In einer Feierstunde in Fußgönheim begrüßte Verbandsvorsteher Wolfgang Renner zahlreiche Vertreter von Politik, Wirtschafts- und Umweltministerium, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, von Kreis- und Gemeindeverwaltungen, Pfalzmarkt, der Landwirtschaftskammer und dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd sowie die Vertreter der einzelnen Beregnungsbezirke.
In sechs Jahrzehnten sei ein Stück regionaler Geschichte geschrieben worden von Menschen mit Weitblick, Tatkraft und Durchhaltevermögen. Heute hat der Beregnungsverband eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen: 13.550 Hektar beregnete Fläche, 55 Kilometer Zubringerleitungen zu den einzelnen Versorgungsgebieten sowie 550 Kilometer Verteilungsnetz innerhalb der Gemarkungen – eine Infrastruktur, die in Europa einzigartig ist!
In seiner Laudatio würdigte Ökonomierat Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer sowie Verbandsvorsteher des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände, den Verband, indem er auf die Bedeutung und die vielfältigen Aufgaben von Wasser- und Bodenverbänden einging und einen Überblick über die Entstehung, Bedeutung und Entwicklung des Beregnungsverbandes Vorderpfalz gab.
Generalplan war Ursprung
Der Ursprung des Verbands geht auf den 1961 von Staatsminister Stübinger initiierten und von Ministerialdirigent Reinhold Lillinger unterstützten Generalplan zur Beregnung der Vorderpfalz zurück. In diesem damals neuen Konzept wurde die zentrale Beregnung landwirtschaftlicher Flächen, insbesondere für Gemüse und Frühkartoffeln, aus dem Otterstädter Altrhein vorgesehen.
Dem im Juli 2025 verstorbenen Landrat Paul Schädler oblag es, das Projekt zügig anzugehen und mit großem Elan voran zu treiben.
Kernaufgabe des Generalplans war damals schon die weitsichtige und heute noch aktuelle Aufgabe, die Grundwasser- und Trinkwasservorräte unter Berücksichtigung des Wasserbedarfs für die landwirtschaftliche und gärtnerische Produktion zu schonen und somit die Ernährungssicherheit in der Region sicherzustellen. Mit dem Generalplan wurde die Grundlage für eine zentrale Wasserversorgung statt einzelbetrieblicher Wasserentnahme aus Brunnen gelegt.
Vor diesem Hintergrund und den heutigen Themen wie Klimawandel und Ressourcenschutz hat sich der Beregnungsverband zu einer Institution entwickelt, die gleichermaßen Belange der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft berücksichtigt und umsetzt. Er ist der größte Beregnungsverband Deutschlands, der nicht nur national, sondern auch international eine große Wertschätzung genießt.
Vor dem Hintergrund der agrarstrukturellen Entwicklungen und der vorteilhaften geografischen Lage der Vorderpfalz betonte Hartelt, dass der Bedarf an Beregnung trotz aller Herausforderungen bestehen bleibt. Nach den vielen Erfolgen des Beregnungsverbands Vorderpfalz in den vergangenen 60 Jahren sind auch zukünftig weitere Maßnahmen erforderlich, um eine nachhaltige Lebensmittelproduktion und -versorgung sicherzustellen.
Der Erfolg des Verbands ist eng mit den Partnern im Raum verbunden. Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Hartelt herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit, insbesondere mit der Wasserwirtschaftsverwaltung, und wünschte dem Verband nicht nur ausreichend Wasser, sondern auch eine Politik, die mit ebenso viel Weitsicht unterstützt wie damals vor 60 Jahren, als der Verband seinen Ursprung fand.
Autorin: Susanne Gronimus, LWK RLP
