Hofcafé des Monats: Hof-Markt Zapf in Kandel in der Pfalz

Erdbeertorte, Apfelkuchen, Rhabarberbaiser: alles hat seine Zeit

„Wir versuchen unseren Kunden beizubringen, dass Obst in Deutschland nicht das ganze Jahr geerntet wird. Daher gibt es Erdbeertorte nur in der Erdbeerzeit und Apfelkuchen nur solange wir eigene Äpfel haben.“

Das sagt Maria Zapf, Bäckermeisterin im Hofcafé des Hof-Marktes Zapf, den sie zusammen mit ihrem Mann Michael und dessen Mutter Trudel betreibt.

Wer Kuchen und Torten liebt, ist hier richtig. Dienstags bis samstags stehen im Hofcafé der Familie Zapf 16 süße Verführungen zur Auswahl. Sonntags sind es sogar 24. Allen voran der Erdbeerkuchen, den die Zapfs als den „besten aller Erdbeerkuchen“ bezeichnen. Was macht ihn so einzigartig? „Schon allein die Größe“, verrät Maria Zapf. Ein Blech misst 60 mal 40 Zentimeter und ein Stück 8,5 mal 10 Zentimeter. „Außerdem, ist er mit einer leckeren leichten Sahnepudding-Creme gefüllt und an Erdbeeren aus eigenem Anbau sparen wir auch nicht.“ Nun ist sie ja leider fast vorbei, die Erdbeerzeit. Aber dann steht mit dem Apfelkuchen schon der nächste Kandidat mit Suchtpotenzial parat. Auf 18 Hektar baut die Familie Äpfel an, auf sieben Hektar Erdbeeren. Aber auch Mirabellen, Kirschen, Zwetschgen, Birnen und Aprikosen von den eigenen Bäumen landen zum Weiterverarbeiten in der Backstube.
Beim Zubereiten können die Gäste Maria Zapf und ihrem Backteam übrigens genau über die Schulter schauen. Eine Glasscheibe gibt den Blick frei aufs Kneten, Formen, Füllen und Belegen. Auch Brote werden hier zubereitet und dann wie zu Großmutters Zeiten im Holzbackofen gebacken. „So sind unsere Besucher Kunden ganz nah an uns dran.“ Eine weitere Besonderheit sind die Motivtorten, die Konditor Alexander Stehli anfertigt. Ob zur Hochzeit, zum Jubiläum oder zur Taufe – hier werden die persönlichen Ideen und Kundenwünsche in Biskuit, Buttercreme und Fondant verwandelt.    

Von jung bis alt ist alles dabei
Seit gut fünf Jahren betreiben die Zapfs ihr Hofcafé, das an den Obstbaubetrieb mit eigenem Hofladen angegliedert ist. „Schon früher kamen Besuchergruppen zu uns, die unseren Betrieb besichtigt haben. Immer wieder gab es Anfragen nach Essen oder Kaffee und Kuchen. Da ich Bäckerin gelernt habe, lag es nahe ein Café beziehungsweise Restaurant zu eröffnen. Und das haben wir dann auch getan“, erklärt Maria Zapf. 100 Sitzplätze bietet der Restaurantbereich und auf der Terrasse finden noch einmal 150 Personen Platz. Neben Kuchen und Brot gibt es auch kalte und warme Gerichte wie Schweinelende mit Pfefferrahmsoße oder Serviettenknödel mit frischen Champignons. „Frühstück, Mittagessen, Firmen- oder Geburtstagsfeiern – all das ist bei uns gar kein Problem.“ Dienstags bis sonntags haben Restaurant und Café jeweils von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet, in der Spargelzeit sogar jeden Tag.  

Tolles Team
Sowohl der Hofladen als auch das Café sind barrierefrei und damit auch für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen gut zu erreichen. So setzen sich die Besucher dann auch zusammen. „Von jung bis alt ist alles dabei“, sagt Maria Zapf.  Die Erwachsenen genießen in Ruhe ihren Kaffee und Kuchen, während die Kinder auf dem eingezäunten Spielplatz toben. Mitarbeiter der ortsansässigen Geschäfte verbringen gerne ihre Mittagspause auf der großzügigen Terrasse. Regelmäßig kommen die Strickfrauen zum Kaffeeklatsch vorbei und mittwochnachmittags lädt Familie Zapfs von 14 bis 17 Uhr zur Tanzmusik ein. Das alles könnten die Zapf alleine gar nicht schaffen. „Wir haben ein tolles Team mit sieben Festangestellten sowie jeweils vier Minijobbern und Aushilfen“, sagt die Chefin, die jedoch nun keine Zeit mehr zum Erzählen hat. Das nächste Brot muss in den Holzhofen und die Schokotorte wartet auf ihre Verzierung.

Hintergrundinformation:

Um von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz als „Empfohlenes Hofcafé“ ausgezeichnet zu werden, müssen bestimmte Standards wie die Anbindung an einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb erfüllt sein. Zudem hat ein Mitglied des Hofes oder der Familie regelmäßig in der Hofgastronomie präsent zu sein. Die Kuchen und Torten müssen regelmäßig selbst gebacken werden, und mindestens ein herzhaftes Gericht soll auf der Speisekarte stehen. Selbstverständlich sind auch Hygienevorschriften einzuhalten. Die Landwirtschaftskammer prüft den jeweiligen Betrieb vor der Vergabe des Labels und dann alle drei Jahre aufs Neue.

Eine Übersicht der „Empfohlenen Hofcafés“ finden Sie hier >>>