Schindler: "Wir bieten alles an Hilfe an, was wir haben"

Noch ist unklar, wie viele Menschenleben die Hochwasserkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz tatsächlich gefordert hat. Zahlreiche Existenzen wurden in Minuten vernichtet. Darunter auch etliche landwirtschaftliche Betriebe, die vor dem Nichts stehen.

„Wir sind zutiefst betroffen über diese Tragödie ungekannten Ausmaßes. Noch immer geht es ums Überleben und die Sicherung grundlegender Bedürfnisse“, sagt Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Sobald es an die Feststellung der Schäden geht, stehe die Kammer bereit, „und zwar mit allem, was wir haben. Das gesamte Fachpersonal der Landwirtschaftskammer steht zur Verfügung, um die Schäden im landwirtschaftlichen Bereich festzustellen, damit schnellstmöglich finanzielle Hilfen fließen können.“

Bereits jetzt schätzen Landwirtschaftskammer und der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. die Schäden auf mehr als eine Milliarde Euro – allein im landwirtschaftlichen Bereich. Acker- und Grünland sowie Obst-, Gemüse- und Rebflächen seien überflutet, der Aufwuchs vielfach vernichtet, ansonsten durch Ertrags- und Qualitätseinbußen in Mitleidenschaft gezogen, berichtet der Verband aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Betroffen seien auch viele Winzer, vor allem an der Ahr. Dort sei örtlich mit Totalausfällen zu rechnen. „Was wir in den letzten drei Jahren an Regen zu wenig hatten, ist dieses Jahr örtlich zur Katastrophe geworden“, erklärt Michael Horper, der Präsident des BWV Rheinland-Nassau e.V..

Landwirte mussten machtlos zusehen, wie ihre Tiere in den Wassermassen umkamen, Gebäude einstürzten und landwirtschaftliche Flächen zerstört wurden. Es ist mit erheblichen Ernteschäden und Sekundärschäden durch die Schlammmassen und Müll zu rechnen. Weitere Schäden an der gesamten Infrastruktur sowie an den betroffenen Betrieben und Flächen lassen sich erst ansatzweise erkennen, wenn das Hochwasser völlig zurückgegangen ist.

Präsident Schindler betont: „Wir werden alle Betroffenen zur Seite stehen, wo es nur geht."