Branche tauscht sich in Emmelshausen aus
Ökonomierat Heribert Metternich, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Fördergemeinschaft Braugerste, blickte in seiner Rede auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Von den 410.500 Hektar Ackerland im Jahr 2018 in Rheinland-Pfalz waren 217.500 Hektar Getreidefläche. Auf 37.500 Hektar wuchs Sommergerste. Davon erreichte 90 Prozent die Qualität, um als Braugerste zu Malz für die Brauindustrie verarbeitet werden zu können. Die Anbaufläche war bis vor zwei Jahren rückläufig. „Bessere Preise für die Braugerste und ihre ökologischen Vorzüge haben zu einem leichten Anstieg der Anbaufläche geführt“, betonte der Vorsitzende. „Stabile und kostendeckende Erzeugerpreise sind die Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Versorgung mit guter heimischer Gerste.
Es zeige sich, dass der Erzeugerpreis aktuell stimme, jedoch gute Ware fehle. Die regionale Versorgung müsse weiterhin verbessert und mehr Sommergerste angebaut werden. „Ziel unserer Wertschöpfungsgemeinschaft müssen Gerste, Malz und Biere der Premium-Klasse sein“, betonte Metternich.
Braugerstenhersteller prämiert
Ein Thema des diesjährigen Braugerstentages waren die Landes-Sortenversuche 2018. In ihrem Vortrag ging Katja Lauer von DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück darauf ein, welche Ergebnisse bei den Sommerbraugersten erzielt werden konnten. Dr. Jon Falk, Geschäftsführer der Saaten-Union Biotec GmbH in Leopoldshöhe, referierte zum Klimawandel. Er legte den Fokus auf die Frage, ob neue Zuchtmethoden die Nachteile ausgleichen könnten. Der Pflanzenzuchtberater Otto Köneke von der KWS Lochow GmbH in Bergen informierte detailliert über die Winterbraugerste als Alternative zur Sommerbraugerste für die Wertschöpfungsgemeinschaft . Die regionale Erzeugung hatte Winfried Manke von der Avangard Malz AG in Gelsenkirchen in den Mittelpunkt seines Vortrages gerückt. Er beschrieb die Möglichkeiten und Grenzen im globalen Markt.
Auf dem Braugerstentag wurden auch die Ackerbauern mit den besten Braugersten in Rheinland-Pfalz prämiert. Landessieger beim diesjährigen Braugersten-Qualitätswettbewerb wurde das landwirtschaftliche Unternehmen Frans van Wilgen aus Hasselbach. Er nahm die Staatsehrenplakette des Landes von Walter Reineck, stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, entgegen. Ökonomierat Heribert Metternich übergab die Preismünze der Landwirtschaftskammer in Gold. Ausgezeichnet wurden darüber hinaus drei Gebietssieger: aus der Region Rheinland-Nassau Georg Vollrath aus Neuerkirch, Bernhard Storr aus Alzey-Dautenheim (Rheinhessen) und Stefan Hasenfuß aus Marnheim (Pfalz). Die beste Braugerste des Getreidehandels kommt von der Raiffeisen-Warenzentrale in Worms. Diese Sieger erhielten als Auszeichnung die Kammerpreismünze in Silber.