Neue Führungskräfte für den Grünen Bereich

21 Forstwirtschaftsmeister, 28 Landwirtschaftsmeister und 15 Winzermeister haben allen Grund zum Feiern. Die 64 Meister haben ihre Meisterprüfung mit Erfolg bestanden. Sie haben die Chance genutzt nach dem allgemeinbildenden Schulabschluss, einer 3jährigen Ausbildungszeit und zusätzlicher Zeit um Praxiserfahrung zu sammeln, sich in einem weiteren Fortbildungslehrgang auf die Meisterprüfung vorzubereiten und sind nun Meister ihres Faches.

„Damit sind sie bestens vorbereitet um beruflich durchzustarten“, so Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Für Schindler ist die beste Qualifikation gerade gut genug, um die Herausforderungen zu meistern, die im beruflichen Alltag auf die jungen Führungskräfte zukommen.

In dieser speziellen Vorbereitungszeit haben die jungen Meisterinnen und Meister gezeigt, dass sie neben der beruflichen Tätigkeit, die besonderen Belastungen einer Meistervorbereitung und Meisterprüfung durchhalten und erfolgreich abschließen können. Ihre Aufgabe wird es nun sein, als Betriebsleiter/in oder Führungskraft einen landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich zu führen und weiter zu entwickeln. Dabei haben sie nicht nur gelernt, die richtigen Verfahrens- und Produktionstechniken oder Dienstleistungen anzuwenden bzw. anzubieten und die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zukunftsorientiert zu treffen, sondern auch Menschen zu führen und zu qualifizieren sowie den Berufsnachwuchs auszubilden.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist für diese Meisterprüfungen zuständig und trägt die Verantwortung für das Prüfungswesen. Schindler dankte ihm Rahmen der Feier allen Partnern, die insbesondere bei den Vorbereitungslehrgängen und Prüfungen mitgewirkt haben. Er lobte hier die Zusammenarbeit mit den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum und dem Forstwirtschaftlichen Bildungszentrum. Staatssekretärin Daniela Schmitt aus dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau nahm diesen Dank gerne persönlich entgegen. Die in ihrer Verantwortung stehenden Berufsbildenden Schulen Agrarwirtschaft haben durch Berufsschule, Fachschule und Unterrichts- und Prüfertätigkeit ihren Anteil an dieser Qualifikation. Sie brachte dies in ihrer Grußansprache zum Ausdruck. So erhielten auch die Jungmeister/innen ihre Meisterbriefe aus der Hand von Ökonomierat Norbert Schindler mit einer persönlichen Gratulation der Staatssekretärin.

Kammerpräsident Schindler wies darüber hinaus darauf hin, dass ohne ehrenamtlichen Engagement Fortbildungen und Prüfungen in diesem Maße nicht möglich seien. Die Arbeit der Prüfungsausschüsse sei nicht zu unterschätzen. Als Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder als Lehrkraft sind sie in das Prüfungsgeschehen eingebunden. Es ist daher folgerichtig, diese Akteure für ihre Tätigkeit zu ehren. So wurden 6 Prüfer für ihre mehrjährige oder langjährige Tätigkeit ausgezeichnet.

Neben Staatssekretärin Schmitt unterstrichen Mitglieder des Landtags und Vertreter von Kammern und Verbände durch ihre Teilnahme an der Verleihung die Bedeutung der Meisterfortbildung in den Grünen Berufen.

Stellvertretend für alle Meisterinnen und Meister sprach Christian Krupp die Dankesworte. Sein Dank richtete sich an alle Referenten, Lehrkräfte und Lehrgangsleiter sowie an die Prüfungsausschüsse. Gemeinsam hatten sie es geschafft den Meisteranwärtern das notwendige Wissen und Können beizubringen. Dabei wurde deutlich, dass in den zwei Jahren Vorbereitungszeit und in der Meisterprüfung nicht nur neue Jungmeister herangebildet wurden, sondern auch Freundschaften gewachsen sind und sich Netzwerke gebildet haben, die sich über die berufliche Zusammenarbeit auch in den privaten Bereich hinein entwickelt haben.

Aufstiegsbonus wird gut angenommen
Seit 2017 gibt es einen weiteren Anreiz, den Meister in einem der Grünen Berufe zu machen: den Aufstiegsbonus I. Wer seine Meisterprüfung bei der Landwirtschaftskammer erfolgreich besteht und in Rheinland-Pfalz arbeitet, erhält eine Anerkennungsprämie in Höhe von 1.000 Euro. „Das Angebot wird gut angenommen“, berichtete Präsident Schindler. 156 Anträge seien bisher bei der Landwirtschaftskammer eingegangen. Daneben gibt es den  Aufstiegsbonus II, den erhält, wer sich nach erfolgreich absolvierter Meisterprüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt. Hier gab es 19 Anträge in den Jahren 2017/2018 und bereits 16 Anträge in diesem Jahr. „Ich kann Sie nur dazu animieren, sich diese Förderung in Höhe von 2.500 Euro zu sichern“, so Schindler.

Schindler appellierte an die Landesregierung, die Förderbeträge anzuheben. „Wenn man Schulen und Studium kostenfrei anbietet, muss dies auch für die Meisterfortbildung gelten.“

Neben der Übergabe der Meisterbriefe wurden die Sieger im Wettbewerb Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019 ausgezeichnet. Der Titel ging im ersten Rang an den landwirtschaftlichen Betrieb Neises GbR aus Idenheim, im 2. Rang an die Imkerei Bunsen aus Heiligenmoschel und im 3. Rang an den Pferdewirtschaftsbetrieb Gut Rodenkircherhof aus Kirchheimbolanden. 

Bilder zur Veranstaltung finden Sie in unserer Mediathek.