Landwirte helfen, wo sie können

Angesichts der Hochwasserkatastrophe haben sich unzählige Landwirte und Winzer aufgemacht, den Betroffenen zu helfen. Ihr Einsatz ist von unschätzbarem Wert.

"Unter den zahlreichen Helfern im Katastrophengebiet sind unzählige Angehörige des landwirtschaftlichen Berufsstandes, die mit ihren Maschinen, ihrem Fachwissen und der Kraft ihrer Hände anpacken, wo es nur geht. Das ist tief beeindruckend und für die Menschen vor Ort eine riesige Hilfe", erklärt Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

So haben sich etliche Winzerinnen und Winzer aus Rheinland-Pfalz und über die Landesgrenzen hinaus in die Weinberge an der Ahr begeben und unterstützen die betroffenen Kolleginnen und Kollegen. "Am Wochenende war ich mit vielen Leuten, darunter der halbe Prüfungsausschuss für die Meisterprüfung, an der Ahr im Einsatz und konnte dieses Engagement aus nächster Nähe beobachten", berichtet etwa Dr. Volker Schaefer, Weinbauamtsleiter in Alzey.

Zum gewohnten Bild in der verheerten Region gehören die vielen Schlepper der Landwirte, die von Beginn an die Räumungsmaßnahmen unterstützen. Viele Betriebe haben ohne zu Zögern ihre Maschinen in den Einsatz gestellt und stellen damit eine wichtige Unterstützung der Einsatzkräfte dar.

"Mit dem Einsatz von Schleppern, Anhängern und Frontladern sind die Landwirte auf eigene Kosten unterwegs und vor Ort gern gesehene Helfer. Es sind Praktiker, die anpacken können und das notwendige Geschick für die anstehenden Arbeiten mitbringen", weiß Präsident Schindler. Dabei nähmen sie weite Anfahrtswege in Kauf und ließen ihre eigene Arbeit daheim liegen, um zu helfen. "Leider wird dieser Einsatz derzeit medial noch zu wenig gewürdigt."

Futterspenden, Unterkünfte für Mensch und Tier und andere großzügige Angebote gehen bei den Verbänden ein. Auch Spendenaktionen wurden und werden auf die Beine gestellt. So stellen zahlreiche Winzer - sogar aus dem Ausland - kostenlos ihren Wein zur Verfügung, der dann paketweise zugunsten der Hochwasseropfer mit großem Erfolg verkauft wird.

"Wir wissen noch nicht, wie oder wann die Folgen dieser schrecklichen Flut beseitigt sein werden. Aber angesichts dieser überwältigenden Hilfe, gerade aus den bäuerlichen Familien, macht das zumindest große Hoffnung", so Präsident Schindler.