Tierausstellung zum Beda Markt erstmalig in Fließem – ein voller Erfolg

Trotz eisiger Kälte fanden viele große und kleine Besucher am 3. Märzwochenende den Weg nach Fließem zur neuen Auktionshalle auf dem Gelände der Rinder-Union West eG.

Samstags fand die 18. Färsenschau der Rinder-Union West e.G. statt. Vor Beginn dieser Schau hatten engagierte Jungzüchter die Möglichkeit am Tierbeurteilungswettbewerb teilzunehmen. Dafür stellten zwei Beschicker der Färsenschau ihre vorbereiteten Tiere zur Verfügung, sodass die Jungzüchter ihre Beurteilung an diesen vornehmen konnten. Im Anschluss daran rangierten die Wettbewerbsteilnehmer die erste Klasse nach ihrer Vorstellung. Ausgewertet wurden am Ende die Benotung der Tiere und die Rangierung der Klasse im Vergleich zum Ergebnis des Preisrichters. Von den etwas über ein Dutzend Teilnehmern erhielten die sechs besten Spermagutscheine, die die RUW zur Verfügung stellte.

Rangierung:

1.      Markus Seidenfaden

2.      Florian Lanzerath

3.     Christopher Reitz

4.     Marek Bange

5.     Tobias Marienfeld

6.     Katharina Fuchs

Das Sonntagsprogramm wurde von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz organisiert und durchgeführt. Den Beginn des Sonntagsprogramms stellte die Fleischrinderschau dar.

 

25. Fleischrinderschau zum Beda-Markt in Fließem fand großen Zuschauerzuspruch

Auf der Fleischrinderschau anlässlich des Beda-Marktes, die zum ersten Mal in der Auktionshalle in Fließem stattfand, waren sieben Fleischrinderrassen mit den Hauptrassen, die in der Mutterkuhhaltung in Rheinland-Pfalz verbreitet sind, vertreten.

Durch den Wintereinbruch konnten leider nicht alle Tiere, die für die Schau gemeldet waren, aufgetrieben werden. Somit standen dann 30 Schautiere, zum Teil mit Kalb bei Fuß, zur Rangierung und Demonstration bereit. Der neue Standort, die Stallungen sowie die Auktionshalle in Fließem boten ideale Bedingungen zur Präsentation der Fleischrinder. Die breite Stallgasse ließ viele Besucher in den Stallungen verweilen, um sich ein Bild von den Tieren zu machen und mit den Züchtern ins Gespräch zu kommen.

Am Sonntagvormittag stand traditionell die Fleischrinderschau an. Die Preisrichter in diesem Jahr waren Dr. Josef Dissen, der Geschäftsführer des Fleischrinderherdbuchs Bonn, und Dr. Wilfried Jörgens, Vorstandsmitglied des FHB aus Burscheid. Dr. Dissen nutzte dabei die Gelegenheit, jede Rasse mit seinen Vorzügen den Besuchern näherzubringen.

In der Auktionshalle, füllten sich während der Schau die Ränge schnell. Unter den Besuchern war ein großer Anteil von Fachpublikum aus der Region und angrenzenden Gebieten vertreten. Man hatte schnell das Gefühl, dass der neue Standort noch besser angenommen wird, wie in der ehemaligen Auktionshalle in Bitburg.

Rasse Highland

Die Schau eröffneten die Beschicker der Rasse Highland. Die Highland-Rinder gehören zu den Extensivrassen. Sie sollten auf extensiven Standorten, möglichst ganzjährig auf der Weide gehalten werden. Die Schlachtreife wird in der Regel erst mit drei Jahren erreicht. Sie sind auch hervorragende Landschaftspfleger. In Deutschland ist diese Rasse mittlerweile sehr stark vertreten. Auf der Schau waren zwei Zuchtstätten vertreten. Die Zuchtstätte Ralph Simon, Schwirzheim, stellte die zwei sehr junge und gut entwickelten, langen Jungrinder Fabiene und Bonny von Hartelstein vor, die den 1b- und Ic-Preis erzielten. Den Ia- Platz konnte das etwas ältere Jungrind Rosina vom Meulenwald von Thomas Pitsch, Bruch, für sich entscheiden. Durch ihren Altersvorsprung zeigte sie schon mehr Rassetyp in der Entwickelung des Horns und noch etwas mehr Körpertiefe. Ihr Stallgefährte der Jungbulle Olaf von Meulenwald erzielte einen Id Platz.

Rasse Fleckvieh

Die Rasse Fleckvieh ist in der Richtung Fleisch genetisch hornlos und weist in allen Merkmalen die für die Rasse typischen Eigenschaften auf. Der überwiegend weiße Kopf, die sehr gute Länge und Breite des Körpers bei stabilem, korrektem Fundament und ein ruhiges, fast schon träges Temperament sind charakteristisch für das Fleckvieh. Jürgen Hein, Fisch, präsentierte bei der Rasse Fleckvieh - Fleisch zwei gut entwickelte und sehr typvolle Jungbullen. Den Ia Preis erzielte der breit angelegte, typstarke 16 Monate alte Charly P vor dem sehr korrekten 11 Monate alten Stallgefährten Harry P.

Rasse Blonde d'Aquitaine 

Das kurze hellgelbe bis weizenfarbene Haarkleid betont die ausgeprägte Bemuskelung und gibt den Vertretern dieser Rasse eine besondere Eleganz. Die Rasse gehört zu den rahmigsten, intensiven Rinderrassen. Die Zuchtstätte Klaus und Gerd Hilgert, Reich, präsentiert die Rasse Blonde d'Aquitaine. In diesem Jahr stellte die Zuchtstätte Hilgert zwei Jungbullen und ein Jungrind den Preisrichtern vor. Den Rassesieg konnte der sehr gut bemuskelte und mit feinen Knochen ausgestattete 10 Monate alt Jungbulle Ole erlangen. Ihm folgte die rassetypische, rechteckige, lang gestreckte Färse Blümchen, die auch mit viel Harmonie und Feinheit überzeugen konnte. Mit einem Ic-Preis wurde an diesem Tag der Bulle Merlin ausgezeichnet.

Rasse Limousin

In diesem Jahr fiel das Kontingent der präsentierten Rasse Limousin deutlich kleiner aus wie in den Jahren zuvor. Diese Fleischrinderrasse hat in Rheinland-Pfalz die deutliche Mehrheit sowohl in der Herdbuch- als auch in der Landeszucht. Bei den zwei Richtklassen gab es eine Kuhklasse und eine Jungrinderklasse. Die Kuhklasse wurde von der Zuchtstätte Michael Hausen, Hentern beschickt. In dieser Klasse trat die 5,5 Jahre alte Kuh Unesca von Salerno gegen ihre Stallgefährtin, die einkalbige Umira von Bernstein in den Wettbewerb. Beide Kühe führten ein Kalb aus dem Januar bei Fuß. Die Preisrichter entschieden sich schließlich für die sehr harmonische, geschlossenere Jungkuh Umira, die auch ein sehr rahmiges Kalb bei Fuß führte. In der Rinderklasse traten die Zuchtstätten Gerhard Wendling, Külz, und Stefan Heinze, Weisel, im Wettbewerb an. Der Altersunterschied in der Klasse Betrug über 9 Monate. Die Preisrichter entschieden sich für das älteste Rind, die Mila Pp, eine Max PP-Tochter von Gerhard Wendling, Külz. Sie konnte durch ein perfekt angelegtes Becken und einen sehr breiten Rücken mit viel Harmonie überzeugen. Ihr folgte auf Ib die sehr rahmig und stark entwickelte Etille v. Ideal aus der Zucht von Stefan Heinze, Weisel. Mit einem Ic-Preis wurde auch ein sehr rassetypisches Rind, die Mona Pp, eine weitere Max PP Tochter von der Zuchtstätte Wendling ausgezeichnet. Zum Rassesieger wurde die junge Kuh Umira von Michael Hausen, Hentern, gekürt.

Rasse Angus

Die Anguszucht vertrat gewohnt Norbert Meyer, Duppach. Die genetisch hornlosen Angus sind den eher extensiv zu haltenden Fleischrindrassen zuzuordnen. Ausgesprochen frühreif, hervorragende Fleischqualität und excellente Muttereigenschaften zeichnen diese Rasse aus. In Fließem stellte Herr Meyer eine Färse und einen Jungbullen in den beiden Farbschlägen rot und schwarz vor. Die gut herausgebrachten Tiere überzeugten die Richter. Den Ia-Preis erzielte die fast zweijährige trächtige Maika VA von Bobo MS. Sie konnte in Korrektheit und Entwickelung die Vorzüge dieser frühreifen Rasse am besten darstellen. Auf Ib wurde der sehr lange Jungbulle Westfalica Trend von Westfalica Troll platziert.

Rasse Glanrind

Die Züchter der Rasse Glanrind konnten auch in 2018 den guten Eindruck der letzten Jahre bestätigen. So ist es wieder gelungen, eine sehr ansprechende Kollektion von fünf Jungrindern im Ring zu präsentieren. Die Preisrichter kamen ins Schwärmen bei dem Anblick dieser Kollektion. Die sehr ausgeglichene Gruppe wurde angeführt von dem jüngsten Rind der Klasse, der rahmigen und gut bemuskelten Alisha aus der Zucht von Astrid Höwer, Siershahn. Zwei weitere Stallgefährtinnen folgten mit Wendy auf den Ib- und Emi auf den Ic-Platz. Dicht gefolgt wurden die Höwer-Tiere von der Karen auf Id und der Gisell auf Ie aus der Zucht von Rainer Loscheider, Wawern.

Rasse Charolais

Auf der Fleischrinderschau fand die größte Konkurrenz in dem Rasseblock der Charolais statt. Diese Rasse gehört zu den großrahmigen Intensivrassen und zeichnet sich durch sehr hohe Tageszunahmen und ein ruhiges Temperament aus. Der Anteil der Zuchtbetriebe und Zuchttiere dieser Rasse war in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren rückläufig, inzwischen sind allerdings einige neue Züchter hinzugekommen, so dass sich die Zahlen stabilisieren. Es standen zwei Bullen im Wettbewerb. Der ausgewachsene Bulle SC Heavy Metal Pp* von Heynckes Pp, aus dem Besitz von Günter Eckertz GbR, Lauperath, konnte gerade durch seine Korrektheit im Skelett und in der Muskelfülle an diesem Tag überzeugen. Im folgte der sehr rassetypische, 15 Monate alte Ron Pp von Romeo z Boru Pp aus der Zucht Markus Arf, Bad Breisig. Ein Höhepunkt der Schau war die Präsentation von vier Charolais-Kühen aus der Zucht der JVA Wittlich, der Zucht Bernd Thielen, Waldweiler, und Liane Forst, Eschbach. Diese vier Kühe wiesen einen Altersunterschied von über 6 Jahre auf. Die elf- und zehnjährigen Kühe der JVA Wittlich zeigten die Entwicklungsfähigkeit dieser Rasse. Beide Kühe mit viel Rahmen und Länge ausgestattet, zeigten auch noch im Alter genügend frische in der Bewegung. Trotzdem wurde mit dem Ia-Preis die sehr harmonische Jungkuh Mila von Grimaldi mit einem ordentlichen Kalb bei Fuß, aus der Zucht von Liane Forst, Eschbach, an die Spitze gestellt. Ihr folgte die Kuh Anna von Louis aus der Zucht der JVA Wittlich, vor der Verene von Capone, die bei der Rasse Charolais das beste Kalb bei Fuß hatte, aus dem Besitz von Bernd Thielen, Waldweiler. An vierter Stelle platzierte sich die hochtragende Umba, ebenfalls eine Louis-Tochter, von der JVA, Wittlich. Drei Jungrinder gingen im Wettbewerb. Hier konnte Markus Arf aus Bad Breisig mit dem sehr langen und breit entwickelten Heynckes Pp –Tochter, der Fleur P den Klassensieg erzielen. Ihr folgten zwei korrekte und vielversprechende Jungrinder, mit dem Ib-Platz die Loriot-Tochter Minette von Liane Forst, Eschbach, und mit dem Ic-Platz die SC Heavy Metal Pp-Tochter Swea aus der Zucht von Günter Eckertz GbR, Lauperath. Der Rassesieg wurde dem ausgewachsenen und gut bewegenden Bullen SC Heavy Metal Pp*, aus dem Besitz von Günter Eckertz GbR, Lauperath, zugesprochen.

Allen Züchtern sei an dieser Stelle Lob und Anerkennung für die hervorragende Präsentation ausgesprochen. Ein herzlicher Glückwunsch geht an alle Sieger und Platzierten. Die ausgestellten Tiere lassen kaum Wünsche offen. Ein besonderer Dank gilt ebenso allen, die durch finanzielle Unterstützung, Stiften von Ehrenpreisen oder persönlichen Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung beitragen haben.

Kleine Wiederkäuer und Kleintiere

Im Anschluss an die Fleischrinderschau wurden im Ring die kleinen Wiederkäuer präsentiert. Es gab Schafe der Rassen Fuchsschaf, Texel, Merinolandschaf sowie Nolana Landschafe und Burenziegen zu bestaunen. Die Fuchsschafe, die ihren Namen vor allem ihrer Farbe verdanken, wurden von Familie Tölkes aus Fließem mitgebracht. Die Wolle der Fuchschafe wird auch, ebenfalls aufgrund der Farbe „goldenes Vlies“ genannt. Familie Tölkes bot außerdem verschiedene Schafwollprodukte zum Verkauf an. Peter Meyer aus Gondelsheim brachte Texelschafe mit, die wegen ihrer guten Bemuskelung insbesondere für die Fleischerzeugung genutzt werden. Die Merinolandschafe von Dieter Pein aus Olmscheid sind Vertreter einer Rasse, die sowohl eine gute Bemuskelung als auch sehr feine Merinowolle aufweist. Die Nolana Landschafe von Jan Engelmeyer aus Üxheim müssen nicht geschoren werden. Nolana Landschafe sind aus der Kreuzungszucht verschiedener Haarschaf-Woll- und Kurzwollrassen entstanden. Außerdem gab Burenziegen von Arno Grün aus Gransdorf zu sehen. Die Burenziegen sind ursprünglich eine Fleischrasse aus Südafrika.

Wunderschöne Kaninchen-und Geflügelrassen durften die Besucher dank der Ausstellung des Kaninchenzuchtvereins Südeifel und des Geflügelzuchtvereins Hocheifel bestaunen.  11 Kaninchenrassen vom Farbenzwerg bis hin zu den Deutschen Riesenschecken konnten bewundert werden. Auch beim Rassegeflügel waren vom Seidenhuhn bis zum Bielefelder-Kennhuhn die unterschiedlichsten Rassen vertreten.

Bambinowettbewerb

Der Bambinowettbewerb zeigte sich auch diesmal wieder zum Abschluss des diesjährigen Beda-Marktes als das Highlight für alle Besucher. In fünf Klassen konnten 21 Teilnehmer im Alter zwischen 4 und 13 Jahren ihr Können unter Beweis stellen. Preisrichterin war in diesem Jahr Christina Rüben aus Eschweiler. Sie selbst hat jahrelang erfolgreich an Jungzüchterwettbewerben teilgenommen und ist mit ihren Kühen auf Schauen erfolgreich.

In der ersten Klasse siegt die jüngste Teilnehmerin Joleen Römer aus Endlichhofen vor Anton Kockelmann aus Lichtenborn. Beide hatten ihre sehr jungen Kälber gut im Griff und konnten vor der Preisrichterin mit viel Fachwissen beeindrucken. In der zweiten Klasse siegte Jakob Kockelmann aus Lichtenborn vor Joel Römer aus Endlichhofen.  Hier sah man schon die gesammelten Vorführerfahrungen aus dem letzen Jahr. In der dritten Klasse wurden ausschließlich Fleischrinderrassen von den Bambinos vorgeführt. Til Lorscheider aus Hütterscheid lief knapp hinter seiner Schwester Maren Lorscheider aus Hütterscheid, die mit ihrem sehr ruhigen Glanrind-Kalb ein harmonisches Gespann bildete, welches die Preisrichterin beeindruckte.  In der nächsten Klasse waren schon richtige Vorführprofis unterwegs. Hier ging es um den Augenkontakt zur Preisrichtertin und um das korrekte Aufstellen des Kalbes. Das machte Lara Krause aus Lederbach etwas besser als Marie Breuer aus Mechernich-Dreimühlen, was ihr den ersten Platz brachte. Die Klasse mit den ältesten Teilnehmern entschied Jodok Helmes aus Hohenleimbach vor Felix Krause aus Hohenleimbach für sich.

Im Anschluss an den Bambinowettbewerb fand der Vorführwettbewerb der Jungzüchter über 15 Jahre statt. Sie präsentierten die Tiere der von der RUW ausgestellten Nachzuchten der beiden Vererber Explizit und Petisso. Alle Teilnehmer zeigten professionelles Vorführtalent, obwohl ihnen die Färsen zugelost wurden und die Teilnehmer mit den Tieren im Vorfeld nicht üben konnten.

Patrick Hartmann aus Biesdorf siegte in der Klasse vor Marek Bange aus Seibersbach.

Die Preise für den Bambinowettbewerb und den Vorführwettbewerb wurden gesponsert von den beiden Molkereien Arla und Hochwald, der RUW, Lely und Schaumann

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Nadine Hemmes und Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz