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Ausbildungsbetrieb des Jahres 2018 ist „Wasems Kloster Engelthal“

BAD KREUZNACH/INGELHEIM Im Kurhaus Bad Kreuznach wurde heute der Ausbildungsbetrieb des Jahres 2018 gekürt. Karin Wasem aus Ingelheim nahm den Preis zusammen mit Ihrem Sohn Gerhard für die hauswirtschaftliche Ausbildung im Betrieb „Wasems Kloster Engelthal“ stolz entgegen. Sie erhielt eine Urkunde, ein Hausschild für Ihren Betrieb sowie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Wer seinen Meisterbrief erwirbt, darf nicht nur einen Betrieb führen, sondern auch junge Menschen ausbilden. Dies ist eine wichtige Aufgabe – nicht nur für unseren Berufsstand – mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung“, betonte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK RLP), Ökonomierat Norbert Schindler. „Dass Betriebe Freude an der Ausbildung haben und sich hier besonders engagieren, haben auch diesmal wieder die Bewerber für den 'Ausbildungsbetrieb des Jahres' gezeigt“, sagte Tanja Huber, Mitglied des Vorstandes der Landjugend RheinhessenPfalz. 2018 konnten Betriebe teilnehmen, die in den Grünen Berufen Winzer/-in, Hauswirtschafter/-in, Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in und Michtechnologe/-in ausbilden.
Unter anderem bewarb sich „Wasems Kloster Engelthal“. Mit Erfolg. Die Ingelheimer Winzerfamilie überzeugte die Jury, bestehenden aus Vertretern der Landjugendverbände, der LWK RLP und des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Maria Müller, Vorsitzende der Landjugend Rheinland-Nassau informierte: „Aus allen Bewerbern hat die Jury drei bei einem Betriebsbesuch genauer unter die Lupe genommen. Der Siegerbetrieb hat uns besonders beeindruckt.“

Einsatz in drei Bereichen
Seit zwei Generationen wird im Privathaushalt der Wasems im Bereich der Hauswirtschaft ausgebildet. Verantwortlich ist Karin Wasem. Die gelernte Hauswirtschaftsleiterin hat zurzeit zwei junge Frauen in der Ausbildung.
Als Karin Wasem im Jahr 2012 zusammen mit ihrem Sohn Gerhard im ehemaligen Kloster Engelthal ein imposantes Ensemble mit Restaurant, Veranstaltungs- und Tagungsräumen sowie einer Vinothek eröffnete, sah sie die große Chance, die Ausbildung in der Hauswirtschaft auszuweiten. Seitdem wird in Wasems Kloster ein vielfältiges Berufsbild der Hauswirtschaft vermittelt, da die Ausbildung nun in drei Bereichen stattfindet. Der Privathaushalt der Familie Wasem, in dem täglich das Mittagessen für sieben bis neun Personen vorbereitet wird, stellt eine Säule dar. Wäschepflege, Hauspflege und die Pflege des Kräuter- und Wohngartens runden die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten ab. Durch den Einsatz der Auszubildenden in der Restaurantküche und der fachmännischen Anleitung des Küchenchefs werden die Kenntnisse der Essenszubereitung professionalisiert. Vervollständigt wird die Ausbildung durch die Tätigkeiten im Tagungshaus, in dem die Auszubildenden für den Service während der Veranstaltungen zuständig sind. Diese fachübergreifenden Bereiche machen die Ausbildung hier zu einer Besonderheit.

Gutes Miteinander im Team
„Für mich ist es wichtig, dass die betrieblichen Abläufe für die Auszubildenden transparent sind. Dafür führt eine externe Moderation jährlich einen Boxenstopp für alle Mitarbeiter durch. Hier werden betriebliche Zahlen, Daten und Fakten offengelegt, um sich in Teams über Verbesserungen und Optimierungen auszutauschen“, erläutert Karin Wasem. Bei den  Auszubildenden kommt diese Veranstaltung immer gut an, da ihre vorgebrachten Vorschläge wahr- und ernstgenommen werden. „Darüber hinaus führen wir jährliche Zwischengespräche mit den Auszubildenden, bei denen intensiv auf deren Belange eingegangen wird.“ Aber auch anlassbezogene Gespräche, etwa nach der Zwischenprüfung, stehen auf dem Plan, um die Ergebnisse zu reflektieren und eventuelle Defizite auszuräumen. Die Ausbildung zum eigenverantwortlichen Arbeiten ist für Karin Wasem ein weiterer Kernpunkt. Die Auszubildenden sind aufgefordert, Arbeitsabläufe kritisch zu hinterfragen und -zusammenhänge zu erkennen. „Außerdem ist mir der persönliche Bezug wichtig“, so Karin Wasem. Genau das schätzen die Auszubildenden an ihrer Ausbilderin. Sie nimmt sich viel Zeit für fachliche Erklärungen und persönliche Gespräche. Selbst bei privaten Problemen steht die Ausbilderin zur Seite. Die Auszubildenden heben das gute Miteinander und das Arbeiten im Team besonders hervor. Vertrauen und Wertschätzung sind die Basis.
„Eine fundierte Ausbildung kann nur gelingen, wenn ein gutes Arbeitsklima besteht, in dem jeder wertgeschätzt wird und Mitgestaltungsmöglichkeiten hat. Nur so geht man mit Freude zur Arbeit“, ist Wasem überzeugt.

Hintergrundinformation:
Den Wettbewerb „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ haben die beiden Landjugendverbände Rheinland-Nassau und RheinhessenPfalz vor sieben Jahren ins Leben gerufen. Er wird seitdem gemeinsam mit der LWK RLP und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau durchgeführt. Die Betriebe, die sich um die Auszeichnung bewerben, erklären sich bereit, sich einer Auswertung ihrer Ausbildungsleistungen zu unterziehen. Ihnen bietet sich dabei die große Chance, ihre Ausbildungsmethoden zu überdenken und somit die Qualität ihrer Ausbildung zu steigern. Das macht jeden Betrieb für Ausbildungsplatzsuchende interessanter.