Die Leiterin des Waldbildungszentrums, Monika Runkel, begrüßte die neuen Fachkräfte, zahlreiche Gäste aus den Ausbildungsbetrieben, von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz sowie den Forstverwaltungen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland anlässlich einer Feierstunde in Hachenburg. Glückwünsche im Namen des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz überbrachte Felix Hackelbörger zu Beginn der Feier. Fachlehrer Florian Leidig ließ anschließend mit visuellen Impressionen die Module der Überbetrieblichen Forstwirtausbildung am Waldbildungszentrum noch einmal Revue passieren.
Der ehemalige Leiter des heutigen Waldbildungszentrums Rheinland-Pfalz, Leitender Forstdirektor a. D. Friedrich Esser, ging in seiner Festrede auf die 120-jährige Geschichte der forstlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung in Hachenburg ein. Er führte aus, dass 2025 das Jahr der Jubiläen sei: 75 Jahre Waldarbeiterausbildung, 50 Jahre Forstwirtprüfungen und über 45 Jahre Fortbildung zum Forstwirtschaftsmeister. Mit der einzigen Bildungseinrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz habe Hachenburg im grünen Bereich landes- und bundesweit einen ausgezeichneten Ruf erhalten. Nahezu alle der im Forstbereich Aktiven hätten in den langen Jahren des Bestehens des Waldbildungszentrums, wie es mittlerweile heißt, einen Teil ihrer Ausbildung in Hachenburg verbracht und dort ihre Berufsabschlüsse erworben oder Fort- und Weiterbildungen durchlaufen. An die neuen Fachkräfte gerichtet, betonte er, dass sie die Expertinnen und Experten seien, die es brauche, um die Herausforderungen des Klimawandels an den Wald – eines der größten Landökosysteme – meistern zu können.
Gesellenbriefe überreicht
Durch den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Michael Horper, den Referenten der Berufsbildung im Bereich der Landwirtschaftskammer, Dr. Jürgen Becker, und die Leiterin des Forstamts Hachenburg und Waldbildungszentrum, Monika Runkel, wurden anschließend die Gesellenbriefe überreicht. Die drei besten Absolventen, Cilian Becker (Forstamt Ahrweiler), Lukas Schmidt (Saarforst Landesbetrieb) und Simon Sauerwein (Gemeinde Mettlach), erhielten als besondere Anerkennung Gutscheine, beispielsweise für Literatur und Arbeitsbekleidung.
Frank Feiten, der Prüfungsausschussvorsitzende, und Dirk Gudelius, Personalvertretung der Landesforsten Rheinland-Pfalz, überbrachten zum Abschluss der rund zweistündigen Feier weitere Grüße.
Um für die vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Prüfung und darüber hinaus gut vorbereitet zu sein, haben alle Teilnehmenden der Forstwirt-Abschlussprüfung 2025 eine dreijährige duale Ausbildung durchlaufen. Die betriebliche Ausbildung aller Jung-Forstwirtinnen und -Forstwirte aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland absolvierten die Prüflinge in staatlichen, kommunalen und privaten Ausbildungsbetrieben. Ergänzend besuchten die Lernenden regelmäßig die Berufsschule in Bad Kreuznach sowie insgesamt neun überbetriebliche Lehrmodule am Waldbildungszentrum, wo in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz auch jedes Jahr die praktischen Zwischen- und Abschlussprüfungen organisiert werden.
Neben den zentralen schriftlichen Prüfungen an der Berufsschule galt es für die 42 Teilnehmenden bei den praktischen Prüfungen die gelernten Fähigkeiten und Kenntnisse praxisorientiert anzuwenden. Bei allen Aufgaben stand die Pflege und Erhaltung des Waldes im Mittelpunkt, damit dieser all seine Ökosystemleistungen auch in Zukunft erbringen kann – von CO2-Bindung, über Trinkwasserproduktion, als Lebens- und Erholungsraum, aber auch als Rohstofflieferant.
Umfangreiche Aufgaben gemeistert
So mussten die Prüflinge zwei Aufgaben aus dem Bereich Waldwirtschaft und Landschaftspflege umfangreich planen, durchführen und ihre Arbeit abschließend kontrollieren. Die Ernte des umweltfreundlichen und nachhaltigen Rohstoffes Holz stellte die angehenden Forstwirte und Forstwirtinnen vor besondere Herausforderungen. Damit die verbleibenden Bäume im Waldbestand in Zukunft mehr Licht und Wasser bekommen, mussten konkurrierende Bäume sehr vorsichtig gefällt werden. Gleichzeitig durften am Waldbestand und am Waldboden keine Schäden entstehen. Um dies zu erreichen, mussten die Auszubildenden selbständig und situationsangepasst aus einer Vielzahl von technischen Geräten die optimale Lösung auswählen und diese kompetent anwenden. Zum Einsatz kamen hierbei bewährte Forstwerkzeuge sowie neue, funkferngesteuerte Fällhilfen und sogar eine leichte, bodenschonende Kleinraupe.
Nach wie vor sind die Chancen auf ein Arbeitsverhältnis für die Absolventen hervorragend. Und ganz sicher werden in zwei bis drei Jahren einige der neuen Forstfachleute zu einer Fortbildung zur Forstwirtschaftsmeisterin oder zum Forstwirtschaftsmeister wieder nach Hachenburg kommen.
Quelle: Forstamt Hachenburg, Waldbildungszentrum