Spannung vor dem Start

Der Beginn der Hauptlese in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten steht bevor.

Die Winzer sehen dem Jahrgang 2012 weitgehend optimistisch entgegen, zumal die Wetterprognosen die Bildung einer stabilen Hochdruckbrücke über Mitteleuropa und trockenes, warmes Spätsommerwetter in den nächsten Tagen ankündigen. Nach Feststellungen der Landwirtschaftskammer sind die Trauben, von örtlichen Hagelschäden abgesehen, in guter Verfassung, so dass gegenwärtig keinerlei Zeitdruck für das Einbringen der Ernte besteht.

Nachdem die Lese der frühreifen und vorwiegend zur Federweißenproduktion gedachten Rebsorten bereits in der zweiten Augusthälfte begonnen hatte, erlaubt die günstige Witterung, den Reifeprozess der Trauben zur Qualitätsweinerzeugung mindestens noch bis zur vorletzten oder letzten Septemberwoche andauern zu lassen. Spätreife Rebsorten, wie Riesling, stehen ohnehin erst im Oktober zur Lese an. Wärme und Sonnenschein fördern die Einlagerung von Zucker in den Beeren und die Herausbildung der für die einzelnen Rebsorten jeweils typischen Aromen. Trockenheit bewahrt die Trauben vor Fäulnis.

Infolge der nicht optimalen Bedingungen während der Traubenblüte erwartet die Kammer eine leicht unterdurchschnittliche Erntemenge und damit etwas weniger als 6 Millionen Hektoliter Traubenmost in Rheinland-Pfalz. Dafür dürfte die Qualität bei Eintreffen der günstigen Wettervorhersage wieder deutlich über dem Durchschnitt liegen. Gesunde Trauben mit einem stabilen Säuregerüst und ausgeprägter Aromenstruktur sind laut Kammer die beste Voraussetzung, um daraus über lange Reifezeiten einen großartigen Wein zu machen.