Attraktives und zukunftsorientiertes Arbeitsfeld gewählt

Abschlussfeier der Absolvent/innen der Grünen Berufe in Schweich

Stolz hielten 80 frischgebackene Gärtner/-innen, Landwirt/-innen und Winzer/-innen im Bürgerzentrum Schweich ihre Abschlusszeugnisse in Händen. Nach der erfolgreichen Ausbildung beginnt für sie nun ein neuer Lebensabschnitt. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK RLP), Ökonomierat Norbert Schindler, übergab die Zeugnisse und wünschte den Absolventinnen und Absolventen für die Zukunft viel Schaffenskraft, Elan und Freude in ihrem Tätigkeitsfeld.

„Ich gratuliere Ihnen. Sie haben den richtigen Beruf gewählt – einen attraktiven und zukunftsorientierten Arbeitsplatz mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten“, so Schindler in seiner Rede während der Feier. „Eine ‚Glücks-Umfrage‘ der Zeitschrift ‚top agrar‘ vor einigen Monaten hat gezeigt, dass Menschen, die im Bereich der Landwirtschaft arbeiten, sehr zufrieden sind.“ Rund 76 Prozent der 3.500 Befragten erachten sich als glücklich und das trotz viel Arbeit, wenig Freizeit, unsicherem Einkommen und Kritik von außen. Die wesentlichen Faktoren sind laut der Umfrage starke Familienbande, feste Werte, ein erfüllter Alltag sowie das Leben und Arbeiten mit Tieren und Natur. „Für viele ist ein Grüner Beruf nicht nur ein Job, sondern eine Lebenshaltung und sinnstiftende Tätigkeit. Ich hoffe, das ist auch bei Ihnen so“, sagte der Präsident.

Qualifizierte Ausbildung als Basis
In ganz Rheinland-Pfalz haben bisher – noch sind nicht alle Prüfungen durchgeführt – 530 junge Menschen ihre Prüfung in einem der 14 Grünen Berufe abgelegt. Davon nahmen in Schweich 19 Gärtner und Gärtnerinnen, 3 Helfer im Gartenbau, 21 Landwirte und Landwirtinnen sowie 37 Winzerinnen und Winzer der Region Mosel ihre Abschlusszeugnisse entgegen.
Um die Ausbildungsstellen auch in den nächsten Jahren adäquat zu besetzen und dem Nachwuchs eine gute Perspektive zu bieten, ist es nötig, sich verstärkt im Bereich der Berufsbildung zu engagieren. „Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und in fast allen Branchen angekommen. Hier gilt es, sich aktiv zu engagieren“, betonte Schindler. So stellen zwei junge Kammermitarbeiterinnen im Projekt „Passgenaue Besetzung“ beispielsweise die Grünen Berufe persönlich auf Messen und in Schulen vor. Die Landwirtschaftskammer wirkt auch am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. „Wir haben attraktive Berufsfelder. Doch wir müssen diese auch aktiv bewerben, damit die jungen Menschen Appetit auf die Grünen Berufe bekommen“, betonte Schindler.Während der Ausbildung in einem der Grünen Berufe stehen den Azubis in der kompletten Zeit die Ausbildungsberater und -beraterinnen der LWK RLP mit Rat und Tat zur Seite.
Im Vergleich zu früher wählen immer mehr Frauen die Grünen Berufe, und dabei nicht nur die Bereiche Hauswirtschaft und Pferdewirtschaft. „Junge Winzerinnen, Gärtnerinnen oder Landwirtinnen sind nicht mehr wegzudenken und bringen frischen Wind in die Branche. Das ist sehr zu begrüßen.“ Eine weitere Entwicklung ist, dass viele junge Menschen keinen elterlichen Betrieb vorfinden, in den sie einsteigen können. „Gerade auch für Quereinsteiger hat eine qualifizierte Ausbildung Priorität. Sie dient als Basis für das weitere Berufsleben“, bemerkte Schindler.

Wertvolle Arbeit der Ausbildungsbetriebe
Er appellierte an die Absolventinnen und Absolventen sich weiterhin fortzubilden, etwa ihren Meister zu machen. Diese Weiterbildung bietet die Kammer berufsbegleitend über zwei Jahre an. Seit vergangenem Jahr wird das Absolvieren der Meisterprüfung durch das Land Rheinland-Pfalz mit einem Aufstiegsbonus von 1.000 Euro belohnt. Weitere 2.500 Euro bekommt, wer sich nach erfolgreicher Prüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt. „Das sollte ein Anreiz sein.“ Timo Lentz,
Absolvent der Ausbildung zum Landwirt, dankte den Ausbildungsberatern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben für ihr Engagement und das Vermitteln von Fachwissen: „Viele haben das Bild des dummen Bauern im Kopf. Das stimmt jedoch auf keinen Fall. Die Ausbildung ist sehr umfangreich und anspruchsvoll“, betonte Lentz. Er selbst hat Abitur gemacht und ist dann in die Landwirtschaft eingestiegen. „Wir sind sehr gut ausgebildet. Dies gilt es, nach außen zu tragen und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Absolventen der Grünen Berufe sind absolute Fachleute auf ihrem Gebiet.“
Auch der Präsident dankte den Ausbildern, Berufsschulen und Prüfern für ihr Mitwirken in den Ausbildungsgängen. „Ein besonderer Dank ging an die Ausbildungsbetriebe. Aktuell bringen sich in Rheinland-Pfalz über 900 Betriebe in den Grünen Berufen aktiv ein, um die Auszubildenden fit und zukunftsfähig zu machen.
Während der Veranstaltung wurden auch Ausbilder, Ausbildungsbetriebe und Prüfungsausschussmitglieder für ihren langjährigen Einsatz geehrt, ohne deren Mitwirken eine Durchführung der Prüfungen in der gewohnten Form nicht zu gewährleisten wäre.

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