Seltenes Gold

Gold ist bekanntlich ein seltenes Metall. Auch bei der Landesprämierung für Wein und Sekt im Weinland Rheinland-Pfalz ist das Gold rar und entsprechend begehrt.

Die Zahlen der Jahresbilanz machen deutlich, dass die mit der Durchführung betraute Landwirtschaftskammer alles andere als freigiebig ist, wenn Weine mit Gold dekoriert werden sollen. Mit Bezug auf die pro Jahr geerntete Durchschnittsmenge liegt der Anteil goldprämierter Weine bei lediglich 1,37 Prozent.

Ausgangspunkt der Berechnung ist die im Schnitt der letzten fünf Jahre geerntete Weinmostmenge von 6,05 Millionen Hektoliter (hl). Davon werden 5,25 Millionen hl zu Qualitätswein verarbeitet (87,8 Prozent), der Rest wird Traubensaft, Federweißer, Landwein oder Sektgrundwein. Deutlich über 90 Prozent dieses Qualitätsweins nimmt gar nicht an der Landesprämierung teil und wird ohne entsprechende Auszeichnung vermarktet. 470.459 hl umfasst die Menge Wein, die von Winzern, Erzeugergemeinschaften und Kellereien im Jahr zur Prämierung nominiert wird, was knapp 9 Prozent des Qualitätsweins und 7,8 Prozent der Weinmosternte entspricht. Da es sich bei der Teilnahme an der Landesprämierung um eine freiwillige, gebührenpflichtige Maßnahme handelt, werden nur Weine mit Aussicht auf Erfolg ins Rennen geschickt. Von daher ist das Qualitätsniveau der Weine, die sich um eine Kammerpreismünze in Gold, Silber oder Bronze bewerben, durchweg hoch bis sehr hoch, und es überrascht dann nicht, dass davon beachtliche 17,6 Prozent mit Gold prämiert werden. Bezogen auf die Ausgangsmenge der Jahresmosternte sind die entsprechenden 82.957 hl allerdings nur die genannten 1,37 Prozent. Das heißt, Gold bleibt knapp – auch in der Landesprämierung, und goldprämierte Weine bleiben eine gute Anlage.