Premiere der Schau der Züchtervereinigungen Rheinland-Pfalz-Saar ein voller Erfolg

Am Sonntag, 10.03.2024 fand erstmals die Schau der Züchtervereinigungen Rheinland-Pfalz-Saar in der Auktionhalle der Rinder-Union West eG in Fließem statt.

Viele Besucher kamen von nah und fern, um dieses Ereignis zu verfolgen.

In 15 Klassen wurden 84 hochkarätige Tiere aus 35 Betrieben präsentiert, darunter schwarzbunte und rotbunte Holsteins sowie Kühe der Rasse Jersey. Außerdem präsentierten stolze 34 Nachwuchszüchter ihre Kälber und Jungrinder im Rahmen des Bambinowettbewerbes. Mit einem gelungenen Rahmenprogramm wurde die Veranstaltung durch Aussteller rund um die Landwirtschaft und Tierhaltung abgerundet.

Bevor um 10:30Uhr das Richten der Milchkühe begann, konnten alle interessierten Jungzüchter ihr Wissen rund um die Exterieurbeurteilung von Holsteinkühen im Rahmen des Tierbeurteilungswettbewerbs testen. Dazu wurden zwei rotbunte Färsen im Ring aufgestellt und von Kuheinstufer Sebastian Weide linear bewertet. Die Teilnehmer erhielten einen eigenen Tierbeurteilungsbogen und bewerteten die beiden Tiere nach eigenem Ermessen.

Im Anschluss daran betrat die erste Klasse der jüngsten schwarzbunten Färsen den Ring. Nun begann für Armand Braun aus Luxemburg, der der Einladung als Preisrichter bei dieser Schau zu fungieren, sehr gerne folgte, die anspruchsvolle Aufgabe, die jeweils schönsten Tiere aus einer großen Auswahl hervorragender Kühe zu finden. In dieser Klasse erzielte die extrem schicke, mit einem hervorragenden Euter ausgestattete, Crisalis-Tochter ZS Grenoble vom Betrieb Zens GbR in Musweiler den 1a-Platz vor der sehr korrekten und kapitalen HHH Lore, einer Genius aus Warrior vom Betrieb Axel Hemmes aus Damflos. Die zweite Klasse schwarzbunter Färsen konnte BaS Färöer (Lambda x Kerryhill), die sich mit fest aufgehängtem und gut beadertem Euter präsentierte, von Christian Bange aus Seibersbach für sich entscheiden. Sie bekam den Vorzug vor der ebenfalls euterstarken 1b-platzierten Luxor-Red-Tochter vom Betrieb Schreck GbR vom Felsbergerhof. Die dritte Klasse bestand aus jungen rotbunten Holsteinfärsen. Hier holte sich die schicke, jugendliche Global-Tochter BaS Tesla von Christian Bange aus Seibersbach den 1a-Titel vor der korrekten Belina (Stormy Red x Aspen P) von der Bormann GbR aus Biesdorf. In der vierten Klasse mit schwarzbunten Holsteinfärsen entschied Armand Braun sich für die kapitale Gigabyte-Tochter Jae aus dem Betrieb Thomas Gödert aus Körperich auf dem 1b-Platz. Gab der Moovin-Tochter Baywatch vom Betrieb Schreck GbR, Felsbergerhof jedoch aufgrund des etwas besseren Euters den Vorzug und somit den 1a-Preis. In der fünften und letzten Färsenklasse wurde nochmal die Farbe gewechselt und es kamen rotbunte Färsen in den Ring. Diese Klasse sicherte sich die edle Mumbai (Zuma-Red x Army) von Jürgen Hoffmann aus Winnerath vor der sehr korrekten Unstopabul-Tochter KhW Ivonne von Thomas Kreutz aus Wilsecker.

Nachdem alle fünf Färsenklassen gerichtet waren, folgte mit der Auswahl des Siegers jung, schwarzbunt sowie rotbunt, der erste Höhepunkt. Die 1a- und 1b-platzierten schwarzbunten Färsen betraten erneut den Richtring. In Begleitung von Applaus des Publikums gab Armand Braun mit einem Klaps zuerst den Sieger und dann den Reservesieger jung bekannt. ZS Grenoble (Crisalis x 1st Grade) von der Zens GbR aus Musweiler konnte ihn mit ihrem hervorragenden Euter und dem schicken Typ überzeugen und holte sich den Titel Sieger jung schwarzbunt vor der euterstarken Lambda-Tochter BaS Färöer von Christian Bange aus Seibersbach, die sich den Reservesiegertitel sichern konnte. In der Kategorie rotbunte Holsteins betraten danach ebenfalls die 1a- und 1b-platzierten Färsen den Ring und auch hier wurde der Preisrichter unter Klatschen der Zuschauer bei der Bekanntgabe der rotbunten jungen Siegerkuh begleitet. Er entschied sich für die elegante BaS Tesla (Global x Absolute-Red) von Christian Bange, Seibersach. Den Reservesieg der jungen rotbunten Kühe konnte sich Zuma-Red-Tochter Mumbai von Jürgen Hoffmann aus Winnerath sichern.

Weiter ging es dann mit der sechsten Klasse, in der schwarzbunte Zweitkalbskühe den Richtring betraten. In dieser Klasse entschied sich Armand Braun für HHH Nena (Crown-Red x Brekem) von Axel Hemmes aus Damflos. Er gab ihr aufgrund von etwas mehr Kapazität im Körper den Vorzug vor der sehr korrekten Discjockey-Tochter Celine von Thomas Schneider aus Koblenz. Die siebte Klasse mit rotbunten Zweitkalbskühen entschied die äußerst ansprechende Jordy-Red-Tochter Sydney von der Schreck GbR, Felsbergerhof vor Rosalinde, einer exterieurstarken Samba-Tochter vom Betrieb Streit GbR aus Obergeckler auf dem 1b-Platz. Diesen beiden Tieren wurde dann auch der Titel Sieger (Sydney) und Reservesieger (Rosalinde) mittel rotbunt zuteil, da es nur eine Klasse rotbunter Kühe der mittleren Altersklasse gab. In der achten Klasse wurden nochmal schwarzbunte Zweitkalbskühe gerichtet. Diese Klasse entschied die extrem edle mit einem hervorragenden Euter ausgestattete Sidekick-Tochter KhW Kerstin von Thomas Kreutz, Wilsecker. Sie konnte sich gegenüber der bereits schauerfahrenen und makellosen Swift-Tochter ZS Gutemine von der Zens GbR, Musweiler durchsetzen. Für die Auswahl der mittleren Siegerin sowie Reservesiegerin traten die vier schwarzbunten Zweitkalbskühe HHH Nena, Celine, KhW Kerstin und ZS Gutemine gegeneinander an. Letztlich konnte sich KhW Kerstin (Sidekick x Byway) den Titel Sieger mittel schwarzbunt sichern und ZS Gutemine (Swift x 1st Grade) wurde Reservesiegerin der mittleren Klassen.

In den folgenden sechs Klassen (9 – 14) kamen nun die älteren Holsteinkühe mit drei und mehr Abkalbungen dran. In der neunten Klasse überzeugte die schwarzbunte sehr adrette 1st Grade-Tochter ZS Luana von der Zens GbR aus Musweiler mit ihrem überragenden Euter den Preisrichter vom ersten Moment an. Sie konnte sich gegenüber der korrekten Haily (Crushabull x Chief) von Frank Königs, Stadtkyll durchsetzen. Die zehnte Klasse mit schwarzbunten Holsteins mit vier Abkalbungen entschied die euterstarke Diamondback-Tochter Rosabella von Christian Bange, Seibersbach vor der edlen McCutchen-Tochter ZS Goldblume von der Zens GbR, Musweiler für sich. In der elften Klasse musste sich der Preisrichter die beste unter tollen rotbunten Dritt- und Viertkalbskühen aussuchen. KhW Ice, eine Gold PP aus Akyol Red von Thomas Kreutz, Wilsecker, überzeugte Armand Braun schon bei Betreten des Rings. Sie holte sich mit ihrer Ausstrahlung, dem korrekten Exterieur und dazu noch hervorragendem Euter den 1a-Preis vor der schicken Arino Red-Tochter Sari von Jürgen Hoffmann, Winnerath.         

Die Klassen 12, 13 und 14 stellen die Königklassen mit den ältesten Kühen der Schau dar. Diese Tiere haben bereits fünf oder mehr Abkalbungen erreicht und meist eine beeindruckende Lebensleistung an Milch erzielt. Wenn diese dann ein so fehlerfreies Exterieur aufweisen, dass sie auf einer Tierschau gezeigt werden, ist das eine nennenswerte Leistung. In Klasse 12 zeigte die Como-Tochter NH Finja von der Schreck GbR ein absolut fest angesetztes Euter und bestach mit viel Körpertiefe. Sie setzte sich vor der zweit platzierten Modul-Tochter KhW Goldstern durch. Diese 5-Kalbskuh zeigt ein fest aufgehangenes Euter mit einer ausgeprägten Beaderung. In Klasse 13 zogen die ältesten rotbunten Kühe an diesem Tag in den Ring. Das Bild im Ring war beeindruckend. MAX Bianca, eine Effort-Tochter, von Stefan Marxen aus Dingdorf stach direkt ins Auge. Sie hat bereits 7 Kälber und zeigt sich mit einem top Euter und bewegt sich fehlerlos auf ihrem Fundament durch den Ring. Sie überzeugte auch den Preisrichter und er stellte sie vor der Copper-P-Tochter von der Streit GbR, Obergeckler auf. Die Copper-P-Tochter Rose präsentiert ein fest aufgehangenes Euter und viel Körpertiefe und platziert sich verdient auf dem 1b-Platz in dieser Klasse. Anschließend zog die letzte schwarzbunte Klasse für diesen Tag in den Ring. THL Wanda von Norbert Wendling, Roth konnte mit ihrem top Euter, top Fundamenten und ihrer sehr ausgeprägten Eutertextur überzeugen und sicherte sich den 1a-Platz. Die Epochal-Tochter BaS Hikari bestach mit ihrer hervorragenden Euteraufhängung und den guten Fundamenten und konnte so den 1b-Platz in dieser Klasse erobern. In der Siegerauswahl der älteren Kühe mit > 5 Kalbungen zogen 8 Kühe in den Ring. Katalognummer 76, die 1st Grade-Tochter der Zens GbR, Musweiler, konnte den Preisrichter mit ihrem breiten Becken, top Euteraufhängung und ihrer Eutertextur überzeugen und erhielt den Siegertitel. Reservesieger wurde die Golddust-Tochter THL Wanda von Norbert Wendling, die mit ihrer Körpertiefe und Euteraufhängung überzeugte. In der Kategorie der rotbunten Kühe mit > 5 Kalbungen beeindruckte in der Siegerauswahl die Gold-PP-Tochter von Thomas Kreutz aus Wilsecker. Ihr korrektes und hoch angesetztes Euter überzeugte den Preisrichter und erbrachte ihr den Siegertitel. Reservesieger wurde die Arino-Red Tochter von Jürgen Hoffmann, Winnerath. Sie flashte mit ihrem exzellenten Euter und der sehr guten Bewegung den Preisrichter.

Last but not least zog am Ende die Klasse Jersey in den Ring. Hier war die Klassenrangierung gleich auch die Siegerauswahl für diese Rasse. Den 1a-Platz und gleichzeitig den Siegertitel konnte sich die Casino-Tochter von der Bormann GbR, Biesdorf sichern. Diese junge Kuh zeigte viel Jugendlichkeit und überzeugte vor allem mit ihrem hoch aufgehangenen Euter und der guten Strichplatzierung. Die Chrome-Tochter von Christian Bange aus Seibersbach zeigte eine sehr gute Euteraufhängung. Der harmonische Übergang des Vordereuters in die Bauchdecke fiel direkt ins Auge. Sie erreichte den 1b-Platz und den Reservesiegertitel in dieser Klasse.

Dann folgte der finale Höhepunkt an diesem Tag. Die Auswahl des Grand Champions stand bevor. 7 Kühe zogen unter musikalischer Begleitung in den Ring und die Spannung war den Züchtern und den Besuchern regelrecht ins Gesicht geschrieben. Für welche Kuh würde sich der Preisrichter Armand Braun an diesem Tag wohl entscheiden? Die Antwort fiel auf die rotbunte Gold-PP x Akyol-Red-Tochter von Thomas Kreutz aus Wilsecker. Diese komplette Kuh mit ihrem korrekten und fest aufgehängten Euter zeigte sich fehlerlos an diesem Tag und holte sich den Titel „Grand Champion“ in Fließem. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!

Bambino- und Jungzüchterwettbewerb

Ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag war der Bambinowettbewerb. Dies zieht immer viele Zuschauer an den Ring, wenn die Kinder ihre Kälber im Ring vorführen. Als Preisrichterin konnte in diesem Jahr Christina Rüben gewonnen werden. Sie selbst ist erfahrene Teilnehmerin an Jungzüchterwettbewerben und weiß, worum es bei solchen Wettbewerben geht. In der ersten Klasse zogen die jüngsten Teilnehmer des Tages in den Ring. Sie präsentierten ihre Kälber mit großem Stolz im Ring. Ebenfalls wurden sie zu ihrem Kalb befragt. Sie gaben wider, wie ihr Kalb heißt, welche Abstammung es hat und welches Futter ihr Kalb frisst. Alle Teilnehmer der ersten Klasse erhielten daher die 1a-Platzierung. In der zweiten Bambinoklasse zeigte Sophie Hoffmann, Kopp bereits eine gute Vorführleistung. Sie führte ihr Kalb ruhig im Ring und konzentrierte sich auf das Vorführen. Dies brachte ihr den 1a-Platz. Auch John Römer, Endlichhofen bildete mit seinem Kalb eine Einheit und hatte es stets unter Kontrolle. Die ruhige Vorführweise übertrug sich auch auf sein Tier und zeigte sich im 1b-Platz wider. Die anderen Teilnehmer in dieser Klasse überzeugten ebenfalls mit ihrer Vorführleistung und ihrem Wissen rund ums Kalb und erhielten den 1c-Platz. Hier wurde als i-Tüpfelchen auch schon die Hornlosvererbung angesprochen. Einfach klasse, welches Wissen die Kinder bereits zu ihrem Kalb haben. In der dritten Klasse kamen bereits erfahrenere Teilnehmer in den Ring. Im Workshop im letzten Dezember wurde ihnen einiges rund ums Vorführen beigebracht. Lea Hoffmann, Kopp konnte dieses Wissen abrufen und zeigte es im Vorführwettbewerb. Sie betrat vorwärts den Ring, führte ihr Kalb ruhig im Ring und konnte auf die Zeichen der Preisrichterin Christina Rüben schnell agieren. Sie erreichte damit den 1a-Platz. Auch ihre Freundin Lena Weber, Kopp hatte die Preisrichterin stets im Blick und zeigte bereits eine gute Kopfhaltung beim Kalb und platzierte sich auf dem 1b-Platz in dieser Klasse. In Klasse 4 zogen die 11-12-jährigen in den Ring. Hier stach die Vorführleistung von Bela Hoffmann, Winnerath direkt ins Auge. Er präsentierte sein Kalb bereits sehr gut, hatte eine gute Halfterhaltung und Kopfhaltung des Tieres und wusste sein Kalb zügig aufzustellen. So eroberte er den 1a-Platz in seiner Klasse vor Joel Römer, Endlichhofen. Auch er hatte die Preisrichterin immer im Auge und bildete mit seinem Kalb eine Einheit und dies brachte ihm den 1b-Platz. In Klasse 5 stiegen das Vorführniveau und die Erfahrung dann nochmal an. Hier sind bereits erfahrene Jungzüchter dabei. Lara Krause, Hohenleimbach überzeugte mit ihrer sehr ruhigen und konzentrierten Vorführleistung. Sie hat die Preisrichterin immer im Blick und reagiert unmittelbar auf ihre Zeichen. Das ließ sie auf dem 1a-Platz stehen. Dicht gefolgt von Paul Krämer, Manderscheid. Auch er achtete auf die Preisrichterin, hielt einen guten Abstand zur Ringabgrenzung ein und stellte sein Tier zügig auf. Er erreichte so den 1b-Platz. Last but not least folgte die Klasse mit den ältesten Teilnehmern. Hier setzte sich Felix Krause, Hohenleimbach in seiner Klasse durch. Er überzeugte mit seiner konzentrierten Vorführleistung und dem zügigen Aufstellen vor dem zweitplatzierten Leo Wendling aus Roth. Auch er ist bereits erfahren im Vorführen und konnte mit seiner ruhigen Vorführleistung an diesem Tag überzeugen. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer zu diesen tollen Leistungen. Vielen Dank an die Sponsoren Arla Foods Deutschland, AHV, Josera, Milag und Hochwald Foods für die Präsente für unsere Züchter von morgen.

Im Tierbeurteilungswettbewerb belegte in der Altersklasse jung Hannah Kockelmann den 1. Platz vor Lara Krause und Bela Hoffmann. In der älteren Altersklasse erreichte Carla Buxtrup den 1. Platz vor Melissa Bange und Niklas Schifferer. Alle sechs erhielten einen Spermagutschein der RUW.

Prämierungsergebenis Bambinowettbewerb >>

Prämierungsergebenis Schau der Züchtervereinigung >>>

Im Außenbereich konnten die zahlreichen Besucher eine Gewerbeausstellung mit verschiedenen Firmen rund um die Landwirtschaft besuchen.

Die erste Schau der Züchtervereinigungen Rheinland-Pfalz-Saar war ein voller Erfolg. Es ist wichtig die Voraussetzungen gering zu halten, damit auch möglichst viele Betriebe an solch einer Tierschau teilnehmen können. Einfach beeindruckend, welch tolle Kühe in Rheinland-Pfalz und dem Saarland in den Ställen stehen und an diesem Tag gezeigt worden. Ein großes Dankeschön geht an die Beschicker der Schau der Züchtervereinigungen Rheinland-Pfalz-Saar.

Hier kommen Sie zu den Bildern von Heinrich Schulte. Viel Spaß beim Durchstöbern!

Nadine Hemmes und Christiane Reif, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz