Trockenheit mit Folgen

Viel Sonne und viel zu trocken sind zusammengefasst die Beschreibung des Wetters in April und Mai. Das hat Folgen für die Landwirtschaft.

Die Landwirte betrachten die anhaltende Trockenheit im Land mit wachsender Sorge. Nach einem trockenen und überdurchschnittlich sonnigen April gab es auch im Mai nach Feststellung der Landwirtschaftskammer in Rheinland-Pfalz nicht die Niederschläge, die in einer wesentlichen Wachstumsphase der landwirtschaftlichen Kulturen notwendig gewesen wären.

Insbesondere Getreide, Raps und Zuckerrüben sieht die Kammer in den Regionen, in denen keine künstliche Bewässerung stattfinde, betroffen. Eine ungewöhnliche Konstellation der Hoch- und Tiefdruckgebiete in den letzten Wochen führte dazu, dass Nord- und Süddeutschland reichlich mit Niederschlägen versorgt wurden, während die Mitte und hier insbesondere Rheinland-Pfalz und Saarland allenfalls punktuell etwas Regen abbekamen. Die lokalen Niederschläge summierten sich im April zwar noch auf 39 Liter pro Quadratmeter, 32 Prozent weniger als in einem durchschnittlichen April, wobei es mancherorts noch deutlich weniger war. Bereits der April 2015 hatte hier überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Mit etwa 239 Stunden übertraf er den langjährigen Durchschnittswert von 151 Stunden um 58 Prozent. Mit durchschnittlich 9,5 °C (plus 28 Prozent) war es im April in Rheinland-Pfalz und Saarland bundesweit am wärmsten. Am 15. April meldete die Kammer am Standort ihrer Zentrale in Bad Kreuznach mit 27,5°C einen Rekordwert.

Im Mai zeigte die Wetterkarte ein ähnliches Bild. Hohe Regenmengen im äußersten Süden und sehr niedrige in Rheinland-Pfalz mit insgesamt erneut weniger als 40 l/m². Stattdessen schien wieder überdurchschnittlich lang die Sonne, bei allerdings meist mäßigen Tages- und kühlen Nachttemperaturen.

Entsprechend trocken sind die Böden, die zudem meist stark verdichtet sind, weil die beiden letzten Winter nicht die tiefen Temperaturen brachten, die die Bodenfeuchte gefrieren und sich dabei ausdehnen lässt, wodurch das Erdreich aufgelockert wird (Frostgare). Weitere Folge milder Winter: Schädlinge aller Art haben überlebt und entwickeln große Populationen. Zum Beginn des meteorologischen Sommers am 1. Juni können die Wetterprognosen die Sorgen der Landwirte nicht vertreiben.