Spargel verlängern Winterschlaf

Lange Gesichter bei Erzeugern und Verbrauchern gibt es derzeit in Sachen Spargel.

Während vor Jahresfrist Hoch Gulliver und Hoch Harry die Tagestemperaturen bis auf 23 °C trieben und mit reichlich Sonne das Wachstum des Edelgemüses unter schützenden Thermofolien beschleunigten, liegen die Spargelfelder in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten derzeit noch im Winterschlaf.

Zu Ostern 2012 konnten sich Spargelfreunde auf den Märkten meist schon mit einheimischen Gewächsen eindecken. In diesem Jahr, zumal Ostern gegenüber 2012 im Kalender eine Woche vorgerückt ist, liegt die Spargelernte noch in weiter Ferne. Auf einem größeren Spargelfeld nahe dem rheinhessischen Wörrstadt wurden am 25.März, 17.00 Uhr  2013 +2°C und am 26. März, 6.30 Uhr -2°C gemessen. Die Wälle (Dämme oder Balken) über den Spargelpflanzen sind noch nicht geglättet, die Themofolien liegen noch eingerollt daneben. Die Vorhersagen vermelden auch für die nächsten Tage einstellige Tagestemperaturen und durchweg Frost in den Nächten, nichts Gutes für den Spargel. Denn der braucht Tagestemperaturen um 20 und nachts über 10°C, im Plusbereich versteht sich. Den Abstand können derzeit moderne Thermofolien nicht ausgleichen, zumal sich auch die Sonne kaum zeigt, deren Strahlen von den Folien in Wärme umgewandelt werden könnte.

In Rheinland-Pfalz sind insgesamt rd. 1.100 Hektar (ha) Ackerland mit Spargel bepflanzt, davon stehen rd. 940 ha im Ertrag. Da das Ende der Erntezeit am 24. Juni vorgegeben ist, verkürzt sich durch den verspäteten Beginn die Gesamterntezeit entsprechend. Fraglich ist daher bereits jetzt, ob der gute Ertrag des Vorjahres (6.064 Tonnen) erreicht werden kann.