Förderprogramm „DigiBoost“ für Gastronomie, Direktvermarktung und Gästebeherbergung

Um Investitionen im Bereich der Digitalisierung zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken, startete am 1. März für rheinland-pfälzische Unternehmen das Zuschussprogramm „Digiboost“. Dieses soll Vorhaben zur Digitalisierung von Produkten, Verfahren, Dienstleistungen sowie von Geschäftsmodellen und Vertriebskanälen fördern.

Das Programm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, deren Betriebsstätte in Rheinland-Pfalz liegt. Dabei muss das Digitalisierungsvorhaben eigenbetrieblich und ausschließlich von eigenen Mitarbeitern genutzt werden. In kleinen Teilbereichen ist dieses Förderprogramm auch für Betriebszweige der Bauern- und Winzerhöfe interessant. Zum Beispiel sind unter bestimmten Voraussetzungen Warenwirtschaftsprogramme, Combi-Dämpfer, Spülmaschinen, Verkaufsautomaten, Kassensysteme oder auch die Erstellung eines Webshops förderfähig.

Wer ist antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind Betriebszweige wie Gastronomie, Direktvermarktung und die Gästebeherbergung. Auch gewerbliche Weingüter sind antragsberechtigt. Es darf jedoch kein direkter Bezug zum Primärerzeugnis bestehen! Dieses trifft zum Beispiel bei gewerblichen Lohnunternehmen zu. 

Onlineschulung
Voraussetzung zur Antragstellung ist die Teilnahme an einer Onlineschulung. Die Industrie- und Handelskammern Rheinhessen, Pfalz und Trier bieten aktuell noch Schulungstermine an. Die Termine sind auf der jeweiligen Website der IHK hinterlegt. Dort erhalten Interessierte wichtige und detaillierte Informationen zu Förderkriterien und zum Antragsverfahren. 

LWK steht als Ansprechpartner zur Verfügung
Bei fachlichen Fragen schreiben Sie einfach eine Email an ea(at)lwk-rlp.de. Wir nehmen zeitnah Kontakt mit Ihnen auf und werden Ihre Fragen rund um das Förderprogramm DigiBoost und die Umsetzung in Ihrem Betrieb gerne beantworten.

Das Wichtigste in Kürze:

  •   Der Zuschuss beträgt bis zu 75%.
  •   Investitionen ab einem Investitionsvolumen von 4.000€ netto sind förderfähig.
  •   Es müssen zur Antragstellung keine Angebote eingeholt werden.
  •   Für die Umsetzung steht ein Zeitfenster von 15 Monaten zur Verfügung.
  •   Die Antragstellung sollte nach Möglichkeit zeitnah ab dem 01. März durch den Betriebsleiter / die Betriebsleiterin des         Betriebes online bei der ISB erfolgen.
  •   Voraussetzung ist die Teilnahme an einer Onlineschulung.
  •   Da die Anträge in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet werden, sollte eine zeitnahe Antragstellung erfolgen

Was genau kann im Rahmen der Digitalisierung von Produktion und Verfahren gefördert werden? 
Nachfolgend erfolgt eine beispielhafte Nennung und keine erschöpfende Erfassung der förderfähigen Maßnahmen.

Digitalisierung der Wertschöpfungskette, Einführung digitaler Prozesse, Auftragsbearbeitung, Lieferverwaltung oder Warenwirtschaft
Visualisierung von Maschinenbelegungen, Digitalisierung von Logistikprozessen und Warenmanagementsysteme, digitale Geräteverwaltung/Asset Management (z.B. Diebstahlsicherung), ERP & E-Procurement (automatisierte Schnittstelle für Warenbestände, Lieferlisten, Mengenangaben, Interaktion zwischen Einkäufer und Lieferant automatisierte digitale Bewerbungsprozesse, shopfloor management, Rechnungserfassung (Wareneingang, Buchführung), vernetzte Endgeräte zur Erfassung der Wareneingängen (MDE)

Digital angebundene Maschinen und Integration mobiler Betriebsgeräte zur Steigerung von Effizienz und Qualität von Prozessen (Einbindung von cyber-physischen Systemen)
Integration mobiler Betriebsgeräte in die Produktion oder Leistungserbringung (z.B. digitale Vernetzung von Unternehmen und Baustelle und deren digitale Dokumentation), digitale Baustellenverwaltung Implementierung von Drohnentechnologien, optische Erfassungssysteme, HMI-Terminals zur Maschinensteuerung und –überwachung (Mensch-Maschine-Schnittstelle), Qualitätskontrolle, -inspektion, Leitstand und Kommissionierung in der Intralogistik, Bedieneinheiten, Visualisierung und Parametrierung Aktoren, eingebettete Systeme, Sensoren, (drahtlose) Netzwerkinfrastrukturen und Power over Ethernet, Rechen- und Speicherkapazitäten für echtzeit-Datenverarbeitung und Datenbanken)

Produktions- und Ablaufsteuerung
Produktionsmanagementsysteme (MES - Manufacturing Execution System), Maschinendatenerfassungslösungen, Betriebsdatenerfassungslösungen, Bau- und Werkstattmanagement

Aufbau der Infrastruktur für die Erhebung und Analyse großer Datenmengen (Big Data-Anwendungen)
Netzwerkinfrastruktur (FCoE (Fibre Channel over Ethernet), iSCSI (internet Small Computer System Interface), FC (Fibre Channel)), Block-Storage-Systeme, Hadoop Serversysteme (Framework für skalierbare, verteilt arbeitende Software)

Aufbau und Ausbau innerbetrieblicher Glasfasernetze und die dazugehörigen Komponenten
Glasfaser und Power over Ethernet (PoE) Netzwerkeinfrastruktur, Netzwerkkomponenten

Einführung oder Verbesserung von Customer-Relationship-Management (CRM)- oder Enterprice-Resource-Planning (ERP)-Systemen bis hin zur vollumfänglichen Vernetzung (ausgenommen Software as a Service - Saas)
CRM: Kundenbeziehungsmanagement-Software, ERP-Systeme (Branchensoftware) Controlling, Personalwirtschaft, Materialwirtschaft, Product-Lifecycle-Management (PLM), Dokumentenmanagement (DMS), Beseitigung von Medienbrüchen durch Digitalisierung, Automatisierungssoftware, Verbesserung von physischen Produktionssystemen und digitalen Managementsystemen durch Vernetzung und Kommunikation mit der virtuellen digitalen Welt, CAD/CAM  (sofern diese über handelsübliche CAD/CAM-Lösungen hinaus geht und für den Betrieb speziell konfiguriert werden muss ) Rechnungswesen, Mahnwesen, Buchhaltung, Kennzahlübersicht, Schnittstellen für mobiles Arbeiten, Personalmanagement, Produktionsplanungssoftware 

Einführung von predictive maintenance Anwendungen (intelligente Wartung)
Lösungen zu Condition-Monitoring und Diagnostik von Schnittstellen

Einbindung additiver Fertigungsverfahren in die Wertschöpfungskette (zum Beispiel 3D-Druck)
Prototypenfertigung durch 3D-Druck mit einer vollintegrierten Einbindung im Produktionsablauf, 3D-Scanner/Kamera, individuelle Anpassung von Software 

Was genau kann im Rahmen der Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen gefördert werden?
Einführung von IoT-Lösungen (Internet der Dinge)
Sensorik, IoT (Internet of Things), RFID Technologie (radio-frequency identification Tags, Gates etc.), Beacons und Trackingsysteme; Professionelle Systeme zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung, Vernetze Maschinen im physischen Geschäft, Überwachungskameras mit Personenzählung oder Luftqualität, virtuelle Planungssysteme, DECT-Infrastruktur (Digital Enhanced Cordless Telecommunications), HVAC-Systeme, Customer Journey Systeme, IoT-fähige Gastrogeräte, Digital Signage, Smart Shelf, MDE Computer (Maschinendatenerfassung), RFID Tags und Scanner, Barcode & QR (Quick Response) Scanner, Datenlogger (Temperatur usw…)

Infrastruktur für mobiles Arbeiten
Leistungsstarker Serverkapazitäten (Virtualisierung), optische Netzwerkinfrastruktur , Power over Ethernet (PoE) Smart Cards, Sicherheitstoken, vollintegrierte mobile Kassensystemen

Aufbau eines professionellen, individuell programmierten Onlineshops (Schaffung von E-Commerce-Strukturen)
Online Konfigurator mit Verknüpfung, z. B. zur Lagerhaltung oder Vertrieb, Digitale Aftersales, für Onlinebewertungen); individuelle E-Commerce-Systeme, Nutzung/Schaffung digitaler Marktplätze, Einführung professioneller Webshops – kein Webbaukasten), Digitale Bestellsysteme in der Gastro, interaktive Chatbots mit Bestellfunktion) Vollintegrierte Online Shops, Einführungs- und Initialkosten für vollintegrierte und vernetzungsfähige Kassenmodule

Schaffung und Optimierung von digitalen Kundenschnittstellen
Customer Experience Tools, Co-Creation und Customization tools, Digital Concierge, Digital Check-In, Digitale Gästemappe, Vernetzte Kiosks, digitale Preisauszeichnung, elektronische Preisschilder

Einführung von professionellen IT-Sicherheitslösungen
Umsetzen eines auf das Unternehmen angepassten IT-und/oder Datensicherheitskonzepts inkl. Abnahme der IT-Sicherheit, Reduzierung der Gefahr des Ausfalles der IT-, Endpoint Proctection, Firewall mit Einbau und Konfiguration, Sandboxing, Monitoring, Infrastruktur 

Was genau kann im Rahmen der Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Vertriebskanälen gefördert werden?
Aufbau und Optimierung von digitalen integrierfähigen Plattformen (z. B. Online-Shops oder zur Online-Kundeninteraktion)

individuell programmierte Online-Shops, Online-Terminvergabe, E-Commerce-Systeme, Nutzung digitaler Marktplätze, Initialisierungsaufwand für die Nutzung von Cloud-Technologie, Einführung professioneller Webshops, Einführung neuer Funktionalitäten zur Kundeninteraktion, Programmierung und Einführung neuer Funktionalitäten zur Kundeninteraktion im Webauftritt, Intergration von eServices, digitales Gästemanagement (Tischreservierung, Bestellaufnahme, Kontaktnachverfolgung)

Software- / App-Entwicklung im Zusammenhang mit einem neuen Produkt oder einer Dienstleistung
App zur Kundeninteraktion, individualisierte Programmierung von neuen Funktionalitäten für Apps, Webseiten und Produkte (Produktkonfiguration, VR-/AR-Schnittstellen…), Chatbots, virtuelle fotorealistische Produktpräsentation, Hard- und Software zur Konstruktion/Simulation von virtuellen Ausstellungen, Individualisierte Programmierung und Beauftragung

Einführung datenbasierter oder digitaler Kundeninteraktion
Einsatz künstlicher Intelligenz, Aufbau von Datenbanken für KI-Anwendungen, Nutzung von Blockchain-Technologien, Aufbau von Kundenanalysedatenbanken, Automatisierte Interaktion mit dem Kunden (z.B. Erinnerung an Wartungstermine, Produktkonfiguration-Tools, VR-/AR-Schnittstellen, Chatbots, Bestellmonitore in der Gastronomie, individualisierte Software zur virtuellen Produktpräsentation Entwicklung von datenbasierten Dienstleitungen, Virtuelle Showrooms, Chatbots, AR/VR Produktkonfiguration

Integration digitaler Workflows mit Lieferanten und Kunden
Online-Konfiguratoren, Konfiguration eines Kontaktlosen Bezahlsystems, Etikettenscanner, Barcodedrucker, Digitale Signaturen, Digitale Rechnungen (ZUGFeRD), digitale Personalplanung