Unterschrift wird teuer

Vor einer neuen Abzocker-Attacke gegen Weinbaubetriebe warnt die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Grundsätzlich rät die Kammer dabei, keine noch so seriös oder gar amtlich erscheinende Formulare zu unterschreiben und abzuschicken, ohne deren Inhalt und hier vor allem die meist klein gedruckten Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen zu haben. Wer sich durch die Optik eines Formulars leicht täuschen lässt und glaubt, mit seiner Unterschrift den lästigen Papierkram schnell erledigt zu haben, erkennt meist zu spät, dass er einen teuren, aber für den Betrieb wertlosen Vertrag abgeschlossen hat.

Eine neue Variante dieser speziellen Form von Bauernfängerei hat Winzer im Visier, die einen oder mehrere mit einem Markennamen versehene Weine auf der Karte haben. Mit dem  Versand eines Vordrucks versucht ein sog. "Nationales Markenregister AG" mit Sitz in München, die Unterschrift untern eine angebliche Markenschutzverlängerung zu ergattern. Das nach Standardformular aussehende Papier fordert dazu auf, die darin bereits vorgenommenen Eintragungen zu vervollständigen und durch seine Unterschrift zu bestätigen. Dabei wird gezielt der Eindruck erweckt, einen Eintrag in einem amtlichen Betriebsregister zu komplettieren und deren Richtigkeit und Vollständigkeit zu bescheinigen. Beim gründlichen Lesen des Kleingedruckten wird allerdings klar, dass mit der Unterschrift ein für den Betrieb kostenpflichtiger Vertrag geschlossen wird, bei dem die Gegenleistung lediglich in der "Erneuerung" eines Markennamens besteht. Bei zehnjähriger Laufzeit werden dafür 1.590,00 Euro fällig.

Die Masche und auch der Akteur sind nicht neu. Die Landwirtschaftskammer verweist auf zahlreiche Einträge in den bekannten Internet-Suchmaschinen.