders als die Mehrzahl der Fleischrinderzüchter arbeitet Herr Meyer mit der künstlichen Besamung und kommt damit sehr gut zurecht. Trotzdem soll in den nächsten Jahren gegebenenfalls auch ein züchterisch interessanter Deckbulle zum Einsatz kommen.

In den vergangenen Jahren hat die Zuchtstätte Meyer sich regelmäßig an den regionalen Schauen in Bitburg – Beda-Markt und Bezirkstierschau – beteiligt. Mit bestens herausgebrachten Zuchttieren hat er dabei Werbung für seine Rasse und die eigene Zuchtarbeit gemacht. Zuletzt konnte er mit einer sehr ausgeglichenen Kollektion von vier typstarken und sehr gut entwickelten Jungrindern punkten. Die Mehrarbeit, die mit der Vorbereitung von Tieren für eine solche Veranstaltung verbunden ist, schreckt ihn dabei nicht ab. Den Gästen erläuterte er überzeugend, wie er die jeweils ausgewählten Tiere führig macht und das sich diese Tiere auch weiterhin zahm zeigen und bei Bedarf gut einfangen lassen. Damit zahlt sich der Mehraufwand beim Umgang mit den Tieren wieder aus.

 Die Anguszüchter in Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind im Fleischrinder Herdbuch Bonn als dem regional zuständigen Landeszuchtverband und im Bundesverband Deutscher Angushalter als Rassedachverband organisiert. Bei der Betreuung der Zuchtbetriebe in Fragen der Bewertung, Selektion und Vermarktung wird der Zuchtverband von den Landwirtschaftskammern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland unterstützt.  

 Die Besucher des Züchtertreffens zeigten sich von der Arbeit ihres Züchterkollegen Norbert Meyer sehr angetan. Die Anguszucht, die in Rheinland-Pfalz und dem Saarland nur durch einen relativ  kleinen Züchterkreis repräsentiert wird, profitiert von seinem Engagement und kann damit dem einen oder anderen für die Zukunft einen Anreiz bieten.

Gertrud Werner, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz