Klärschlamm: Wertvoller Wirtschaftsdünger oder unkalkulierbares Risiko?

Die beiden Ausschüsse Ackerbau /Nachwachsende Rohstoffe und Raumordnung, Regionalentwicklung und Naturschutz trafen sich zur gemeinsamen Frühjahrssitzung.

Zur Sprache kamen die Themen  Projekt Einmalpflügen, Weiterentwicklung der Bodenerosionskarten, Phosphorverfügbarkeit und -dynamik im Boden und Produktionsintegrierende Kompensationsmaßnahmen. Der Vorsitzende des Ackerbauausschusses Adolf Dahlem konnte eine große Zahl von Mitgliedern begrüßen. Besonders begrüßte er die Vorstandsmitglieder der Landwirtschaftskammer Christa Klaß, Heribert Metternich, Walter Clüsserath sowie Rudolf Schneichel als Vorsitzenden des Ausschusse für Raumordnung und Regionalentwicklung.  Ein besonderer Willkommensgruß galt den ständigen Gästen der Ausschüsse, der Staatlichen Beratung, der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt, des Landwirtschaftsministeriums und den Professoren der Hochschulen. Der Begrüßung der Referenten des Tages fügte er den Dank für die Vorträge hinzu.

Es wirkten mit einem Fachvortrag mit: Wilhelm Zimmerlin und Ralph Gockel (Landwirtschaftskammer), Prof. Dr. Thomas Appel, Hochschule Bingen, Dr. Stephanus Sauer und Michael Goldschmitt, Landesamt für Geologie und Bergbau und Dr. Friedhelm  Fritsch, DLR Bad Kreuznach. 

Einmalpflügen
Die Landwirtschafskammer betreibt seit mehr als 10 Jahren auf mehreren Standorten einen Versuch zur pfluglosen Bodenbearbeitung. Viele neue Erkenntnisse zu dieser Wirtschaftsweise konnten gewonnen werden. Diese Arbeiten seien nun abgeschlossen, so Wilhelm Zimmerlin. Nun stand die Rückgabe der Parzellen an die Landwirte an. Doch kurz zuvor meldete sich Prof. Appel,  mit seinem neuen Projekt: Einmalpflügen. „Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es zu erfahren, welche Stoffe frei werden, wenn ein über mehr als zehn Jahre nicht gepflügter Ackerboden wieder mit dem Pflug bearbeitet wird.  Beispielsweise ist das Kohlendioxid im Zusammenhang mit der Erderwärmung in aller Munde. Es sei denkbar, dass die intensive Bodenbearbeitung mehr solcher Gase frei setzt, erläuterte Prof. Dr. Appel. Auch neue Erkenntnisse für die praktische Landwirtschaft seien zu erwarten. Schnell fand er bei der Landwirtschaftskammer und dem  Staatlichen Versuchswesen Unterstützung für sein Vorhaben. Bevor gestartet werden konnte, musste die Finanzierung sichergestellt werden. Eine Möglichkeit, für dieses Forschungsvorhaben Geld zu erhalten, sehen die Beteiligten in einem neuen Förderprogramm der EU. Ein neues Programm, das sich „Europäische-Innovations-Partnerschaften“ nennt, wurde aufgelegt. Dieses hat zum Ziel, Innovationen in der landwirtschaftlichen Praxis voran zu bringen, betonte Zimmerlin. Hierzu müssen Partnerschaften aus Wissenschaft, Beratung und praktischen Landwirten gebildet werden, die gemeinsam sich zum Ziel setzen, durch ihre Arbeit der Landwirtschaft zu helfen. So wurde nun ein Projektantrag formuliert und beim Landwirtschaftministerium zur Bewilligung eingereicht. Da die Mittel nur begrenzt zur Verfügung standen und eine Vielzahl von Anträgen eingegangen waren, musste ein Auswahlverfahren erfolgen. „Leider erhielt unser Projekt nicht die erforderliche Punktzahl, um Mittel bewilligt zu bekommen“, bedauerte Zimmerlin. Bis heute warte er noch auf eine für ihn nachvollzierbare Begründung. Beim nächsten Auswahlverfahren kann der Antrag erneut eingereicht werden. Er sehe bei einem weiteren Anlauf gute Aussichten, um zum Erfolg zu kommen, zeigt sich Zimmerlin zuversichtlich.

Bodenexperte Prof. Dr.  Appel sieht eine weitere Möglichkeit der Finanzierung durch die Deutsche-Forschungsgesellschaft (DFG). Um auf diesem Wege Mittel zu erschließen, hat er einen Kollegen von der Universität aus Göttingen für das Vorhaben begeistern können. Dieser wird die Sache aus wissenschaftlicher Sicht  unterstützen, betonte Prof. Dr. Appel. In der Aussprache  befürwortete eine Vielzahl der Mitglieder der Ausschüsse, weiter mit zu machen. Auch sind die Landwirte, die die Flächen zur Verfügung stellen,  bereit, dies auch weiterhin zu tun und diese den Vorgaben entsprechend zu bewirtschaften.  Dahlem schlug vor, beide Wege zur Erschließung der erforderlichen Mittel zu gehen. Zum einen den Antrag erneut beim Ministerium einzureichen und zum andern auch bei der DFG einen solchen zu stellen. Eine breite Mehrheit befürwortet, dass die Landwirtschaftsammer bis auf weiteres die Parzellen betreut und auch die Kosten trägt. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass ein „Schatz“ verloren geht, der zumindest in Rheinland-Pfalz einmalig ist;  wenn nicht gar bundesweit.

Vorsorgender Bodenschutz
Zur Weiterentwicklung der Bodenerosionskarten referierten Dr. Stefanus Sauer und Michael Goldschmitt vom Landesamt für Geologie und Bergbau. Nach dem Landes-Boden-Schutz-Gesetz (LBodSchG) ist diese Behörde zuständig für den Bodenschutz. Dr. Sauer ging auf die geschichtliche Entwicklung ein. Ursprünglich war Mitteleuropa in weiten Teilen mit Buchenmischwald bedeckt. Jäger und Sammler nutzten die Früchte der Natur als Lebensgrundlage. Als Wanderhirten waren sie ständig unterwegs. Nach dem die Menschen sesshaft wurden, wurde durch ihre Hände Arbeit aus der Naturlandschaft eine Kulturlandschaft. Auf den Wiesen weideten die Wiederkäuer und auf den besseren Flächen wurde Ackerbau betrieben. „Schon damals war die Bewirtschaftung der Felder mit Bodenerosion verbunden“, so Sauer. Je größer die Schläge und je mehr in Hanglage Ackerbau betrieben werde, umso eher ist mit Wegwehen und Wegschwemmen des besten Bodens zu rechnen. Uns allen ist bekannt, dass nach starken Regenfällen die Pegel der Flüsse ansteigen und sich das Wasser braun verfärbt. Diese Farbe komme natürlich von den Bodenpartikeln, die verfrachtet werden, betonte der Experte. Um die Problematik aufzuzeigen wurden vor Jahren schon die Flächen aufgenommen und kartiert. Dabei wurden für die Zuordnung Merkmale verwendet wie Hangneigung, Bodenart, Wasserhaltevermögen, Schlaggröße,  Fruchtfolge, Bearbeitungsrichtung und Bewirtschaftung der Flächen des „Oberliegers“. Diese Daten wurden dann in die EDV eingespeist und der Rechner erstellte das Kartenmaterial entsprechend der Erosionsgefährdung. Zunächst waren die Karten sehr grob. Mittlerweile sei aber ein viel kleinerer Maßstab Stand der Technik, erläuterte Dr. Sauer. Dadurch werden die Karten viel genauer und zeigen die Wirklichkeit unverfälscht auf. 

Um die „Trefferquote“ der Karten weiter zu verbessern, münden in die Karten Erkenntnisse der Praxis ein. So findet ein Abgleich mit Erosionserscheinungen und –fällen statt. Oder wird in Rheinhessen das vorliegende Material mit dem Gelände abgeglichen. Die mittlerweile sehr genauen Karten werden vielfach zum Einsatz kommen. Damit als Hilfsmittel in der landwirtschaftlichen Beratung kann der Berater dem Landwirt genau sagen, welche Konsequenzen diese oder jene Bewirtschaftung für den Bodenabtrag hat. „Damit kann der Landwirt davor bewahrt werden, dass das wichtige Betriebsmittel die Ackerkrumme Schaden nimmt und dadurch die natürliche Bodenfruchtbarkeit sinkt“, erläuterte Dr. Sauer.

Weitere Anwendungen finden diese Karten bei Flurneuordnungsverfahren, beim Hochwasserschutz, beim Gewässerschutz und Planungen bei Siedlungs-  oder Verkehrsflächen. In der Diskussion stand der „Missbrauch“ dieser Karten durch den Bürger im Mittelpunkt.  Durch dieses Material könne man die Ackerbauern wieder an den „Pranger“ stellen. Dies müsse unbedingt verhindert werden. Jeder nach guter fachlicher Praxis wirtschaftender Landwirt werde sich dessen bewusst sein, dass Bodenabtrag so weit wie möglich verhindert werden müsse.

Man einigt sich, dass dieses  Material insbesondere in Schule und Beratung zur Anwendung kommen soll. Jeder Ackerbauer habe in seiner Ausbildung gelernt, mit seinem Boden sehr sorgsam umzugehen, da die Bodenneubildung Jahrzehnte dauere, wer wolle schon sein „Kapital“ verspielen, so Adolf Dahlem am Schluss. Der Ausschussvorsitzende begrüßte dann Dr. Friedhelm Fritsch, der zum Thema Phosphate referierte. Auslöser für die Phosphatdiskussion waren die Erosionsgefährdungskarten des Landesamtes für Umwelt, das in seiner Abteilung Wasserwirtschaft ermitteln wollte, an welchen erosionsgefährdeten Standorten durch die Abschwemmung von Erde ein direkter Eintrag von Phosphat in die Gewässer erfolgt. Die Karten wurden der Landwirtschaft im letzten Jahr vorgestellt. Eine Plausibilisierung vor Ort führte oftmals nicht dazu, diese Erhebung der Wasserwirtschaft bestätigen zu können. Um die Phosphatdynamik in landwirtschaftlichen Flächen in Rheinland-Pfalz aufzuklären, haben parallel Eberhard Hartelt und Ralph Gockel Kontakt mit der Universität Mainz,  aufgenommen und Herr Dr. Fritsch mit der FH Bingen. 

In seinem sehr ausführlichen Referat schildert Herr Fritsch die verschiedenen Bindungsformen von Phosphor in den Böden, die Auswirkungen unterschiedlicher Rahmenbedingungen auf die Verfügbarkeit von Phosphor, die sich daraus ergebende notwendige Düngung und die möglichen Eintragspfade von Phosphor in das Grundwasser, in Drainagen oder durch Erosion in die Oberflächengewässer. Die Ausführungen von Herrn Fritsch zeigen, dass die Gehalte von Phosphor in den Böden, die Anlieferung an die Wurzeloberfläche, die Phosphoraufnahme der Pflanzen und das Verbleiben möglicher Überschüsse sehr differenziert betrachtet werden muss. Die vom Landesamt für Umwelt ermittelten Gewässerrandstreifen mit einer potenziellen Erosionsgefährdung müssen vom Grundsatz her hinterfragt werden. Aufschluss dazu können die Karten des Landesamtes für Geologie und Bergbau geben, die Dr. Sauer und Goldschmitt vorgestellt hatten. Dennoch müsse festgestellt werden, dass es die Gefahr der Phosphatauswaschung durch Abschwemmung, Erosion oder Bewirtschaftungsfehler gebe. Die wissenschaftlichen Darstellungen von Dr. Fritsch sind nicht sehr leicht in die Praxis übertragbar. Zusammen mit der Fachhochschule in Bingen werde daher eine Masterarbeit angefertigt, mit der die Phosphordynamik auf unterschiedlichen Standorten in Rheinland-Pfalz und den Folgen für die Oberflächengewässer in Rheinland-Pfalz näher untersucht werden. Hierzu hat Dr. Fritsch bereits mit verschiedenen Praktikern Kontakt aufgenommen, die ihre Flächen für eine wissenschaftliche Untersuchung zur Verfügung stellen. Die Untersuchungen werden sowohl auf Ackerbaustandorten als auch in Weinbergslagen durchgeführt. Die beiden Ausschüsse begrüßen die von Herrn Dr. Fritsch vorgeschlagene Untersuchung, sie wünschen sich praxisgerechte Ergebnisse für die Umsetzung im Ackerbau und in der Beratung. Die Ergebnisse einer solchen Arbeit können auch als Argumentationshilfe gegenüber der Wasserwirtschaft und dem Naturschutz verwendet werden. 

In einem zweiten Teil dieses Tagesordnungspunktes ging Ralph Gockel auf die Verwertbarkeit von Klärschlämmen in der Landwirtschaft ein. Es ist bekannt, dass Klärschlamm über wertvolle Anteile von Phosphor verfügt, wenngleich nach den Ausführungen von Dr. Fritsch die unterschiedliche Zusammensetzung in den Klärschlämmen, die pH-Werte, die Humusanteile und weitere Faktoren einen sehr großen Einfluss auf die Verfügbarkeit des Phosphors haben.

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Vorgabe gemacht, in dieser Legislaturperiode aus der landbaulichen Verwertung von Klärschlamm grundsätzlich auszusteigen und eine Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen voran zu treiben. Deutschlandweit liegt der Anteil der landbaulichen Verwertung von Klärschlamm bei ca. einem Drittel. Rheinland-Pfalz ist das Bundesland mit dem größten Anteil der landbaulichen Verwertung von Klärschlämmen mit zwei Dritteln. In den ländlichen Regionen wie der Eifel, aber auch im Donnersbergkreis liegt die landbauliche Verwertung bei ca. 90 Prozent. Obwohl die Kommunen in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der landbaulichen Verwertung von Klärschlämmen gemacht haben, genauso wie Landwirte und wie die Maschinenringe als Dienstleister, besteht nun auch in Rheinland-Pfalz eine eindeutige Tendenz aus der landbaulichen Verwertung auszusteigen.  Aus diesem Grund hat das Ministerium gemeinsam mit dem Gemeinde- und Städtebund einen Klärschlammbeirat gebildet, in dem für die Bauern- und Winzerverbände Tobias Fuchs, Marcel Müller und für die Landwirtschaftskammer Ralph Gockel mitarbeiten. In diesem Beirat wurde unter anderem beschlossen, dass in den Regionen von Rheinland-Pfalz im April/Mai regionale Informationsveranstaltungen für die Klärschlammverwertung stattfinden sollen, um den gemeinschaftlichen Ausstieg aus der landbaulichen Verwertung voran zu treiben. Gockel hat an verschiedenen Sitzungen dieser Beiräte teilgenommen und machte deutlich, dass es nahezu ohne Einschränkung gewünscht ist, sich mittelfristig aus der landbaulichen Verwertung zu verabschieden. Eine Beibehaltung der landwirtschaftlichen Verwertung ist nur möglich, wenn es eindeutige und verbindliche Zusagen der Landwirtschaft hierzu gibt. Auch nach der Beratung in den beiden Ausschüssen kommt man zu dem Ergebnis, dass es nicht möglich sein wird, eine solch verbindliche Zusage zu machen. Zu groß sind die Gefahren, die von Seiten der Verpächter (insbesondere der Kirchen) und der aufnehmenden Hand, die Garantieerklärungen erwarten und mit Schadenersatz drohen, soweit sich durch Klärschlamm verursachte Probleme in den Nahrungsmitteln ergeben. Vor diesem Hintergrund sieht der Ausschuss keine Möglichkeit, sich verbindlich für eine landbauliche Verwertung einzusetzen und stimmte dem Mitwirken der Landwirtschaft in den Beiräten zu. 

Die grundsätzliche Diskussion im Ausschuss zeigt aber auch, in welcher Schizophrenie sich die Gesellschaft mittlerweile befindet. Der an sich vernünftige Ansatz einer Kreislaufwirtschaft wird verhindert, weil ein minimales Restrisiko niemand tragen möchte. Es besteht die Angst, dass ein Stoff entdeckt wird, der krank machen könnte. Ein solches Getreide in der Lebensmittelverarbeitung könnte natürlich wirtschaftlichen Schaden mit sich bringen. Besteht ein solches Risiko aber nicht immer? Diese Entwicklung  wird vom Grundsatz her sehr sehr bedauert, aber andere Lösungswege zeichnen sich nicht ab. Wenn beispielsweise der Getreidehandel kein Getreide von mit Klärschlamm gedüngten Ackerflächen aufnimmt, wird der Ackerbauer gezwungen, auf solchen wertvollen Dünger  zu verzichten

Kompensationsmaßnahmen
Ralph Gockel stellte ein Positionspapier einer Arbeitsgruppe von Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer und der Bauern- und Winzerverbände vor. Dieses Positionspapier geht zurück auf verschiedene  Ausführungen und Darstellungen von Referenten in den letzten Ausschusssitzungen Dauergrünland, Ackerbau und Raumordnung. Hier wurden von Vertretern der DLR, des Ministeriums und der Beratung immer wieder dargestellt, dass nur der konstruktive, positive Ansatz zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zielführend sei und dies deshalb auch gesetzlich im Gesetz so verankert worden ist. Er zeigte an einigen wenigen Beispielen auf, dass zwischen der Formulierung im Gesetz, den Ausführungen der Experten der Umweltverwaltung und der tatsächlichen Umsetzung erhebliche Lücken bestehen. „Regelmäßig stößt man mit den Vorschlägen zu produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahmen auf den Widerstand der Naturschutzverwaltung“, beklagte er. Daher hält er es für dringend erforderlich, eine ausführliche Positionierung der Landwirtschaft vorzunehmen, wie auf der bestehenden gesetzlichen Grundlage produktionsintegrierte Maßnahmen in Planungsprozesse integriert und konkret umgesetzt werden können. In dem Positionspapier werden die gesetzlichen Grundlagen, mit einer jeweiligen Kommentierung aus Sicht der Landwirtschaft dargestellt. Dabei werden produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen für den Ackerbau aufgelistet und Umsetzungsvorschläge für die planerische Praxis gemacht.

Der Ausschuss kam nach kurzer Beratung zu dem Ergebnis, dem Positionspapier voll und ganz zuzustimmen und es an den Kammervorstand weiterzuleiten, damit dieser sich mit dem Papier an die Minister der neuen Landesregierung wenden kann. Das Papier soll dabei Grundlage für den Erlass einer Verordnung sein, der die Umsetzung von produktionsintegrierten Maßnahmen konkret beschreiben soll.

Ralph Gockel ging noch auf die Problematik von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen ein. Er verwies auf die neuerdings um sich greifende Praxis, Flächen in der Nähe von Kommunen auszuweisen, um Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen zu errichten. Er  bittet darum, Entsprechendes zu beobachten und die Landwirtschaftskammer zu informieren, um frühzeitig gegensteuern zu können. 

Der Ausschussvorsitzende Rudolf Schneichel bedankte sich im Schlusswort für den guten Besuch der Veranstaltung und für die intensive Diskussion. Er wies darauf hin, dass die Vorträge und das Positionspapier über die homepage der Landwirtschaftskammer heruntergeladen werden können. Es habe sich gezeigt, dass es zahlreiche Überschneidungen in den Themen der Raumordnung, des Ackerbaus und des Naturschutzes gebe. Bei Bedarf sollten entsprechende Sitzungen erneut stattfinden. An eine auswärtige Sitzung mit der konkreten Besichtigung von produktionsintegrierten Maßnahmen sollte dabei auch gedacht werden.

Karl Riedesser, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz