©

©

©

Erfahrungen und Werte an nächste Generation weitergeben

67 Meisterinnen und Meister erhalten Meisterbriefe

BAD KREUZNACH Ihren Schulabschluss haben die heutigen Hauptakteure im Bad Kreuznacher Kurhaus schon lange in der Tasche. Trotzdem war für sie heute sozusagen noch einmal Zeugnisausgabe. Denn 61 Männer und sechs Frauen nahmen ihre Meisterbriefe in den Grünen Berufen entgegen. Die Zahl setzt sich zusammen aus 38 Gärtnermeister/-innen, 28 Winzermeister/-innen und einem Landwirtschaftsmeister.

„Sie haben die besondere Belastung der Vorbereitungszeit gemeistert. Zwei Jahre Schule oder Lehrgang, zwei Jahre parallele Arbeit im Betrieb, teilweise schon in voller Verantwortung und Leistungsfunktion, zwei Jahre, die von Prüfungsvorbereitungen und Prüfungen geprägt waren. Diese Leistung wird heute mit ihrem Meisterbrief belohnt“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, und gratulierte den Jungmeister/-innen. Als Meister seien die Absolventinnen und Absolventen vor allem Betriebsleiter, Unternehmer und Ausbilder und damit Garanten für die Zukunft der rund 17.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz. „Sie geben nicht nur ihre beruflichen Erfahrungen und fachlichen Kenntnisse, sondern auch ihre Werte an die nächste Generation weiter.“ Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft seien ein professionelles Betriebsmanagement und qualifizierte Mitarbeiter unabdingbar.

„Jungmeisterinnen und Jungmeister sind ein nicht zu unterschätzender Beitrag für eine zukunftsfähige und moderne Wirtschaft.“
Dies betonte Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, in seiner Festrede.„67 Jungmeisterinnen und Jungmeister, das sind 67 potentielle Ausbilderinnen und Ausbilder, das sind 67 potentielle Betriebsgründerinnen und –gründer bzw. fortgeführte Betriebe. 67 Jungmeisterinnen und Jungmeister sind ein nicht zu unterschätzender Beitrag für eine zukunftsfähige und moderne Wirtschaft.“
„Eine Meisterin, ein Meister gerade in den Grünen Berufen ist heute ein veritabler Alleskönner. Die Ausbildung ist damit nicht nur eine enorme Herausforderung, sie ist gleichzeitig enorm spannend. Wer heute Landwirt ist, der ist immer auch Geologe, Meteorologe, Tierarzt, Maurer, Schweißer, Mechaniker, Buchführer, Natur- und Umweltschutzbeauftragter, er ist Botaniker ebenso wie Verwaltungsfachkraft, Steuersachverständiger und mittlerweile kann man wohl sogar den Energiewirt ins Portfolio der Kompetenz der Grünen Beruf zählen. Ich bin sicher, jedem von Ihnen werden noch zahllose weitere Beispiele für Kompetenzen einfallen, die Ihnen abverlangt werden und die ich nicht aufgeführt habe.“
Neben Minister Wissing unterstrichen Mitglieder des Landtags und Vertreter von Kammern und Verbände durch ihre Teilnahme an der Verleihung die Bedeutung der Meisterfortbildung in den Grünen Berufen.

Aufstiegsbonus I wird gut angenommen
Seit dem vergangenen Jahr gibt es einen weiteren Anreiz, den Meister in einem der Grünen Berufe zu machen: den Aufstiegsbonus I. Wer seine Meisterprüfung bei der Landwirtschaftskammer erfolgreich besteht und in Rheinland-Pfalz arbeitet, erhält eine Anerkennungsprämie in Höhe von 1.000 Euro. „Das Angebot wird gut angenommen“, berichtete Präsident Schindler. 96 Anträge seien bisher bei der Landwirtschaftskammer eingegangen, 75 davon bis zum jetzigen Zeitpunkt bewilligt worden. In den Kinderschuhen steckt hingegen noch der Aufstiegsbonus II, den erhält, wer sich nach erfolgreich absolvierter Meisterprüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt. Hier haben aktuell vier Antragssteller ihre Bewilligung über die Fördersumme von 2.500 Euro bekommen. „Ich kann Sie nur dazu animieren, sich diese Förderung zu sichern“, so Schindler.

Sie haben es geschafft, uns ihr eigenes Können und Wissen zu vermitteln“
Stellvertretend für alle Jungmeisterinnen und -meister dankte Gärtnermeister Stephan Müller allen Lehrern, Referenten und Dozenten: „Sie haben es geschafft, uns ihr eigenes Können und Wissen zu vermitteln und somit wesentlich dazu beigetragen, unseren Meistertitel zu erwerben.“ Sein Dank ging auch an die Familien, Partner und Freunde, ohne deren Unterstützung vieles nicht möglich gewesen wäre. Der Grundstein für die Selbstständigkeit, das Arbeiten als Führungskraft oder das Ausbilden junger Menschen sei gelegt.

Neben der Übergabe der Meisterbriefe wurde ein langjähriges Prüfungsausschussmitglied geehrt und der Ausbildungsbetrieb des Jahres 2018 ausgezeichnet. Der Titel ging an „Wasems Kloster Engelthal“ aus Ingelheim.

Fotos finden Sie in unserer Mediathek.