Schindler: Keine Gefahr für Grünland

Unnötig und schädlich nennt Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die immer wieder vorgetragene Warnung vor angeblichen Verlusten von ökologisch bedeutsamen Grünlandflächen im Land.

09.09.2016 | In den vergangenen Jahrzehnten ist auch in Rheinland-Pfalz immer mehr Grünland zu Ackerland umgebrochen worden“, hatte zuletzt Umweltministerin Ulrike Höfken bei einem Pressetermin gesagt. „Falsch“, sagt der Kammerpräsident und legt dazu Belegzahlen auf den Tisch.

Demnach kann von einer verstärkten Umwandlung von Grünland zu Ackerland keine Rede sein. Im Langzeitvergleich werde deutlich, dass der Grünlandanteil an der landwirtschaftlichen Fläche sogar zugenommen habe. Schindler: „Während 1960 Gras und Grünfutter auf 27,7 Prozent dieser Fläche stand, ist der Grünlandanteil heute 32 Prozent.“ Die landwirtschaftliche Fläche sei in diesem Zeitraum um rd. 27 Prozent geschrumpft, weil Siedlungs- und Gewerbebau sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur immer mehr Platz beanspruchte. Doch während dabei mehr als 33 Prozent des Ackerlandes verloren gingen, büßte Grünland nur gut 16 Prozent ein. Schindler: „Nach Baden-Württemberg und dem Saarland ist Rheinland-Pfalz das Land mit dem höchsten Dauergrünlandanteil.“ Die Umweltministerin konstruiere eine dramatische Situation, mit der sie bereits vor drei Jahren ihre Verordnung zum Schutz des Dauergrünlands begründet habe. Diese habe sich in einigen Bereichen allerdings als kontraproduktiv erwiesen, weil in der Folge  Flächen mit dem Status Ackerland auf Grenzertragsstandorten, die tatsächlich schon seit Jahrzehnten Wiese oder Weideland waren, daraufhin wieder unter den Pflug genommen wurden.