Neue Ausbildungslotsinnen vermitteln passgenau

Liesa-Maria Faust und Janina Thilmann sind die neuen Ausbildungslotsinnen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Sie haben die Aufgabe übernommen, Ausbildungsbetrieben in den 14 Berufen des Ausbildungsspektrums der Kammer passgenau Bewerber zu vermitteln. Sie wollen Lust auf Grüne Ausbildungsberufe machen. Sie gehen dazu in die Schulen und versuchen, den Schülern die Berufe mit allen Sinnen zu vermitteln. Dazu haben sie zielgruppenorientierte Unterrichtsmaterialien erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollen 'begreifend' lernen. So werden beispielsweise verschiedene Getreidesorten und ihre Produkte sowie unterschiedliche Böden mit ins Klassenzimmer genommen und von den Schülern bestimmt. Außerdem ergänzen die Beraterinnen die Vorstellungen mit kurzen, gewitzten Werbefilmen. Sie wollen zeigen, dass die Grünen Berufsfelder gegenwärtig, innovativ, hoch technisiert und vielfältig sind. Die Schülerinnen und Schüler sollen genauere Vorstellungen von den Grünen Berufen erhalten.
Auch den Betrieben stehen die beiden Ausbildungslotsinnen zur Seite. Sie erstellen Profile, die den individuellen Betriebsanforderungen entsprechen. Außerdem helfen sie bei der Auswahl der Bewerber und unterstützen Ausbilder und Auszubildende in der Startphase des Ausbildungsverhältnisses. Ziel ist es, die Betriebe und die Auszubildenden „passgenau“ zusammenzuführen.
Im Rahmen des Projektes wurden bereits über 200 Schulen sowie zahlreiche Berufsmessen und Ausbildungsbörsen in ganz Rheinland-Pfalz besucht. Dies entwickelt sich zunehmend zum Selbstläufer. So erhalten die Vermittlerinnen fast wöchentlich Einladungen von Schulen und Veranstaltern. Zum Arbeitsalltag gehören Beratungsgespräche mit Schülern, Eltern, Betrieben und Bildungsträgern. Festzustellen ist dabei, dass sich auch Jugendliche ohne landwirtschaftlichen Hintergrund über die Grünen Berufe informieren.
Neben der Information über die Berufe leisten die Vermittlerinnen eine gesellschaftliche Arbeit. Besonders die Imagepflege ist beachtlicher Bestand ihrer Tätigkeit. Während der Beruf des Winzers und des Forstwirts ein zunehmend positives Image genießen, sind Berufe wie Fachkraft Agrarservice oder die milchwirtschaftlichen Berufe fremd. Ahnungslose Gesichter sehen sie, wenn sie den Revierjäger oder den Fischwirt vorstellen. „Die Hauswirtschafterin wird nur als Putzfrau gesehen, der Landwirt ist oft nur aus 'Bauer sucht Frau' bekannt, und einen Gärtner braucht man nicht, Rasen mähen kann ja jeder“, so die Erfahrungen der beiden Ausbildungslotsinnen. „Wir müssen auch immer wieder feststellen, dass es nicht nur Unwissen über die Ausbildungsmöglichkeiten gibt, sondern dass manche Jugendliche nicht wissen, dass Fleisch einmal zu einem lebenden Tier gehörte oder dass sie Pflanzen essen. Hierbei handelt es sich zwar um Einzelfälle, aber leider gibt es sie." Somit haben die Besuche der Beraterinnen nicht nur positive Effekte in Sachen Ausbildung, sondern auch aufklärende Wirkung über Herkunft und Erzeugung unserer Nahrungsmittel.
Bei der Vermittlung in ein Praktikum oder in eine Ausbildung und auch bei Fragen zum Thema Bewerbung helfen sie weiter. Außerdem lesen und korrigieren sie Bewerbungsunterlagen und stellen Betriebskontakte her. Das Nutzen von neuen Medien und Internetplattformen wie Facebook gehört zum Arbeitsalltag von Liesa-Maria Faust und Janina Thilmann. Ganz nach dem Motto: "Man muss die jungen Menschen dort abholen, wo sie täglich unterwegs sind" wird auf der Facebook-Fanseite "Passgenau im grünen Bereich" alles rund um das Thema Ausbildung im grünen Bereich gepostet, aktuelle Termine veröffentlicht und zum Diskutieren angeregt. Liesa-Maria Faust und Janina Thilmann wollen in Zukunft den Kontakt zu den Betrieben weiter intensivieren. „Wir haben vor, Betriebe und Schüler noch stärker zusammen zubringen, unter anderem durch Besuche in den Ausbildungsbetrieben“.
Einige Ausbildungsstellen sind in Rheinland-Pfalz aktuell noch nicht besetzt. Nachfrage bei den Beraterinnen lohnt sich für Betriebe und Ausbildungssuchende auf jeden Fall.

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Die Maßnahme wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union kofinanziert und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages