Spargelernte in der zweiten Halbzeit

Wenn bei der Fußballeuropameisterschaft am 24. Juni das letzte Viertelffinalspiel ausgetragen wird, ist der Schlusspfiff für die diesjährige Spargelernte bereits ertönt.

Noch genau einen Monat haben nach Mitteilung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz demnach Spargelfreunde Zeit, die Lust auf ihr Lieblingsgemüse mit erntefrischem Spargel von heimischen Erzeugern zu stillen. Bis zum offiziellen Ende der Ernte am Johannitag kann Spargel in verschiedenen Güte- und Preisklassen vielerorts tagesfrisch und zu einem fairen Preis erworben werden. Nach einer relativ kühlen ersten Maihälfte hoffen Anbieter und Verbraucher, dass die Sprossen in der zweiten Halbzeit der Ernte von sommerlichen Temperaturen zu kräftigem Wachstum getrieben werden.

Nach dem frühen Start der rheinland-pfälzischen Spargelsaison in der ersten Aprilwoche verlief die Ernte bislang witterungsbedingt allenfalls durchschnittlich. In den verbleibenden vier Wochen werden die Erntemengen das Gesamtergebnis kaum über 5.000 Tonnen heben können, zumal auf manchen Feldern die Ernte schon früher eingestellt werden dürfte, um den Pflanzen Zeit zur Erholung zu geben. Der Genuss wird wohl weiterhin günstig bleiben. Nach Erhebungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) kostete heimischer Spargel zuletzt durchschnittlich 5,73 Euro je Kilogramm und damit zwar 16 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit, aber schon 6 Prozent weniger als eine Woche zuvor. Für Spargel liegen die Preise derzeit zwischen rd. 5,- und 7,- Euro je Kilo, je nach Güteklasse, über deren Zugehörigkeit Länge, Dicke, Ebenmäßigkeit und Farbe entscheiden.

In Rheinland-Pfalz wächst Spargel auf rd. 1.100 ha (knapp 1.000 ha im Ertrag) im Wesentlichen in Rheinhessen und der Vorderpfalz. 2010 wurden etwas weniger als 5.000 t geerntet; 2011 dagegen auf gleichgebliebener Anbaufläche über 6.000 t. Die Beliebtheit von Spargel wächst: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 1,8 kg.