Spargel kommt zögerlich aus Winterschlaf

Nur sehr langsam kommt auch in diesem Jahr die Spargelernte auf Touren. Weil der März vergleichsweise zu kalt und zu nass war, fehlt den Pflanzen überall dort, wo nicht mit unterschiedlichen technischen Hilfsmitteln nachgeholfen wurde, der kräftige Wachstumsimpuls.

Dies war, nach Feststellung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, in den vergangenen Jahren ähnlich. Zuletzt hatten 2012 Tagestemperaturen von 23° C und reichlich Sonne im letzten Märzdrittel das Wachstum des Edelgemüses unter schützenden Thermofolien beschleunigt und Erzeuger wie Verbraucher froh gemacht. Zum heutigen offiziellen Start der Ernte ist diese Freude noch verhalten.

Spargel mag Tagestemperaturen um +20° und nachts über +10° C. Den Abstand der aktuellen Temperaturen zu diesen Werten können derzeit auch Thermofolien nicht ausgleichen, zumal sich auch die Sonne kaum zeigt, deren Strahlen von diesen Folien in Wärme umgewandelt werden könnte. Auch kühle Nachttemperaturen bremsen bislang die Wuchskraft der Spargeltriebe. Die Aussichten für die nächsten Tage sind da alles andere als ermutigend, drohen doch die Meteorologen mit einem weiteren Temperaturrückgang bis Sonntag auf einstellige Tageswerte.

Im Bundesvergleich ist Rheinland-Pfalz nur ein kleines Spargelland. Von den rd. 25.600 Hektar deutscher Anbaufläche liegen in Rheinhessen, der Pfalz und auf dem Maifeld um Polch nur rd. 1.500, davon rd. 1.200 im Ertrag. 2015 wurden hier gut 6.500 Tonnen geerntet. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Anbaufläche um 50 bis 100 ha pro Jahr ausgeweitet. Die Anforderungen, die der Spargel jedoch an Böden und Kleinklima stellt, setzen nach Einschätzung der Kammer einer weiteren Ausdehnung enge Grenzen.

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