Immer mehr Höfe mit Einkommensalternativen

Wie viele Bauern- und Winzerhöfe mit Einkommensalternativen gibt es überhaupt?

Dazu lieferte die bundesweite Landwirtschaftszählung bislang keine verlässlichen Informationen. Es gab allenfalls Schätzungen außerhalb dieser amtlichen Statistik. Denn mit einem landwirtschaftlichen Betrieb verbundene, jedoch rechtlich ausgelagerte Unternehmen (z.B. Gewerbe) beispielsweise der Direktvermarktung oder der Gästebeherbergung blieben außen vor.

Jetzt wurden vom Statistischen Bundesamt die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 veröffentlicht. Aus dieser geht die wachsende Bedeutung von Einkommenskombinationen hervor. Die Erfassung beruht auf Befragungen der Betriebe. Folgende Anteile wurden erfasst:
 

Betriebe insgesamt:

  • Deutschland               236.440 Betriebe
  • Rheinland-Pfalz           16.340 Betriebe

Betriebe mit Erwerbskombinationen:

  • Deutschland                130.750 Betriebe gesamt (49,6%),

22.840 mit Direktvermarktung (8,7%)
10.260 mit Urlaubsangeboten (3,9%)

  • Rheinland-Pfalz              9.620 Betriebe gesamt (58,9%)

1.520 mit Direktvermarktung (9,3%)
1.170 mit Urlaubsangeboten (7,2%)

An erster Stelle stehen die Erwerbskombinationen „Erzeugung erneuerbarer Energien“, „Forstwirtschaft“ sowie „Arbeiten für andere Betriebe“. Dann folgt bereits die Direktvermarktung, die für immer mehr Betriebe existenzsichernd ist.

In Rheinland-Pfalz vermarkten laut der Landwirtschaftszählung 2020 inzwischen 1.520 Betriebe ihr Produkte direkt. Hinzu kommen 1170 Höfe mit Urlaubsangeboten. Gerade im Bereich der Direktvermarktung ist nach Einschätzung des Beratungsteams Einkommensalternativen der Landwirtschaftskammer ein steigender Bedarf an Einstiegsberatungen zu erkennen.