Ihnen wurden nun drei Große Goldene und eine Große Silberne Kammermedaille verliehen. Doch was sind die Voraussetzungen für diese Ehrung? „Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verleiht an Einzelpersonen, die sich in besonders hohem Maße um die rheinland-pfälzische Landwirtschaft verdient gemacht haben, Große Medaillen. Die Medaillen werden mit einer Anstecknadel und einer Besitzurkunde verliehen“, heißt es in den Richtlinien. Dabei muss es sich um „Verdienste für die rheinland-pfälzische Landwirtschaft von hervorragender allgemeiner Bedeutung“ handeln. Besonderes Gewicht haben Leistungen in ehrenamtlicher Funktion, die in den Gremien der Landwirtschaftskammer erbracht werden. Einzelleistungen auf verschiedenen Gebieten der Landwirtschaft werden ebenso wenig ausgezeichnet wie hauptamtlich tätige Personen: Die Auszeichnung ist ausschließlich Personen vorbehalten, die landwirtschaftliche Berufe ausüben oder in anderen Berufen tätig sind, sich aber neben- oder ehrenamtlich um die Landwirtschaft besonders verdient gemacht haben.

Die nachfolgenden Biografien der aktuell Geehrten sind herausragende Beispiele für diese Form der Auszeichung.

Uwe Bißbort aus Pirmasens: Der Kreisvorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes Südwestpfalz erhielt anlässlich seines 60. Geburtstages die Große Goldene Kammermedaille durch den Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Reinhold Hörner. Der staatlich geprüfte Landbautechniker und gebürtige Pirmasenser Bißbort bringt sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die bäuerlichen Familien in verschiedensten Gremien ein. Er ist seit 2005 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Tierische Produktion der Landwirtschaftskammer und seit 2018 Vorsitzender der Tierseuchenkasse. Ebenso ist Bißbort Mitglied im Fachausschuss Schweinefleisch des Deutschen Bauernverbandes e.V. und im Landespflegebeirat der Stadt Pirmasens. Bereits 2019 erhielt Uwe Bißbort die Silberne Kammermedaille und die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. „Uwe Bißbort bringt sich mit seinem umfassenden Fachwissen in sehr wertvoller Weise ein. Gerade die Tierproduktion braucht erfahrene Mitstreiter, um die aktuellen schwerwiegenden Probleme zu lösen“, gratulierte Vizepräsident Reinhold Hörner.

Rita Lanius-Heck aus Oberwesel: Anlässlich ihres 65. Geburtstags erhielt Rita Lanius-Heck die Große Goldene Kammermedaille aus den Händen von Kammerpräsident Ökonomierat Michael Horper. „In zahlreichen Ehrenämtern und mit einer seit Jahrzehnten ungebrochenen Motivation hat Rita Lanius-Heck Großes für die Landwirtschaft geleistet“, sagte Horper. 1959 in Oberwesel geboren und als Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, führt die heutige Erste Beigeordnete des Rhein-Hunsrück-Kreises gemeinsam mit ihrer Familie den prämierten Ferienhof Hardthöhe. In ihrer Meisterarbeit war bereits die Erweiterung des landwirtschaftlichen Betriebs zu einem Ferienhof Thema. Zusammen mit ihrem Mann und Familie hat sie dieses Vorhaben umgesetzt: Der Hof bietet ein besonderes Urlaubserlebnis und Landwirtschaft zum Anfassen. Seit 1993 ist Rita Lanius-Heck in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer engagiert und gehörte 2017 bis 2023 dem Kammervorstand an. Eine besondere Leidenschaft der Oberweselerin ist die Landfrauenarbeit: Sie war Vorsitzende der Landfrauen im Kreisverband Rhein-Hunsrück, stellvertretende Vorsitzende und Präsidentin des Landfrauenverbandes Rheinland-Nassau und Präsidiumsmitglied des Deutschen Landfrauenverbandes. Hinzu kommen Ehrenämter im Verbandsrat und im Vorstand des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau sowie das Engagement als ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht Rheinland-Pfalz in Neustadt/Weinstraße von 2011 bis 2015.

„Für all dieses Engagement auf zahlreichen Ebenen erhielt Rita Lanius-Heck 2015 bereits den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz und 2019 den Ehrenteller der Landwirtschaftskammer. Ich freue mich sehr, diese Leistungen nun mit der Goldenen Kammermedaille würdigen zu dürfen“, sagte Kammerpräsident Horper.

Reinhold Hörner aus Hochstadt (Pfalz): Der Winzermeister und Präsident des Weinbauverbandes der Pfalz erhielt die Große Goldene Kammermedaille im Rahmen der Pfälzer Weinbautage aus der Hand von Kammerpräsident Horper. Hörner bewirtschaftet mit seiner Familie den Hainbachhof in Hochstadt, zu dem neben dem Weinbau- auch ein Ackerbaubetrieb gehört. Reinhold Hörner ist seit 1993 Mitglied der Vollversammlung, seit 2011 im Vorstand der Kammer und wurde im vergangenen Dezember zum Vizepräsidenten gewählt. Er war zudem 2001 bis 2018 Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. und seit 1980 Mitglied im Hauptausschuss des Weinbauverbandes der Pfalz. Reinhold Hörner ist zusätzlich seit 2015 Mitglied des Verwaltungsrates der Wiederaufbaukasse und bekleidete Ehrenämter bei der Pfälzischen Landjugend vom Gruppenvorsitzenden bis zum Landesvorstand. „Das Pfälzer Urgestein Reinhold Hörner erhielt bereits 2018 die Große Silberne Kammermedaille für seine unermüdlichen Dienste im Sinne der Landwirtschaft und des Weinbaus. Dass er dabei nicht nachlässt und zusätzlich mehr Verantwortung in der Kammer als Vizepräsident übernimmt, soll auch mit dieser Auszeichnung gewürdigt werden“, betonte Präsident Horper.

Johannes Zehfuß aus Böhl-Iggelheim: Der Vizepräsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. erhielt die Große Silberne Kammermedaille, die ihm der Erste Vizepräsident der Landwirtschaftskammer überreichte, Ökonomierat Eberhard Hartelt. Zehfuß ist Diplom-Ingenieur Gartenbau und gelernter Gärtner mit Fachrichtung Gemüsebau und betreibt einen Gemischtbetrieb mit Acker und Gemüse in Böhl-Iggelheim. Seit 1999 ist er Mitglied der Vollversammlung und engagiert sich seither in den Ausschüssen Umwelt und Landespflege, Landwirtschaft und Umweltschutz, Haushalt und Finanzen sowie Rechnungsprüfung. Außerdem ist Johannes Zehfuß Vorstandsmitglied auf Regional- und Bundesebene im Kartoffelerzeugerverband, erster stellvertretender Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ und nicht zuletzt direkt gewählter Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag für die CDU. „Wir brauchen starke und engagierte Stimmen, die mit ihrer Fachlichkeit in Politik und Gesellschaft wirken. Johannes Zehfuß ist so jemand, der in den verschiedenen Gremien, bis hin zum Landtag, positiv für die Landwirtschaft wirkt“, erklärte Vizepräsident Hartelt.