Verpackungen vermeiden und die Umwelt schonen

Auf der UNO-Umweltkonferenz in Nairobi war es gerade wieder ein großes Thema: das Reduzieren von Plastikmüll. Oft scheinen diese Probleme weit weg und viel zu groß, um sie zu lösen. Doch jeder kann seinen Beitrag leisten, zum Beispiel beim Einkaufen.

Seine Lebensmittel in Plastiktüten zu verstauen, das muss nicht sein. Viel besser ist es, eine Stofftasche oder einen Korb von zu Hause mitzubringen und immer wieder zu verwenden. Der Kunde kann aber nicht erst an der Kasse umweltbewusst handeln, auch etwa an der Wurst- und Käsetheke ist das möglich. „Wobei man sagen muss, dass die Supermärkte oft noch nicht soweit sind. Prädestiniert hingegen sind landwirtschaftliche Direktvermarkter mit eigenen Hofläden“, weiß Dr. Elisabeth Seemer, Leiterin des Referates Einkommensalternativen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Hier gibt es viele Produkte, die ohnehin unverpackt sind. Eine Salatgurke, die in Plastik eingeschweißt ist, wird man dort glücklicherweise vergeblich suchen.
Beim Befüllen von mitgebrachten Behältnissen mit etwa Fleisch, selbstgemachten Salaten oder Käse müssen die Direktvermarkter einige Regeln beachten. So darf die Dose des Kunden beispielsweise nicht hinter die Theke gestellt werden. „Man kann ein Tablett auf der Verkaufstheke platzieren, auf das der Kunde dann seinen Behälter stellt“, erläutert Dr. Elisabeth Seemer. „So verringert man das Risiko, dass es im Arbeitsbereich des Betriebes zu einer Verunreinigung mit unerwünschten Keimen kommt.“ Die Mitarbeiter müssen auch schauen, dass die mitgebrachten Dosen oder Becher sauber und für den Transport des jeweiligen Lebensmittels geeignet sind.

Jeder Betrieb hat hier einen für sich praktikablen und gut durchdachten Ablauf zu erstellen. Ist das der Fall, gibt es keine Hygienevorschriften, die gegen das Befüllen mitgebrachter Kundenbehältnisse sprechen. „Von der Kammer bieten wir regelmäßig Hygieneschulungen an, sodass das Personal auf dem neuesten Stand ist und genau weiß, welche Vorgaben es einzuhalten gilt.“ Auch der Kunde selbst sollte darauf achten, dass er geeignete Behälter mitbringt. Sie sollten sauber und leicht zu reinigen sein.
Gerne informieren die Direktvermarkter ihre Kunden über das Thema, denn sie sind sehr auf das Verwenden von Mehrwegbehältnissen bedacht und sprechen ihre Kunden gezielt auf umweltfreundliche Verpackungen an. „Wer regionale und saisonale Lebensmittel kauft und dabei noch auf das Vermeiden von Verpackungsmüll achtet, der tut einiges für die Umwelt“, sagt Seemer. Hier kann jeder ohne große Mühe ganz einfach selbst aktiv werden.

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