Jahrgang 2014 kommt auf den Markt

Riesling liegt in der Halbjahresstatistik der Amtlichen Qualitätsweinprüfung mit Abstand vorn.

Rd. 2,8 Millionen Hektoliter waren bis Ende Juni dieses Prüfjahres in Rheinland-Pfalz amtlich qualitätsgeprüft und damit marktfähig. 
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist von den 6,05 Millionen hl geernteten Traubenmost des Jahrgangs 2014 bislang ca. 43 % (2,6  Millionen hl) als Qualitätswein auf dem Markt angekommen. Die Kammer führt die Amtliche Qualitätsweinprüfung durch, die jeder Qualitätswein zwingend durchlaufen und bestehen muss und der als solcher mit der Amtlichen Prüfnummer gekennzeichnet wird.

Gut 50 Prozent der Weine aus den sechs rheinland-pfälzischen Anbaugebieten wurden von Handelskellereien zur Qualitätsweinprüfung angestellt, rd. 35 Prozent von Weingütern und knapp 12 Prozent von Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften. Der Trend der letzten Jahre zu einer verstärkten Nachfrage nach Weißwein hält an. Mit 64,3 Prozent lagen die Weißen deutlich vor den Roten mit 21,4 Prozent und sonstigen (Rosé, Weißherbst etc.) mit 10,4 Prozent. Dass landesweit 3,2 Prozent weniger Rotwein angestellt wurde als im gleichen Vorjahreszeitraum, verursachten die Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz. Während in den übrigen Regionen der Rotweinanteil stabil blieb oder sogar zulegte, ging er in den beiden größten Anbaugebieten um 6,3 Prozent (Rheinhessen) und 3,8 Prozent (Pfalz) zurück. Im weiteren Jahresverlauf  wird sich nach Einschätzung der Kammer zeigen, ob es sich hier um kurzfristige Entwicklung handelte, die durch einen anschließend wieder höheren Rotweinanteil wieder kompensiert werden kann. Keineswegs dürfe voreilig von einem Ende des Rotweinbooms gesprochen werden.   Dafür seien die Zunahmen in der Rotweinregion Ahr (+ 15 Prozent) oder auch an der Nahe (+ 19,3 Prozent) Indikatoren. Mit 23.600 hl bringt die Mosel einen stabilen Anteil in die Rotweinbilanz des ersten Halbjahres 2015 ein.

Unter den Rebsorten liegt Ende Mai der Riesling bei der Qualitätsweinvermarktung klar vorn. Mit 722.000  hl hat die Rebsorte in Rheinland-Pfalz aktuell einen Marktanteil von über 25 Prozent. Bei Weinen von Weingütern kommt der Riesling sogar auf über 32 Prozent und ist bei den Verbrauchern die mit Abstand beliebteste Rebsorte. Platz zwei hält ebenso eindeutig die rote Rebsorte Dornfelder mit 502.000 hl und einem Anteil 18 Prozent an der bislang geprüften Qualitätsweinmenge des Jahrgangs 2014. Damit verlor Dornfelder gegenüber dem Vorjahr 2,9 Prozent. Das Dornfelder-Minus liegt bei Weingütern am höchsten (minus 5,66 Prozent), am niedrigsten bei Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften  8 minus 0,2 Prozent).. Die Kammer weist darauf hin, dass Dornfelder mitüber 382.000 hl und einem Anteil von 25,8 Prozent nach wie vor die stärkste Rebsorte im Portfolio der Handelskellereien ist, vor dem Riesling mit rd. 312.000 hl und 21 Prozent. Insgesamt folgt in der Landesstatistik die Rebsorte Müller-Thurgau, auch als Rivaner bekannt, mit 251.000 hl auf Platz drei vor Grauburgunder (Ruländer) mit 155.000. Ohne Angabe der Rebsorte kamen im ersten Halbjahr zwar 374.000 hl auf den Markt. Das Minus von 11,6 Prozent aber zeigt einen klaren Trend zur Rebsortenidentität.