Schindler: "Fehlinformation im Namen des Imkerverbandes"

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, reagiert auf die Äußerungen des Zweiten Vorsitzenden des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz, Franz Botens.

Dieser sprach sich öffentlich gegen die Notfallzulassung von Neonicotinoiden zur Saatgutbeizung beim Zuckerrübenanbau aus. Wild- und Honigbienen seien dadurch in Gefahr, weitere Schäden für die Umwelt nicht ausgeschlossen. Man wolle eine Beschwerde an die EU-Kommission richten.

„In meinen Augen besitzt Franz Botens keine Legitimation, sich im Namen des Imkerverbandes derart zur Notfallzulassung von Neonicotinoiden zu äußern. Das ist eine Fehlinformation, die Franz Botens offenbar bewusst verbreitet“, so Präsident Schindler. 1950 habe es über zwei Millionen Bienenvölker gegeben, die von rund 150.000 Imkern gehalten wurden. Nach einer kleinen „Delle“ Ende der 90er-Jahre sei man heute bei mehr als einer Million Völker angelangt, die allerdings drei bis sechs Mal so viele Bienen wie vor 70 Jahren umfassen, und das „trotz verstärktem Insektizid-Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten“, betont Schindler. Außerdem sei es den Imkern ohnehin nicht gestattet, die Bienenstöcke in Schutzgebieten aufzustellen, weil die hohe Anzahl von Honigbienen eine erhebliche Konkurrenz für die Wildbienen und anderen Insekten darstelle. Im Rahmen einer Studie seien zehn Meldungen über mögliche Vergiftungen von Bienen untersucht worden – alle Untersuchungen seien ins Leere gelaufen. „Angesichts seiner Fehlinformationen spreche ich Franz Botens die Qualifikation ab, zu einem guten Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Imkern beizutragen“, sagte Norbert Schindler abschließend.