| Tierische Erzeugung

Starke Beteiligung und Spitzenqualität beim Schaftag des Lukasmarktes 2025

Rassevielfalt und Qualität begeistern Publikum in Mayen
Ehrung der Jungzüchter durch die Stadt Mayen.
Großer Andrang beim Schaftag auf dem Lukasmarkt.
Ältere Klasse der Jungzüchter
Auswahl Mister Mayen Fleischschafe
Auswahl Mister Mayen Landschafe

Nachdem der Schaftag im vergangenen Jahr aufgrund der Blauzungenkrankheit etwas kleiner ausgefallen war, mit nur eine Rassedemo mit 35 Schafen, präsentierte sich der Schaftag 2025 mit einer .Bockschau und Rassedemo in besonderem Umfang. 20 Betriebe stellten 80 Tiere von 16 verschiedenen Rassen vor. Im Rahmen des traditionsreichen Lukasmarktes, der bereits zum 620. Mal stattfand, wurden neben der Rassedemonstration auch eine Bockschau und ein Jungschäfer-Vorführwettbewerb durchgeführt. Das Gelände war gut besucht. Neben dem Fachpublikum nutzten auch mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich auf dem Viehmarktgelände in Mayen ein Bild von der Rassevielfalt in Rheinland-Pfalz zu machen.

In den letzten Jahren haben die Züchter in Rheinland-Pfalz sehr viel in ihre Zuchtböcke investiert. Das Interesse, diese zu präsentieren, spiegelte sich in der Anzahl der gemeldeten Böcke wider. In diesem Jahr wurden für die Bockschau 40 Tiere gemeldet.

In diesem Jahr waren auch Rassen vertreten, die in den letzten Jahren nicht ausgestellt wurden. Ein neuer Züchter, Oliver Lenzen aus Ulmen, präsentierte einen rahmigen Lammbock, der Rasse Bentheimer Landschafe und dazu noch drei gut entwickelte weibliche Lämmer aus diesem Jahr, die in den nächsten Jahren ausgewachsen bestimmt noch stärker in Mayen in Erscheinung treten werden. Die Familie Hamper-Adams, Lahr, hat in diesem Jahr Weiße hornlose Heidschnucken vorgestellt.

Die Bockschau startete mit den Landschafrassen. Als Preisrichter konnte in diesem Jahr der erste Vorsitzende des Hessischen Verbands für Schafzucht und -haltung, Reinhard Heintz, gewonnen werden. Als Jungrichter konnte Jan Engelmeyer, Üxheim, in das Richteramt hineinschnuppern. Zunächst wurden zwei Böcke des gescheckten Bergschafes vorgestellt, einer Landschafrasse aus den Alpen. Diese wunderschön gezeichnete Rasse steht in Kategorie I der bedrohten Nutztierrassen und ist somit extrem vom Aussterben bedroht. Züchterin Anje Hamann-Kraut aus Mendig zeigte hier zwei Böcke, von denen besonders der hervorragend entwickelte Bock Ivan hervorstach.

Es folgten die beiden Böcke der Rasse Gotländisches Pelzschaf von Simone Hamper-Adams, Lahr, die gut entwickelt und rassetypisch waren. Holger Göderz, Rüber, und Helen Fauß, Hütschenhausen, präsentierten zwei Böcke der Rasse Rhönschaf, einer der ältesten Schafrassen Deutschlands. Hier stach besonders der sehr korrekte und fleischige Bock von Helen Fauß hervor, die das erste Mal in Mayen ihre Tiere ausstellte. 

Die auffällig gezeichneten Waliser Schwarznasenschafe waren bei den Zuschauern wieder der Hingucker und drei Böcke wurden von der Züchterin Annabell Kehl-Beckmann aus Kirburg und der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer aus Freisbach vorgestellt. Wie bereits vor zwei Jahren siegte der Bock Mogli aus der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer und erhielt von Preisrichter Heintz die Bewertung 1a. Bei den Braunen Haarschafen präsentierten Jan und Andrea Engelmeyer, Üxheim, zwei sehr korrekt gebaute, fleischige Böcke dieser relativ neuen Rasse.

Im Anschluss folgten die Fleischschafrassen. Wolfgang Adam zeigte mit seinen blauen Texel zwei Böcke der sehr fleischbetonten Rasse. Besonders stach der Bock Universe hervor. Dieser niederländische Bock der Farbe Dassenkop war bereits in Südholland Vize-Champion und wurde im Ring von Herrn Heintz mit einer 9 in Bemuskelung gekört. „Mehr geht nicht“, so Heintz. 

Die Schäferei Brendel aus Börrstadt brachte gleich fünf sehr beeindruckende Merinolandschafböcke mit, darunter die Katalognummer 70, die mit 170 kg der schwerste Bock auf der ganzen Schau war. Auf 1a landete jedoch die Katalognummer 69, die durch ihre korrekteren Fundamente besonders überzeugte.

Während das Merinolandschaf im Süden von Rheinland-Pfalz verbreitet ist, ist das Schwarzköpfige Fleischschaf im nördlichen Teil häufig zu finden. Insgesamt neun Böcke dieser Rasse traten in zwei Klassen, Jung und Alt, an. In der Klasse der jungen Böcke gewann die Katalognummer 73 von Friedel Bous, Mayen-Alzheim, die durch Länge, Korrektheit und Bemuskelung überzeugte. Bei den älteren Böcken setzte sich der sehr korrekte, tiefe Bock Horstli von Klaus und Alexander Michels aus Echtershausen durch. Zum Rassesieger wurde schließlich der junge Bock von Friedel Bous gekürt. 

Zum Abschluss zeigten Michael Walter & Söhne aus Quirnbach, seine drei Zuchtböcke. Unter anderem die Katalognummer 82, Vater der Bocknachzucht-Siegersammlung der bundesweiten Suffolk-Elite 2025. Bei den allesamt sehr korrekten Tieren stach dieser trotz gemeisterten Deckeinsatzes hervor und wurde auf 1a platziert. Wir freuen uns auf die Nachtzucht im kommenden Jahr!

Danach ging es zu den abschließenden zu der rasseübergreifenden Auswahlen der Mister Mayen Landschaf und Fleischschaf.

Bei den Landschafen kamen noch Böcke zu den Klassensiegern hinzu. Alle drei gehören Rassen an, die als gefährdet oder sogar stark gefährdet gelten: der hochbeinige Tiroler Bergschafbock von Sandra Köhnke, Neuwied, ein Bock der Rasse Bentheimer Landschaf von Oliver Lenzen, Ulmen, und der Grau gehörnte Heidschnuckenbock von Fabian Weiland, Konz. Den Titel Mr. Mayen Landschaf 2025 ergatterte sich Anje Hamann-Kraut, Mendig, mit ihrem hervorragend entwickelten, geschecktem Bergschaf Bock Ivan, dicht gefolgt vom Rhönschafbock der Jungzüchterin Helen Fauß aus Hütschenhausen. 

Die Entscheidung, wer den Titel Mr. Mayen Fleischschaf 2025 bekommt, fiel dem Preisrichter sichtlich schwer. Zur Auswahl standen neben den Siegern der Fleischschaf-Klassen noch zwei weitere Böcke hoher Qualität: der Zwartblesbock von Stefan Dichter, Fleringen und ein Bock der Rasse Ile de France von Fabian Schappert, Andernach. Nach langem Überlegen entschied er sich für den Sieger der Klasse der jungen Schwarzköpfe von der Zucht Friedel Bous, Reservesieger wurde der Merinobock von der Schäferei Brendel.

Beim Jungschäfer-Vorführwettbewerb zeigten die Nachwuchsschäfer dem Publikum ihr Können im Umgang mit den Tieren. Während bei den Jungklassen alle einen Ia Platz belegten, konnte es bei den Älteren nur einen Klassensieger geben. Hier gewann bei einer sehr hohen Konkurrenz die 12-Jährige Maresa Weiland aus Konz den Ia-Platz. Für Maresa war es bereits der dritte Jungschäfer-Wettbewerb, bei dem sie ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Die große Beteiligung der Züchterinnen und Züchter, die hohe Qualität der vorgestellten Tiere, das begeisterte Publikum sowie der engagierte Nachwuchs sorgten für eine rundum gelungene Veranstaltung und zeigten, dass die Schafhaltung in Rheinland-Pfalz lebendig ist und das Engagement groß. 

Mara Lamby, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz 

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Tier, LVSZ

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