Schaf- und Ziegenzüchter blickten auf erfolgreiche Zuchtjahre zurück

Im Hotel Bergschlößchen in Simmern blickten die Schaf- und Ziegenzüchter des Landes Rheinland-Pfalz erstmalig gemeinsam auf ein überaus erfolgreiches Zuchtjahr zurück.

Nach den Begrüßungsworten des 2. Vorsitzenden Bernd Merscher konnte zu Beginn der Veranstaltung der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Heribert Metternich, erfolgreiche und engagierte Schaf- und Ziegenzüchter mit einer Kammerpreismünze auszeichnen:

 

 

Schafzucht                                                   Rasse                                                    LK-Münze

- Sven Dönges, Mündersbach                  Dt. Schwarzköpfiges Fleischschaf    Silber

- Hans Sandmann, Niederburg               Shropshire                                              Bronze

- Gerhard Eckes, Genheim                       Dorper                                                     Bronze

- German Braun, Römerberg                    Waldschaf                                              Bronze

- Sonja Bräuninger, Bärenbach                Dorper                                                     Bronze

 

Ziegenzucht                                                      Rasse                                                LK-Münze

- Holzfelder Ziegenhof, Holzfeld                    Thüringer Wald Ziege                      Silber

- Thomas Müller, St. Julian                             Burenziege                                         Bronze

- Berthold Hoffmann, Neumagen-Dhron     Burenziege                                         Bronze

 

In seinen Grußworten lobte der Vizepräsident das starke Engagement und den Zusammenhalt der Züchter.

Nach der Fusion der beiden Zuchtverbände im Frühjahr 2013 standen entsprechend satzungs-gemäße Maßnahmen für die Zucht an, unter anderem die Festlegung der einzelnen Rasseausschussvertreter, die wiederum den Zuchtausschuss des Verbandes bilden. Gewählt wurden folgende Personen, die neben den Beratern der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und dem Zuchtleiter als Hauptansprechpersonen für die Züchter fungieren.

Rasseausschussvertreter:

Ø Sabine Hellbrück, Gersbergerhof    -    Merinorassen

Ø Klaus Michels, Echtershausen         -    Fleischschafrassen

Ø Ralf Weishaupt, Schwarzen              -    Landschafrassen

Ø o f f e n!                                                  -    Milchschafrassen

Ø Bernd Merscher, Karbach                  -    Fleischziegenrassen u. a.

Ø Uwe Baldes, Keidelheim                  -    Milchziegenrassen

                                                        

Des Weiteren wurden für die einzelnen Rassegruppen auch die Körkommissionsmitglieder berufen!

In der bildlichen Darstellung seines Zuchtberichtes unterstrich der Zuchtleiter nochmals die Erfolge des letzten Zuchtjahres anlässlich der Schauen und Auktionen. Einen weiteren Bereich nahmen auch die Zuchttierzahlen und ihre Entwicklung über die verschiedenen Rassen ein. Im Zuchtbuch sind 3.152 Zuchtschafen, 23 verschiedenen Rassen und 73 Zuchten registriert. Die beiden Wirtschaftsrassen Merinolandschaf und Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf decken hierbei allerdings mit ca. 2.000 Tieren zwei Drittel des Bestandes ab. Ein Großteil der vielen kleineren Rassebestände wird vorwiegend zur Erhaltung der genetischen Ressourcen von den Züchtern gehalten. Feststellbar war auch, dass die Wirtschaftsrassen als Zuchttiere abnehmen und die Rassevielfalt und das Interesse hieran zunehmen.

Die Ziegen werden aktuell mit 11verschiedenen Rassen von41 Zuchten im Herdbuch geführt. Von den 539 eingetragenen Ziegen und Böcke entfallen  271 Tiere (ca. 50 %) auf die Fleischziegenrasse „Buren“. 

Neben den Entwicklungen im Zuchttierbestand wurde auch auf die Verkaufszahlen von Zuchtböcken, Zuchtschafen und Zuchtziegen eingegangen. Hierbei zeigt sich eindeutig eine bessere Verkaufstendenz von Zuchtziegen, da hier doch viele Burenziegen auch in den Export gehen.

Dr. Romberg vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum  Westpfalz stellte die Stationsleistungsprüfungsergebnisse sowie die Feldleistungsprüfungsergebnisse des Jahres 2012/2013 vor. Im Prüfjahr 2012 wurden 122 Bocklämmer  aus 10 Zuchten von 17 verschiedenen Vätern eine geprüft. Die Ergebnisse der Nachkommenschaftsprüfung auf Station(NMS) bei  den Merinoland- und Schwarzkopfschafen  erbrachte in drei Kriterien gute Ergebnisse, lediglich bei der Rückenmuskelfläche ist eine negative Tendenz feststellbar. Mit 450 geprüften Lämmern – der verschiedensten Rassen - konnten entsprechend der Rasse auch wieder gute tägliche Zunahmen im 100-Tage-Bereich erzielt werden.

Bei den Zuchtziegen und insbesondere den Milchziegenrassen zeigte sich im letzten Jahr ein erfreulicher Ansteige der kontrollierten Ziegen mit Milchleistungsprüfung.

Bei den drei Milchziegenrassen Weiße Deutsche Edelziege, Bunte Deutsche Edelziege und Thüringer Wald Ziege wurden auf die 240 Tage nachfolgende Leistungen erbracht:

 MLP-Ergebnisse  2012   / Ziege

Vollabschlüsse 240-Tage-Leistungen 

  

Ø-Werte

Rasse

WDE

BDE

TWZ

 

 

 

 

● Milch kg

836

662

792

● Fett %

3,61

3,34

2,98

● Fett kg

30,16

22,10

23,64

● Eiweiß %

3,34

3,04

2,68

● Eiweiß kg

27,90

20,17

21,27

● Fett+Eiweiß kg

58,06

42,27

44,91

Höchstleistungen von Einzelziegen bei der 240-Tage-Leistung wurden unter anderem erbracht von der :

Ø Weißen Deutschen Edelziege (WDE) mit der ZB-Nr. DE0107 101 10993 aus der Zucht  

     Baldes, mit 1.012 kg Milch, 4,37 % Fett, 3,66 % Eiweiß mit 81,25 kg Fett + Eiweiß,

Ø Bunten Deutschen Edelziege (BDE) mit der ZB-Nr. DE0108 003 01464, Hof Steinrausch,

     Regino Esch, mit 819 kg Milch, 3,62 % Fett, 3,15 % Eiweiß mit 55,5 kg Fett + Eiweiß,

Ø Thüringer Wald Ziege (TWZ) mit der ZB-Nr. DE0107 100 31846, Holzfelder Ziegenhof, mit

     784 kg Milch, 3,72 % Fett, 3,04 % Eiweiß mit 53 kg Fett + Eiweiß.

 

Züchterisch ist hier durch den Einsatz von guten Böcken sicherlich noch einiges an Leistungspotenzial nach oben möglich!

Hinsichtlich der Fleischleistungsergebnisse der täglichen Zunahme bei der Feldprüfung konnten Durchschnittsergebnisse von 231 g tägliche Zunahme bei den Burenziegen im Abschnitt von 40 – 50 Tage ermittelt werden. Die 100-Tage-Zunahme lag im Durchschnitt bei 214 g. Diese Werte lassen eindeutig auf einen Zuchtfortschritt in diesem wichtigen Merkmal schließen.

Der Zuchtleiter erläuterte weiterhin die wichtigen Änderungen der Zuchtbuchordnung, welche ab dem Zuchtjahr 2014 zum Tragen kommen werden.

Ein wichtiges Thema waren auch die noch bevorstehende Auktionen und Schauen!

Rainer Wulff,
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz