Liebe Betriebsleiterinnen, liebe Betriebsleiter,

aufgewachsen bin ich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und Schweinemast im Münsterland. Im Rahmen meiner beruflichen Qualifikation zur Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft arbeitete ich sowohl auf einem direktvermarktenden Betrieb mit Erdbeer- und Apfelanbau als auch in der Küche eines gastronomischen Betriebes. Anschließend studierte ich Ökotrophologie im Studiengang Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Beratung und Erwachsenenbildung. Die Einkommensalternativen bildeten hier bereits einen Studieninhalt und auch in meiner Diplomarbeit widmete ich mich diesem Thema. Direkt nach meinem Studium verschlug es mich 1996 nach Rheinland-Pfalz und ich arbeitete zunächst am DLR in Bad Kreuznach. In dieser Zeit lernte ich meinen Mann kennen, mit dem ich zusammen mit unseren beiden Kindern auf einem Weingut mit kleiner Flaschenweinvermarktung lebe.

Nach meiner Elternzeit wechselte ich 2007 an die Landwirtschaftskammer und bin seitdem als Beraterin tätig. Zu meinen Schwerpunkten gehören die Gästebeherbergung und die gastronomischen Angebote auf dem Winzerhof - vorrangig in Rheinhessen und an der Nahe. Im letzten Jahr erweiterte sich mein Beratungsgebiet auf ganz Rheinland-Pfalz und aktuell arbeite ich mich in die Direktvermarktung ein.

Die Aufgaben, vor denen Sie als Betriebsleiterinnen und -leiter stehen, sind herausfordernd und bei Vielem wissen wir nicht, was die nächsten Monate an weiteren Herausforderungen bringen werden. Dies stellt auch hohe Ansprüche an die Beratung. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist qualifiziertes Personal. Ich freue mich daher sehr über ein Beratungsteam mit umfassenden Qualifikationen. Vom Studium der Agrarwirtschaft über Betriebswirtschaft mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Tourismus und Marketing bis hin zum Ökotrophologiestudium sind wir breit aufgestellt. Derzeit befinden sich noch einige Kolleginnen in der Einarbeitungsphase und eine noch offene Stelle können wir hoffentlich in den nächsten Wochen besetzen.

Bereits mit meiner Vorgängerin, Frau Dr. Seemer, haben wir im Bereich Wirtschaftlichkeitsberechnung mit der Entwicklung einer Kalkulationsanwendung begonnen. In Zeiten steigender Kosten handelt es sich um ein wesentliches Beratungstool, um die Direktvermarktung, die Gästebeherbergung und gastronomische Angebote zu kalkulieren und deren Wirtschaflichkeit für den Betrieb einschätzen zu können. Wir werden die Programmierung in den nächsten Wochen vergeben. Zudem bereiten wir ein Seminarangebot für die Wintermonate vor, welches je nach Situation und Themenschwerpunkt in Präsenz und/oder online angeboten werden soll. Auch auf die neue Förderperiode für die geförderte betriebswirtschaftliche Beratung haben wir uns zusammen mit den Kollegen aus der betriebswirtschaftlichen Beratung beworben.

Die Zusammenarbeit mit den weiteren Referaten an der Landwirtschaftskammer schätze ich sehr. Die vielfältigen und breitgefächerten Beratungsanfragen, die an uns herangetragen werden, können wir so umfassend beantworten. In der einzelbetrieblichen Beratung ist es uns ein Anliegen, gemeinsam auf Augenhöhe mit Ihnen als erfahrene Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter Lösungswege herauszuarbeiten. Dabei ist es mir auch wichtig, Ihre Interessen gemeinsam zu vertreten. Die konstruktive Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden aus dem Bereich der Einkommensalternativen liegt mir daher sehr am Herzen.

Mit der Redewendung „allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“, werden Sie in Ihrem Alltag sicherlich immer wieder konfrontiert und auch mir wird es in meiner neuen Funktion sicherlich in der ein oder anderen Situation nicht anders gehen. Ich freue mich sehr auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen. Es reizt mich sehr, für das Referat Einkommensalternativen Verantwortung übernehmen zu dürfen.

Herzliche Grüße aus Bad Kreuznach

Hildegard Runkel