Riesling-Charta sucht Namen für ihre Weine

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz unterstützt das Projekt Mittelrhein-Riesling Charta, mit dem das Renommee des Weltkulturerbes Mittelrhein als klassische Anbauregion von Rieslingweinen von hoher Qualität und einmaliger Typizität gestärkt werden soll. Die zusammengehörige Identität von Region und Wein soll u.a. in der Kreation dreier Profilweine ihren Ausdruck finden. In wichtiger Funktion arbeitet für die Landwirtschaftskammer Bernhard Praß an dem Projekt. Die Rheinzeitung hat jetzt ausführlich darüber berichtet und freundlicherweise die Genehmigung zum Abdruck des Artikels und des zugehörigen Fotos an dieser Stelle erteilt:

Wettbewerb: Vorschläge werden prämiert

Die Mittelrhein Riesling Charta hat seit ihrer Gründung in den vergangenen Monaten gute Arbeit geleistet. Herzstück sind die sogenannten Profilweine. Diese sollen für den Verbraucher durch eine unterschiedliche Namensgebung sofort im Weinregal erkennbar sein. Aber wie sollen die drei Charta-Weine heißen? Die Charta-Betriebe bitten daher die Bevölkerung der Region um Mithilfe bei der Namensfindung. Gesucht werden Bezeichnungen für die drei Weintypen. Im Rahmen eines Gewinnspiels werden die besten Vorschläge mit einem Weinpräsent belohnt.

Die Charta-Weine zeichnen sich durch eine streng reglementierte Rieslingerzeugung aus. Vom Rebschnitt über die Ernte bis zur Abfüllung bleibt alles in der Hand des Winzers. Ausschließlich Betriebe aus dem Gebiet des Mittelrheintals sind für die Erzeugung von Charta-Weinen qualifiziert. Durch ihren Alkohol und Restsüße unterscheiden sich die drei Spitzenweine. Sie sollen ganz unterschiedliche Geschmäcker bedienen. Der Konsument orientiert sich an den Kategorien filigran-feinfruchtig, ausgewogen und vollmundig und entscheidet sich für den Winzer seiner Wahl. Jeder Profilwein hat seinen sensorisch eigenen, unverwechselbaren Charakter.

Die Charta-Weine reifen rein natürlich und bestehen zu 100 Prozent aus Riesling. Auf künstliche Verfahren zur Qualitätsverbesserung verzichten die Charta-Winzer zugunsten einer Reifung, die lediglich von drei Faktoren bestimmt wird: Natur, Jahrgang und viel Handarbeit in den Steillagen. "Einen ehrlichen Wein, der hält, was er verspricht, erwartet den Verbraucher", erklärt der Vorsitzende der Mittelrhein Riesling Charta Bernhard Praß. Für die unterschiedlichen Weincharaktere sind Anforderungsprofile erstellt worden:

Weinprofil 3: filigran feinfruchtig: Viel Geschmack mit weniger Alkohol, so ist der Charta-Riesling vergleichbar mit den klassischen halbtrockenen und feinherben Rieslingweinen vom Mittelrhein. Dieser Weintyp, dessen Frucht im Vordergrund steht, schmeckt nicht süß. Der Alkohol rückt in den Hintergrund. Frühe Trinkreife und eine ausgeprägte Harmonie sind charakteristisch.

Weinprofil 2: ausgewogen: Der Charta-Wein für alle Gelegenheiten. Geschmacklich am Klassiksegment (trocken/halbtrocken) orientiert, leichter als das Topsegment, präsentiert sich der Allrounder im mittleren Alkoholbereich. Ein fruchtbetonter Riesling, der viele Freunde finden soll.

Weinprofil 1: vollmundig: Ein trockener Rieslingwein mit dem höchsten Alkoholgehalt. Gehaltvoll, aromareich und reif schmeckt dieser Weintyp, bei dem der Alkohol geschmacklich gut eingebunden ist. Gesunde Trauben für die Produktion sind Voraussetzung, um einen lang anhaltenden Geschmack zu genießen, der geprägt vom Terroir ist.

Bis zum 29. Februar können Namensvorschläge für jeden der drei Weintypen per Post an die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Vorsitzender Mittelrhein Riesling Charta Bernhard Praß, Peter-Klöckner-Straße 3, 56073 Koblenz oder E-Mail an bernhard.prass(at)lwk-rlp.de gesendet werden.

Von Suzanne Breitbach Abgedruckt in Rheinzeitung, Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 28. Januar 2012, Seite 21