Jetzt wird’s WILD!

Wer kennt sie nicht, die geschmorte Rehkeule mit Knödeln? Ein Klassiker, der zur Advents- und Weihnachtszeit einfach dazu gehört. Doch mit Wild lässt sich noch viel mehr machen. Ob Reh, Wildschwein, Feldhase, Rotwild, Fasan oder Wildente – Wildliebhaber kommen im Moment voll auf ihre Kosten. Denn jetzt ist Jagdsaison. Zahlreiche regionale Betriebe bieten nun Wildfleisch sowie Wurstwaren in hoher Qualität an. Da heißt es zugreifen, zubereiten und genießen.

„Heimisches Wildbret ist für Liebhaber regional erzeugter Lebensmittel ein absolutes Muss“, betont Hildegard Runkel von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Nach wie vor werde Wild zu Hause eher selten zubereitet. Nicht nur im Anbetracht der kurzen Transportwege, sondern auch aus ernährungsphysiologischer Hinsicht, solle man Wild jedoch viel häufiger auf den Speiseplan nehmen. Denn Wild ist reich an Eiweiß und Eisen und enthält wenig Fett.
Aber kann mich als Laie an die Zubereitung wagen? „Unbedingt“, sagt Jäger und Landwirt Stefan Rutsch aus Stadecken-Elsheim in Rheinhessen. „Bei kurz Gebratenem wie etwa einem Rehrücken ist ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl erforderlich, da das Fleisch schnell trocken wird. Aber Bratenstücke gelingen auch Laien ohne Probleme. Es gibt ja tolle Rezepte, an denen man sich orientieren kann“, bemerkt Rutsch. Sehr wichtig sei es vor dem Zubereiten, die sehnige Außenhaut, Silberhäute und Sehnen mit einem scharfen Messer abzutrennen. „Sonst wird das Fleisch beim Braten fest und zäh. Dabei solle man lieber etwas mehr als zu wenig entfernen“, rät der Fachmann. Frisches, zerlegtes und meist bratfertiges Wildfleisch erhält man direkt beim Jäger und in Forstämtern sowie von einem Fleischer oder Wildhändler. Einige regionale Betriebe sind in der Datenbank von Landservice Rheinland-Pfalz zu finden.

Tipps vom Jäger einholen
Hildegard Runkel empfiehlt, das Wildfleisch auf jeden Fall bei einem regionalen Anbieter einzukaufen: „Supermärkte bieten zwar auch Wildprodukte an. In der Regel kommen diese aber nicht aus der Region. Und frischer als beim Jäger oder Wildhändler vor Ort geht es einfach nicht.“ Zudem kann der Jäger Tipps zur Zubereitung einzelner Fleischstücke geben. Dann steht der Zubereitung einer Rehkeule, einem Wildschweinbraten oder einem geschmorten Feldhasen nichts mehr im Wege.
Wer sich doch nicht traut, selbst mit Wild zu kochen, muss trotzdem nicht gänzlich auf die Köstlichkeiten verzichten. Zum einen bieten viele Restaurants zurzeit Wildgerichte an. Zum anderen verarbeiten die regionalen Erzeuger das Fleisch weiter. Auch Hirschsalami, Rehbratwurst oder Wildschweinschinken sind ein kulinarischer Genuss.

Ein Rezept für Crostini mit Wildschweinschinken ist dem gleichnamigen PDF zu entnehmen. Weitere leckere Rezepte gibt’s unter www.wild-auf-wild.de.