Über aktuelle Entwicklungen in der Weinbautechnik informiert

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, hat zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Weinbauverbandes, Klaus Schneider, und Vertretern der Bauern- und Weinbauverbände sowie der Kammer die Clemens GmbH in Wittlich und die Ero-Gerätebau GmbH in Simmern besucht, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Weinbautechnik zu informieren. Außerdem stand ein Besuch des Wittlicher Weingutes Losen-Bockstanz auf dem Programm.

Bernhard Clemens, Geschäftsführer der Clemens GmbH, begrüßte die Gäste am Unternehmenssitz in Wittlich. Das Kerngeschäft der Firma liegt in den Geschäftsfeldern Wein- und Obstbautechnik, Kellereitechnik und Edelstahltankbau sowie Sondermaschinenbau. Rund 200 Mitarbeiter, darunter 35 Auszubildende, sind in dem 1952 gegründeten Familienunternehmen beschäftigt. Das Geschäft boomt. Gerade in den letzten Jahren ist die Firma enorm gewachsen. „Unsere Auftragsbücher sind voll. Bei Bodenbearbeitungsgeräten haben wir Lieferzeiten bis zu sechs Monaten“, informierte Geschäftsführer Clemens. Einen Großteil ihres Umsatzes generiert die Clemens GmbH im Export. Frankreich und die USA sind dabei die wichtigsten Märkte, wobei der Verkauf fast ausschließlich über den Handel läuft. Die Glyphosatdiskussion wirkt sich dabei positiv auf die Nachfrage nach Bodenbearbeitungsgeräten aus. „Vor dem Hintergrund, gegen Unkraut künftig mechanisch vorzugehen, sind unsere Bodenbearbeitungsgeräte sehr gefragt – gerade in Frankreich“, so der Geschäftsführer. Der Familienbetrieb setzt nicht nur auf die bestehenden Produkte, sondern investiert auch in Innovationen. Eigene Ingenieure tüfteln an neuen Produkten, die die Arbeit der Kunden leichter und effizienter machen sollen.

Modernste Produktionsbedingungen
Auch bei der Ero-Gerätebau GmbH spielt dieser Bereich eine große Rolle. Geplant und produziert wird seit Kurzem im Industriepark West in Simmern. „Nach 50 Jahren am Unternehmenssitz in Niederkumbd waren unsere Erweiterungsmöglichkeiten dort ausgeschöpft“, informierte Ero-Geschäftsführer Michael Erbach. Doch Ero wächst weiter und so sind auf insgesamt zwölf Hektar eine moderne Produktionshalle, Büros und ein Ausstellungsraum entstanden. Das mittelständische Unternehmen hat seine Wurzeln im Jahr 1965 und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Rund 200 Mitarbeiter, darunter 35 Auszubildende, stellen Traubenvollernter und Anbaugeräte wie Laubschneider her. Bei den Anbaugeräten ist Ero laut eigener Aussage Weltmarktführer. Die 32 Millionen Jahresumsatz teilen sich zur Hälfte in die Bereiche Vollernter und Anbaugeräte auf. Wie Clemens ist auch Ero weltweit tätig. „Wir planen für das aktuelle Jahr den Verkauf von 60 Vollerntern und 1.800 Anbaugeräten“, sagte Vertriebsleiter Christoph Klein. „Nun können wir unter modernsten Bedingungen produzieren. Damit haben sich auch die Arbeitsbedingungen verbessert, was für uns ein überaus wichtiger Faktor ist“, bemerkte Klein beim Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten.
Schindler zeigte sich von beiden Unternehmen sehr beeindruckt: „Es ist befriedigend und beruhigend, dass wir solche Firmen haben und nicht auf Produkte aus anderen Ländern angewiesen sind. Darauf können wir stolz sein. Es war lange überfällig, bei einem unser Regionalbesuche in diesen Vorzeigeunternehmen vorbeizuschauen.“

Konzerte in der Kelterhalle
Neben den Weinbautechnik-Unternehmen besuchte die Delegation das Weingut Losen-Bockstanz in Wittlich, eines der ältesten an der Mosel. Es liegt in den Händen von Eva und Thomas Losen. Mit seinen 37 Hektar zählt es zu den 20 Großen im Moselgebiet. Erstklassige Einzellagen machen den Besitz des Weingutes aus. Mit leidenschaftlicher Berufung, angeborenem Talent, feinem Gespür für die Rebe und sehr viel Liebe zum Detail werden hier internationale Spitzenweine produziert. Losen ist breit aufgestellt und sowohl im Fass- als auch im Flaschenweinbereich tätig. „Wir exportieren in alle Kontinente, bedienen einen großen Privatkundenstamm in ganz Deutschland und haben aktuell einen Vertrag mit Lidl abgeschlossen“, so der Winzer.
Thomas Losen führte die Gäste durch seinen Betrieb. Besonders bemerkenswert war neben dem im Jahr 2015 entstandenen Weinlager und der Vinothek die multifunktionale Kelterhalle. „Außerhalb der Weinlese nutzen wir sie für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Lesungen und Konzerte“, erklärte Thomas Losen. Mit der gelungenen Architektur bettet sich das Weingut sehr gut in die Wittlicher Innenstadt ein.

„Für uns ist es wichtig, den Kontakt zu den wesentlichen rheinland-pfälzischen Unternehmen der Branche und zu Betrieben zu pflegen. Das geht natürlich am besten im persönlichen Gespräch. Auch diesmal war der Regionalbesuch wieder sehr aufschlussreich“, resümierte Präsident Schindler.