Weinlesebeginn in der Pfalz

Recht zuversichtlich hinsichtlich des Jahrgangs 2012 äußerten sich die Weinbauexperten bei der Pressekonferenz zum Weinlesebeginn im südpfälzischen Steinweiler

Das Weinhaus Winkler hat mit Unterstützung der Pfälzischen Weinprinzessin Melanie Wilhelm und unter reger Teilnahme der Medienvertreter, auch beim traditionellen Ankeltern, Trauben der Rebsorte Solaris mit 64° Oechsle geerntet, die nun als Federweißer vermarktet werden.

Die Weinmosternte in der Pfalz dürfte in diesem Jahr „leicht unterdurchschnittlich“ zu dem langjährigen Mittel von 2,3 Millionen Hektolitern ausfallen und annähernd die Größenordnung des Vorjahres erreichen. Es werden Weine mit etwas höherer Säure als 2011 erwartet. Darauf deuten die ersten Reifemessungen des DLR Rheinpfalz bei frühen Sorten in der ersten Augusthälfte hin.  „Angesichts des Säuremangels im letzten Jahr ist dies ein positives Signal und belegt auch die gute Wasserversorgung im Sommer, so dass die Rebe ausreichend Kraft für die Bildung von Wein- und Äpfelsäure in den Trauben hatte“, sagt Prof. Dr. Ulrich Fischer, Abteilungsleiter Weinbau & Oenologie beim DLR Rheinpfalz.

Der bisherige Vegetationsverlauf deute darauf hin, dass wir uns auf eher säurebetonte Weißweine freuen können, ergänzte Reinhard Bossert, Vizepräsident des Weinbauverbandes Pfalz. Abgesehen von den Hagelschäden im Juli, die auf rund 800 Hektar Rebfläche zwischen Neustadt und Maikammer zu beklagen sind, sei der Pfälzer Weinbau dieses Jahr zum Glück noch von großen Schadensfällen verschont geblieben. Die Hauptlese dürfte nach einer Prognose des DLR nicht so extrem früh wie in einigen Vorjahren beginnen. Vizepräsident Bossert erwartet diese in der zweiten Septemberhälfte. Angesichts der guten Ausgangsbedingungen Mitte August sehen die Pfälzer Winzer der Lese mit hohen Erwartungen entgegen.

Die erwartete Erntemenge garantiere eine kontinuierliche Marktbeschickung, merkte Stefan Hilz, Leiter des Weinbauamtes Neustadt der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, an. Er erinnerte daran, dass aufgrund des extrem niedrigen Ertrages 2010 vor allem beim Absatz von Dornfelder Einbußen zu verzeichnen waren, die noch ausgeglichen werden konnten. Auch bundesweit wird 2012 mit einer „normalen” Erntemenge gerechnet, die mit rund neun Millionen Hektolitern im langjährigen Mittel liegt, betonte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut.