Zu Beginn des Fortbildungstages führte Dirk Sthamer (Agraringenieur, Bauernhofpädagoge und Betriebsleiter am Gut Hohenberg in Queichhambach) ein „Wasser-Tasting“ durch. Bei drei Wasserproben aus unterschiedlichen Regionen wurde deutlich, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Und auch bei gekauftem Wasser haben nur wenige Teilnehmende einen Unterschied zu Wasser-Proben aus dem Wasserhahn herausgeschmeckt. Bei der anschließenden interaktiven Wasser-Suche auf dem Hof haben die Teilnehmenden erkannt, wie wichtig die Ressource Wasser ist, wo das Wasser überhaupt herkommt und vor allem auch, wo das Wasser hingeht. So wurde beispielsweise nicht nur die hofeigene Regenwasser-Zisterne begutachtet, welche die Klospülungen im ganzen Haus mit Wasser versorgt, sondern auch der Abfluss. Die Teilnehmenden wurden aktiv mit eingebunden und sollten die Kuhtränke neu befüllen.
Im Anschluss an die Hofführung wurden die neu gewonnen Eindrücke zusammengetragen und es wurde gemeinsam überlegt, wie das Thema Wasser in den Schulunterricht eingebunden werden kann. Es kam schnell die Erkenntnis, dass „Wasser“ in sehr vielen Fächern, im Geografieunterricht beispielsweise, aber auch in den Fächern Physik, Biologie, Chemie, Geschichte, Kunst und Ethik aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisiert werden kann.
Nach dem Mittagessen ging es mit der Umweltpädagogin Sarah Hellman an den Bach. Dort wurde untersucht, welche Tierchen im Bach leben, es wurden Breite, Tiefe und Fließgeschwindigkeit des Wassers ermittelt. Auch der Bezug zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wurde durch Beispiele veranschaulicht und besprochen – als Verbraucher und Verbraucherinnen haben wir alle eine Verantwortung gegenüber dem Element Wasser und dem Umgang damit.
Fazit: Der Lernort Bauernhof bietet Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen selbstwirksame Möglichkeiten, außerhalb des Klassenzimmers, das Thema Wasser praktisch zu verknüpfen. Nur was man selbst erlebt und berührt hat, kann man nachhaltig schützen.
Zum Abschluss der Fortbildung stellte die LoB-Koordinatorin der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Maria Caesar, die EULLE-Maßnahme Lernort Bauernhof vor. Sie gab den Lehrkräften Tipps und Ideen für einen Besuch auf einem LoB mit ihren Schulklassen.
Bauern- und Winzerhöfe, aber auch Gärtnereien bieten in ganz Rheinland-Pfalz eine Vielfalt an Themen zum außerschulischen Unterricht für alle Schulformen und Klassenstufen. Weitere Infos dazu gibt’s auf www.lernort-bauernhof.de.
Hintergrundinformation
Mit dem „Lernort Bauernhof“ unterstützt das Land Rheinland-Pfalz ein außerschulisches Lernangebot auf Bauern- und Winzerhöfen für Schülerinnen und Schüler aller Klassen- und Schulstufen an allgemeinbildenden Schulen im ganzen Land. Die Maßnahme wird im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) vom Land, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) finanziert. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wurde mit der Umsetzung beauftragt und bietet Fortbildungen für Betriebsleitende und Lehrkräfte an, organisiert Schulungen und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Kontakt: Maria.Caesar@lwk-rlp.de.
Text und Foto: Sarah Hellmann